Weder noch
Aber was ist mit seiner Argumentation: das, was da per Steuern eingenommen
wird, sind nur staatliche Papierschnipsel (Euro), die das Papierschnipsel
Anleihe bedienen, und die ihrerseits bei der ZB wieder gegen die
staatlichen Papierschnipsel Euro getauscht werden. Ein Kreislauf der
Wertlosigkeit ...Du stimmst überein mit ihm? oder mit mir: ich behaupte, dass wegen der
Bindung an die Steuereinnahmen die Staatsanleihen einen echten Wert haben,
weil sie nämlich praktisch einen Anspruch auf einen Prozentsatz der in der
Gesamtwirtschaft geleisteten produktiven Arbeit darstellen. Der Euro ist
gedeckt durch die Arbeitsleistung der Menschen und Firmen in den
Euro-Länder.
Entscheidend ist: nur durchsetzbare Forderungen haben einen Wert.
Die Vorstellung einer "Deckung" als Zusammenhang zwischen Forderungen und Sachen ist eine völlig irreführende Metapher, weil sie den Zusammenhang von nominal fixierten Forderungen, nominell variablem Sachvermögen und den subjektiven Bewertungsprozessen der Wirtschafter ausblendet, die abhängen von Ertragserwartungen (Nachfrage) und Zinssatz.
Brechen die Ertragserwartungen ein, können aus "gedeckten" Forderungen von heute auf morgen "ungedeckte" werden (Bilanzrezession, deflationäre Depression, Pleiten am laufenden Band).
"Wert" ist keine Eigenschaft von Gütern, die dann auf mystische Weise "Forderungen deckt" oder diesen "einen Wert verleiht".
"It's all in the mind".
Konsequenz: die bestehenden Werttheorien (Arbeitswert- + Grenznutzentheorie, Quantitätstheorie) sind realitätsfremder Schrott, wir brauchen eine Machttheorie des Werts (nähere Infos hier), fundiert durch eine Rechtstheorie des Finanzsystems (den privatrechtlichen Teil liefert die Eigentumsökonomik, den öffentlichrechtlichen/steuerrechtlichen Teil die Modern Monetary Theory). Macht ist der Schlüsselbegriff für beides, denn ohne Macht (staatliches Gewaltmonopol) gibt es weder Privatrecht noch öffentliches Recht.