Muenzgewinn ist nichts anderes als jeder sonstige Gewinn auch (ebenso wie Muenzverlust) ...

CrisisMaven ⌂, Donnerstag, 29.01.2015, 12:41 (vor 3564 Tagen) @ politicaleconomy13576 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 29.01.2015, 13:25

sie als "auf Metall gedruckte Banknoten" zu behandeln.
der Bund läßt die Münzen herstellen, die Herstellungskosten liegen unter dem aufgedruckten Nennwert.

Das gilt so nicht.

Mal liegt der "Wert" ueber, mal unter dem Nennwert. Drum kam es Mitte der 2000er Jahre zu Euro-Kupfer-Muenz-Verknappungen, weil diese von findigen Sammlern in grossem Stil eingeschmolzen wurden, weil der Kupferwert hoeher war als der Muenzwert.

D.h. man konnte mit einem Zehn-Euro-Schein als "Note" z.B. 15 Euro Gegenwert in Muenz-Metall erwerben. Getreu Greshams Gesetz verschwanden die Kupfermuenzen nach und nach. Und der Staat liess nicht im "erforderlichen" Umfang nachpraegen, eben weil er keinen Muenzverlust erleiden wollte.

Die Politiker und ihre Medien-Lakaien haben natuerlich verbreiten lassen, die Muenz-Knappheit laege daran, dass die Leute ihre Muenzen nicht mehr aus dem Portemonnaie taeten, sondern immer weiter mit Scheinen bezahlten.

Nun zum Thema: der Muenzgewinn ist ein spekulativer Gewinn, wie jeder andere. Wenn Apple ein iPhone herstellen laesst, dann sicherlich zu Kosten, die unter dem Abgabepreis liegen.

Wenn der Staat oder Private (!) Muenzen herstellen/praegen (lassen), dann sicherlich auch so, dass dabei moeglichst kein Verlust entsteht. Wie soll denn der bezahlt werden? Mit noch mehr Muenzen? Oder ein paar Scheinchen???

Es ist so, dass der Unterschied ist:

- ist ein Notengeld "gedeckt", d.h. verspricht es, gegen eine bestimmte (!) Menge (z.B. - und historisch bewaehrt) Gold eingeloest zu werden

oder

- ist es nicht gedeckt und hat seinen Gebrauchswert rein als Umlaufsmittel.

Im letzteren Falle muss ich es als gesetzliches Zahlungsmittel festlegen, weil es sonst niemand freiwillig erwerben bzw. halten wuerde.

Bei Scheide-Muenzen ist das ("auf Metall gedruckte Note") recht aehnlich.

Ich will hier nicht ein weiteres Fass aufmachen, aus der bisherigen Geld-Diskussion habe ich mich (noch) rausgehalten, weil a) vieles bereits mehrfach hier diskutiert wurde (seit 2000 im alten Forum) und b) es muehsam ist, dem Thema ueber stets wechselnde Threads "hinterherzuhoppeln".

Aber was mich stoert, ist diese dauernde Fixation auf Muenz- oder Noten-Geldschoepfungsgewinne. Diese sind, sofern es Gewinne sind, nichts anders, als Gewinne, die man in kapitalistischen System erzielt, wenn man etwas fuer einen hoeheren Preis verkauft als den Herstell-Aufwand.

Spannend wird die Sache doch vor allem danach: nachdem die Note/Muenze in Umlauf gekommen ist und ewig weiter zirkuliert, nicht mehr, eher weniger, wird (Verluste, Sammler) wird/werden, aber dennoch davon abgeleitete (!) Aggregate staendig zunehmen ...

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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