Die Gefahr der Dürre im Westen der USA wird unterschätzt
Hallo el_mar,
danke für deine Beiträge zum Öl. Sie zeigen auf, wohin die Reise geht. Da stimmen wir beide sicher überein und einige der Optimisten in diesem Thread, die mir Pessimismus vorwerfen, fehlt einfach der Blick auf die Realität.
Die Dürre im Westen der USA stellt inzwischen mMn eine dramatische Gefahr für den Bestand der Vereinigten Staaten dar, wie wir sie heute kennen.
Riesige Investitionen in Kalifornien und Nevada stehen auf dem Spiel und mit ihnen die Gläubiger.
Kalifornien ist für sich genommen die 8. größte Wirtschaftsnation der Welt. 75 Prozent der frischen Lebensmittel (Gemüse / Obst) der VSA werden in diesem Staat produziert. Die Wasser-Reservoirs sind auf dem Stand von 30 bis 40 % des üblichen abgefallen. Der Schnee in den Bergen, der die Reservoirs füllt, lag im März (wo immer die Höchststände waren) bei 6 Prozent des langjährigen Durchschnitts, also 94 % unter Normal.
Die Bohrlöcher der Farmer, die bisher bei 120 m Tiefe lagen, laufen reihenweise trocken. Der Boden sinkt ab und füllt den Raum aus, der früher mit Grundwasser gefüllt werden konnte. Neue Bohrlöcher kosten 750.000 $. Riesige Investitionen für einen Farmer bei ungewissem Ausgang.
Die Bautätigkeit in den USA schwächt sich ab und es liegt nicht am Wetter (Schnee und Kälte) sondern an der Dürre im Westen. Wenn das so weiter geht und die Menschen richtig abwandern, kann dies schneller zum Kollaps der VSA führen, als jeder von uns bisher gedacht hat. Die Naturgewalten kann auch die beste Militärmaschine der Welt nicht aufhalten und irgendwie scheint die Gefahr noch überhaupt nicht in den Köpfen aufzutauchen.
Ein Nasa-Wissenschaftler hat ausgerechnet, dass die Wasservorräte noch für ca. ein Jahr reichen. Daraufhin will die Politik dann durchsetzen, dass bis zum Jahresende der Wasserverbrauch um 25 % reduziert werden soll.
Was bei einer öffentlichen Haushaltsplanung/Finanzen ja noch funktionieren mag, geht beim Wasser wohl nur sehr schwer: das Tricksen. Die Vorräte reichen dann nicht mehr für ein Jahr sondern für ein Jahr und weitere 5 Monate.
Wenn im nächsten Winter wieder kein Wasser dazu kommt, dann ist 2016 Schluss mit Wasser, selbst wenn die ersten Entsalzungsanlagen dann in Betrieb gehen.
Auch die werden den Staat Kalifornien dann nicht mehr retten, denn die Kosten dieses Wassers sind hoch und wenn es für einen Teil der Menschen reichen wird, so ist steht die gesamte Landwirtschaft weitgehend vor dem Aus.
Von Las Vegas, der totale Wahnsinn von einer Stadt mitten in der Wüste, will ich gar nicht weiter schreiben.
Wer mehr zu den Details wissen will, kann google bemühen oder auf Zerohedge nach "Drought" suchen. Da gibt es viele Details zum Nachlesen, von denen ich hier nur zwei verlinkt habe.
Je mehr ich darüber nachdenke, wird auch diese gesamte Entwicklung gezielt aus den Köpfen der Menschen herausgehalten, um keine Abwärtsspirale auszulösen. Was bei den Aktien noch mittels Notenbank-Manipulationen funktioniert, wird bei dem Wasser mit Sicherheit scheitern. Die Panik wird dann nur um so schlimmer ausfallen. Mir tun die betroffenen Farmer und die Hausbesitzer ehrlich leid. Das wird für viele ein Desaster.
Was diese Dürre für die Bankenwelt und damit für den Dollar bedeutet, sollte jedem Debitisten schnell klar werden. Da ist dann selbst das Fracking-Thema nur noch ein kleines Problem am Rand, obwohl es bereits für sich genommen, wie du richtig beschreibst, sehr ernst ist. Nur sind die Dimensionen wirklich völlig anders. Ein wichtiger Wirtschaftszweig in einigen US-Staaten, ggü dem wirtschaftlichen Fortbestand von zwei wichtigen US-Staaten.
Grüße
Morpheus
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