schon klar, aber ...

politicaleconomy, Dienstag, 05.05.2015, 22:34 (vor 3564 Tagen) @ BerndBorchert12618 Views

Hi Bernd,

Wenn "Zuschreibung", wie kommen "Wert"-Zuschreibungen zustande? Woraus
besteht solcher "Wert"?


Ich geh da mal unbekümmert dran, ohne in die Links zu klicken, die Du
vorher schon gegeben hattest.

Der Wert von Wertobjekt X ist das, was der gegenwärtige Eigentümer als
zu erzielenden Verkaufspreis erwarten kann, wenn er versuchen würde, X zu
verkaufen.

Schon klar. Aber wieder beantwortest Du nur die Frage nach der Wertgröße. Ich hatte aber gefragt:

Woraus besteht "Vermögenswert"?

Ist er etwas materielles, physisches? Etwas, das alle Güter gemeinsam haben und sie auf dieser Basis vergleichbar und meßbar macht, wie physische Ausdehnung, die sich in Längenmaßen feststellen läßt? Ist der Vermögenswert eines Guts mit dem Mikroskop sichtbar? Mit dem bloßen Auge? Überhaupt nicht? Ist er unsichtbar? Ist er etwas immaterielles? Wenn ja, was genau? Vielleicht eine Bedeutungsstruktur, bezogen auf einen Kontext? Welchen Kontext? Was muß gegeben sein, damit Dinge als "Vemögenswerte" gelten und als solche bilanziert werden (Stammesgesellschaften kennen keinen abstrakten Vermögenswert).

Bem.
- die Definition setzt also eine Art stabiles Zahlungsmittel voraus, um
den Wert quantitativ auszudrücken

Das könnte auch Gold sein. Ein Gründstück könnte dann 100 Goldstücke "wert" sein, ein Pferd 10 Goldstücke, etc. Unser heutiges Wertmaß enthält aber keinerlei Referenz mehr zu irgendwelchen Gütermengen (wie Goldmengen). Außerdem ist mit "das Gründstück ist 100 Goldstücke wert" nur gesagt, daß das Grundstück deselben "Wert" hat wie 100 Goldstücke, aber nicht, was "Wert" ist. Sondern nur, daß man eben alles irgendwie mit Gold vergleicht und in Gold ausdrückt, um einen allgemeinen Vergleichsmaßstab zu haben.

- offenbar gibt es bei dieser Definition ohne andere Wirtschaftsteilnehmer
gar keinen Wert

Ich finde, das ist schon mal ein entscheidender Punkt. Wert ist etwas interpersonales, soziales.

- es genügt ein Käufer, der den Preis zahlen würde, es müssen nicht
alle oder die Mehrheit sein.

Du wirst mir bestimmt sagen können, welche "Werttheorie" ich da versuche
zu definieren.

Ja, Deine.

Ein interessantes Thema. "Was ist der Wert von etwas?" fast so interessant
wie "Was ist Geld", und beides hängt zusammen.

Ja.

Bernd Borchert

edit. Mir fällt auf, dass diese Definition keine Antwort bringt auf die
Frage "Was ist der Wert eines 10-Euro Scheines?" bzw. nur die triviale
Antwort "10 Euro".

Frag doch mal nicht, "was ist der Wert von x" (darauf gibst Du immer nur eine quantifizierende Antwort, mit einer Maßeinheit). Frag doch mal: "woraus besteht Wert, wenn so unterschiedliche "Dinge" wie Güter, Forderungen, Geldscheine, Patente usw. "einen Wert haben" können?


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