Morpheus rückt dem Übel dicht auf die Pelle - und Du hilfst nicht und entwertest ihn und andere
Lieber Nico,
Morpheus hat das alles sehr gut formuliert.
@Elli kann ich nur beipflichten.
@Ashitakas Anregung teile ich sehr (auf Machtkreislauf konzentrieren).
"Eine Bank (GB?) verwandelt bei der Kreditvergabe jegliche Formen von Sicherheiten in Beteiligungsmöglichkeit für Jedermann in einer universellen, einheitlichen Stückelung, die sie in Form von Guthaben und Banknoten in Umlauf gibt (mittels ZB?). Eine Banknote ist also ein universeller, einheitlich bewerteter Anteilsschein an einem Kredit, genauer ein Anteilsschein an einem von der Bank garantierten „Wert der Kreditsicherheit“."
@Morpheus
...den wir wozu brauchen?
Zum Bezahlen von gekauften Sachen? Ja auch - aber primär zum Tilgen von Steuerschulden!
„Bezahlen“ kann ich unter Privaten neben dem GZ mit allen möglichen Zahlungsmitteln/Gegenleistungen (Eier, Hühner, Schweinen oder Gerste wenn wir uns einig werden). Ich „kaufe“ in diesem Fall durch eine Leistungsverpflichtung über die sich Verkäufer und Käufer (also ich) privat einigen müssen. Nur Steuerschulden kann ich aber ausschließlich mit Geld tilgen. Also ist Geld vom Ursprung her nur dafür entstanden –oder?
"Der Euro muss aus zwei Gründen zu ständig wiederholenden Terminen immer wieder erarbeitet, also beschafft werden:
1) Weil der Staat es als Steuern fordert und es beim Staat abgeliefert werden muss (Forderung aus den Nichts -ex Trippelmonopol!- und ohne Gegenleistung) sowie
2) weil die Schuldner es zur Tilgung (Forderung aus dem Kreditgeschäft) beschaffen müssen.
@Morpheus
Der 2.Punkt ist nachrangig.
Leute ohne Staat brauchen kein Geld.
Erst das staatliche Steuerabpressen erfordert die Erfindung einer möglichst optimal funktionierenden und die Primärfunktion des Geldes verschleiernde Konstruktion wie das zweistufige GB=(Kreditvergabe)-ZB=(Geldschöpfungs- und beurkundungs)-system.
"Der Sinn der Wirtschaft, das Ziel allen Planens, Rechnens, rastlosen Tätig seins, der Zweck der Maloche schlechthin ist nicht die Güterwelt, nicht der »Bedarf«, nicht der »Konsum«, das »bessere Leben«, und wie die schönen Sprüche aus den Sonntagsreden alle lauten.
Der einzige Sinn des Wirtschaftens ist die Vermeidung des permanent und unerbittlich drohenden Untergangs.
@Dottore
Untergang?...der woraus resultieren könnte?
Macht, Staat, Zwang und Abgabe und deren Finanzierung muss den property rights und ihren wirtschaftlichen Ergebnissen sowohl historisch als auch theoretisch voraus gehen. Oder schlicht: Macht vor Steuern, Steuern vor Einkommen.
(Das allererste Kapital ist Wille zur Macht. Ein Versprechen wird gegeben und eine Belohnung in Aussicht gestellt. Das Versprechen wird akzeptiert und es wird aus den in der Gemeinschaft bereits bestehenden Mitteln (Körper, Geist, Werkzeugwaffen) ein gemeinsamen Raubzug geführt der zur Erlangung der Macht führt der zun organisierten Gewalt führt.)
Das erste Kapital ist die Macht, das erste Eigentum ist das an Waffen. Mit Hilfe von Waffen kann die Macht Eigentum an Areal und Menschen gewinnen (wobei wir Letzteres der Einfachheit halber als obsolet weglassen). Um die Macht zu sichern und das Machterhaltungsmittel Waffe zu finanzieren, muss die Macht Abgaben von Nichtmachthaltern erheben, sobald sie sich nicht mehr aus ihrem eigenen Areal finanzieren kann.
Dadurch kommen zunächst Tribute (Abgaben von Arealfremden) und dann – spätestens bei Übernahme von Fremdarealen - Steuern (Abgaben von im Machtareal befindlichen Nichtmachthaltern) in die Welt. Tribute und Abgaben werden in von der Macht standardisierter und ergo im Machtareal sofort bekannter Form erhoben. Das Abgabenmittel wird zu Geld, sobald mit ihm nicht nur ein Freikauf von Sanktionen bei Nichtabgabeleistung möglich ist, sondern die Macht ihrerseits das Abgabenmittel verausgaben kann, um damit die Macht selbst zu erhalten (Machtkreislauf).
Macht hat keine"Aufgaben". Sie ist sozusagen Zweck in sich. Die produktivste Form, an die Leistungen und Güter anderer zu kommen, ohne selbst den Buckel krumm machen zu müssen.
@Dottore
Staatsapparate, Staatsbenutzer und Rechtslückennutzer versorgen sich so auf Kosten Dritter.
Abgabemittel wie verausgaben?
Aktuell durch immer neue Staatsverschuldung ohne Ende mit immer neuen Staatsanleihen (gekauft aus privater Neuverschuldung), die Wert haben, solange Staat nicht bankrott, illiquid und handlungsunfähig wird - letzte Option einer Demokratie bleibt immer noch die blutige Diktatur.
"Freiwillige Selbstversklavung durch Kreditaufnahme ist millionenfach erfolgreicher als jegliche äußere Zwangsherrschaft.
Arbeitszwang gegen Bestrafung, wie sie bei feudalistischen Systemen oder bei echten Sklavenhaltern vorkommt, ist dagegen aufwändig und teuer. Erlaubt man den Menschen aber privates Eigentum zu besitzen, dass sie beleihen dürfen und lässt sie dafür „schaffen gehen“, arbeiten sie (scheinbar) nur aus eigenem Interesse und in eigener Verantwortung. Besser kann ein (Ausbeutungs)-System nicht funktionieren."
@Morpheus
Sehr schön formuliert, wenn auch zynisch.
Und das – kaum zu fassen – unter dem Applaus des Hausherrn dieses
Debitisten-Forums.
Sprachlos...über diesen Spruch.
Applaus ist doch berechtigt für die Leistung.
Silke
PS. Morpheus hat einen guten Kompromiss zwischen einfacher verständlicher Sprache und ausreichender Detailgenauigkeit gewählt.