Zettelgeld = Fiat Money = Schuldschein. Immer!
Geldschöpfung beim Zettelgeld
Ich versteh ungefähr, wie das Zettelgeld funktionieren soll.
Was meinst Du mit "Zettelgeld"? Zettelgeld heißt doch Fiat Money und ist immer! ein Schuldschein des Emittenten. Das ist auch der EURO. Das habe ich nun tief und breit erklärt. Wie oft soll ich hier noch dasselbe schreiben?
Was hasst Du genau an meinem Konzept auszusetzen? Nimm ein Zitat von mir und schreibe deine Einwände. Dann kann ich sinnvoll antworten.
Allerdings könnte es da noch ein paar Fragen bei der Geldschöpfung geben, auch zur Buchung des ZB Gelds bei der ZB.
Die ZB gewährt dem Finanzminister einen Überziehungskredit auf dem Girokonto des Staates. Die Kreditlinie beträgt 50 % des BIP der letzten 12 Monate .. laufend neu berechnet. Fertig ist der Kuchen. Das Kreditlimit kommt per Bürgerrefendum in die Verfassung und kann nur per Referendum geändert werden. Du wirst doch noch verstehen, was ein Überziehungskredit ist, oder?
Der Staat gibt das Geld für Leistungen seiner Bediensteten und Lieferanten aus und schuldet sowie liefert dafür eigene Leistungen, die er sich ausschließlich damit bezahlen lässt. Die Einnahmen (Gebühren & Abgaben) landen auf dem Girokonto und gleichen es mehr oder weniger immer wieder aus. Dann geht es wieder in die Miesen. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Auch die Bürger geben dafür gerne ihre Leistungen ab, denn sie alle sind der Geldemittent von gZM und dafür verantwortlich! Der Staat handelt doch in ihrem Auftrag.
Was ist eigentlich mit GBs, können die ihre Giralgeld Buchung/-schöpfung beibehalten oder müssten die das bei einer Umstellung aufgeben?
Die GBs haben ebenfalls Girokonto bei der ZB. Hierauf steht das Gründungskapital jeder Bank und hierauf gehen alle Erträge und sonstige Einnahmen der Bank, alles in gZM .. wie heute auch.
Falls Du dich entscheidest, lieber ein Girokonto bei einer GB zu halten, anstatt bei der ZB, bekommst Du natürlich Giralgeld deiner GB. Dies ist allerdings kein gZM und auch nicht gegen Insolvenz der Bank abgesichert. Jedenfalls, der Staat nimmt sich davon gar nichts an .. und auch kein Mensch, der gesunden Verstand hat.
Die GBanken verwalten aber auch alle Sparguthaben, falls ihre Kunden ihnen welche direkt überweisen .. und verleihen diese als Darlehen weiter. Dafür bekommst Du eventuell anteilig einen Zinsertrag. Die ZB nimmt jedenfalls keinerlei Sparguthaben an. Sie gibt nur zinslose Überziehungskredite, für die eine GBank deiner Wahl (als Bürge) haften muss, wie ich es ausführlich beschrieben habe.
Warum, glaubst Du, akzeptieren die GBanken untereinander nicht das hauseigene Giralgeld? Warum sind sie wie verrückt hinter dem ZBGeld? Ihr hauseigenes Giralgeld (eigene "Geldkreation") ist nur für die Deppen bestimmt, für ihre Kunden .. windelweich und ständig von Insolvenz bedroht. Demnächst werden sie Dir das ZBGeld (Bargeld) gar nicht mehr herausrücken .. es sei denn nur gegen hohe Gebühr.
Ginge ein Übergang Schuldgeld --> Zettelgeld sanft, oder nur per big bang?
Auch "mein Geldkonzept" ist selbstverständlich Schuldgeld, nämlich Schuldschein des Staates. Den Übergang habe ich doch beschrieben. Es kann weitgehend reibungslos vor sich gehen, jedenfalls viel reibungsloser als es die heutige aberwitzige Geldpolitik der ZB ist und sein wird. Warte es ab!
Kann das ein Staat allein machen, oder hat er dann sofort Nachteile und Import/Export Probleme?
Jeder Staat kann das locker allein machen .. es geht aber auch im Staatenverbund. Alles rein logistisches Problem und Sache der schrittweisen Feinabstimmung. Die Warenpreise, Einkommen etc. blieben davon unberührt; vielleicht mit geringen Schwankungen, wie es bei jeder Änderungen der Geldpolitik der Fall ist.
Ganz zu schweigen davon, dass seine Währung als nicht so wertvoll wie vorher angesehen wird - das wird sowieso passieren.
Warum denn nicht? Wo siehst Du eine Schwachstelle oder Risiko? Deine "Einwände" sind pauschal und aus der Luft gegriffen. Wenn Leuten die Argumente ausgehen, bemühen sie den Sozialismus oder die DDR als Schreckgespenst. Auf sowas gehe ich grundsätzlich nicht ein.
Gab es nicht schon Zettelgeldsysteme? Z.B. das von dem Schotten in Frankreich vor der Franz. Revolution? Hatte Lincoln nicht sowas probiert (irgendwie was mit "scrips")? Was war mit der DDR-Mark?
Ja, auch der Euro ist Zettelgeld bzw. Fiat Money .. an sich oder potentiell wertlos.
Was hat Dein Zettelgeld mit der Monetative Aktion zu tun?
Es gibt Ähnlichkeiten. Inwieweit, kann ich nicht beurteilen, da es mir egal ist. Habe auch nichts gegen Gemeinsamkeiten oder Unterschiede, falls welche vorhanden. Das ist nicht mein Thema. Studiere beides und berichte mir darüber.
Bei Deinem Tauschring: Wie kommen die Scheine in Umlauf? Sind das nicht Schuldscheine der Art "Der Inhaber dieses Zettels bekommt 1 Arbeitsstunde bei mir" etc.? Oder ist es an den Euro gebunden wie z.B. der Chiemgauer? - das gilt nicht!
Jedes neue Mitglied bekommt einen zinslosen Überziehungskredit von bis zu 120 "Tauschpunkten" von der ZB des TR auf seinem persönlichen Girokonto. Dies ist der Anfangskredit oder "Kopfgeld" (vgl. Währungsreform in 1948). Damit kann Jeder bei den Anderen einkaufen gehen.
Jede Arbeitsstunde kostet 6 TP. Sonstige materielle Auslagen in Euro (z.B. für Tapeten, Ersatzteile, Blumentöpfe, Lebensmittel etc.) müssen auch in Euro beglichen werden, sofern vom Leistungsgeber gewünscht.
Jede Leistung wird auf einem sog. Tauschbeleg mit 2 Unterschriften dokumentiert und im PC auf den beiden Konten gebucht. Das alles ist online und kann von Mitgliedern selbst bedient werden (Online-Banking).
Es funktioniert einwandfrei seit 11 Jahren. Solche TR gibt es Hunderte in DE. Glaube mir, ich weiss selbst im Schlaf, wie Geld funktioniert.
Mit Gruß, Beo2