Antiquitäten (Gold) und Kunstwerke (Bitcoin) haben einen unbestrittenen Wert (im Auge ihrer jeweiligen Liebhaber)

Morpheus ⌂, Samstag, 11.04.2015, 18:24 (vor 3588 Tagen) @ Zarathustra15062 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 11.04.2015, 18:32

Hallo Zara,

Früher war der Wert des Geldes mal identisch mit Gold und Gold hatte deshalb seinen Wert.
Das ist heute aber vorbei und Gold hat keinen wirklichen Wert mehr.


Wie bitte? Aktuell 1200 Dollar am Markt! Wirklich wahr!

Ja, Antiquitäten haben oft einen Wert, das werde ich nie bestreiten. Aber wo Gold noch einen anderen Nutzen hat, als der, dass es schön anzusehen ist, möchte ich mal wissen. (Also die gute Leitfähigkeit und die Korrosionsbeständigkeit und damit die Vergoldung von Kontakten, mal außen vor gelassen.)
Für Silber gibt es da deutlich mehr Anwendungsgebiete und ein viel geringe verfügbare Restmenge bei einem deutlich niedrigeren Preis. Sobald Silber entsprechend mehr Wert ist als Gold, können wir von einem (wieder) normalen „Markt“ sprechen.
Die Anführungszeichen bei Markt, nur weil wir uns sicher einig sind, dass es nur staatlich kontrollierte und i.d.R. schlecht funktionierende Märkte gibt.

Niemand ist gezwungen Gold zu beschaffen und abzuliefern, was bei
Euros und Dollars etc. aber ganz anders ist.


Ja, aber deswegen verlieren Waren bestimmt nicht ihren Wert. Im Gegenteil!
Dadurch erhalten sie erst einen 'Wert'.
Nur jenseits des Schuldgeldkollektivismus (Debitismus verstaatlichter
Menschen) sind nahezu alle dieser Produkte wertlos, weil man dortselbst
nicht gezwungen ist, Tribut zu erwirtschaften mittels Produktinnovation.

Dies übersehen die Anhänger von Edelmetallen leider immer wieder.
Selbiges gilt natürlich auch für Bitcoins.
Die haben natürlich erst recht gar keinen Wert,


Momentan rund 230 Dollar die 'Unze'. Wirklich wahr!

Ja, Kunstwerke haben offensichtlich ihren Wert. Ob diese Werke nun aus sinnvoll/hübsch/zweckmäßig angeordneten Farben/Klängen/Düften oder Ziffern/Bits bestehen, ist völlig belanglos.

Der Wert liegt ausschließlich in der Betrachtung der Kunstliebhaber.

außer dass es sich um eine andere
Form von digitalem Banknoten-Papier handelt. Das Mining ist dabei nichts

anders

als das Bedrucken der Banknoten und das ausstatten mit Hologrammen,
Sicherheitsstreifen, Wasserzeichen etc..


Nein, das Bedrucken von Papier geht über ein Monopol der Organisierten
Gewalt und ist mit geringem Arbeits-/Energieaufwand realisierbar. Bitcoins
dagegen können wie Gold nur mit exponentiell ansteigendem
Arbeits-/Energieaufwand produziert werden.

Fast jedes werthaltige Kunstwerk erfordert einen gewissen Erstellungsaufwand.

Die Infrastruktur hat für die Nutzung als fälschungssicheres Digitales Bargeld vielleicht einen gewissen Nutzwert. Aber nur wenn da Garantien des Machthalters zu kommen. Sonst ist da ganz schnell Schluss mit „Wert“.
Es muss nur die MwSt. auf jeden Bitcoin-Verkauf verlangt werden, wie das bei jedem Waren-Verkauf der Fall ist, und schon kannst du diesen Markt zusammenfalten.

Gold hat(te) diese Form der „Fälschungssicherheit“ durch sein

begrenztes natürliches Vorkommen.

Dito beim Gold 2.0. Gold kann durch andere Metalle substituiert werden,
wenn man es will. Will man aber nicht.
Bei Bitcoin ist dies bisher genauso der Fall. Das Bitcoin-System wurde
hunderte male kopiert, und dennoch will kaum einer die Kopie. Hunderte
Plagiate haben zusammen genommen nur einen Bruchteil des Wertes der
Bitcoins.

Ja, so funktioniert fast jeder Kunstmarkt.

Aber auch Gold stellt letztlich nur eine andere Form von

„fälschungssicheren Noten“ dar.

Diesen Vergleich finde ich nicht gerade passend. Waren sind keine Noten.

Deshalb redet Zara hier im Forum bezogen auf Bitcoins auch stets von Gold 2.0.
Mit Geld haben aber weder Gold noch Bitcoins heute irgendetwas zu tun.


Ja, weil sie nicht alle Eigenschaften und Funktionen des Geldes
inne haben. Gold ist weniger liquide als Geld, dafür aber ein
vertrauenserweckenderer Wertspeicher. Gold 2.0 ist dagegen extrem
liquide (noch liquider als Geld), aber Tribut bezahlen kann man damit
nicht.

Deinen übrigen Ausführungen zum Debitismus und dessen Ausprägungen
stimme ich grösstenteils zu.

Das freut mich. Wir sind glaube ich zu 99,5 % einer Meinung, können uns aber über die letzten Promille umso besser streiten.

Grüße zurück
Morpheus

--
-------------------------------------------
Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.