Verluste am Spielzeugkapitalmarkt

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Freitag, 16.01.2015, 19:30 (vor 3423 Tagen) @ CalBaer17698 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 16.01.2015, 19:42

Hallo CalBaer,

ich hätte da eine simple Erklärung für Dich.

Alle Short-CHF-Kunden sind die Gewinner, denn die gefährlichen Spielregeln der Händler haben den Kunden ermöglicht, Verluste zu vermeiden!

Ich kenne diese Buden und ihre Spielregeln allerdings nur vom Hörensagen.

Zwei Geschäftspraktiken sind hochgradig unseriös:

1. hoher Hebel > 100, also entsprechende Minieinschüsse
2. garantierte Stops

Geht der Kunde short CHF, muss der Händler sich durch Shorts auch absichern.
Steigt der CHF, ist der Kunde gegenüber dem Händler durch den garantierten Stop abgesichert. Der Händler kriegt aber von Banken keinen Stop garantiert.
Der Broker trägt also das Risiko, das er die short CHF nicht zum Stop-Preis, sondern erst später auflösen kann, dass heißt, der leerverkaufte Franken wird mit Verlust eingedeckt. Der Händler kann aber diesen Verlust nicht auf den Kunden abwälzen.

Gäbe es keine garantierten Stops und hätten die Kunden trotzdem das Geschäft gemacht, wäre das Eigenkapital der Short-CHF-Kunden aufgezehrt und der Händler hätte dann noch ungedeckte Forderungen gegenüber seinen Kunden, die er versuchen müsste, einzutreiben.

Hätten die Kunden dieselben Geschäfte bei Banken oder Terminbrokern gemacht (vergleichsweise seriöse Geschäftspartner!), hätten sie nun dicke Verluste gemacht. Bei beiden Institutionen gibt es solche Minimargins nicht und auch keine garantierten Stops. Diese (eigentlich kundenunfreundlichen!) Konditionen sind seriös!

Ich habe in meinem Text überhalb "Broker" durch "Händler" ersetzt, weil ja die Spielzeugfirmen den direkten Kontrahenten der Kunden darstellen. Da gibt es kein "Brokerage". Broker wären sie, wenn sie gegen Gebühr Positionen gegen einen Dritten vermitteln, ohne selbst als Kontrahent einzutreten.

Gruß
paranoia

P.S.: Die garantierten Stops beinhalten Optionscharakteristika, die einen Preis haben. Hätten die beteiligten Firmen dafür Geld genommen, wären sie im Zeitverlauf vorher zumindest zum Teil für die nun auftretenden Verluste entschädigt worden.

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.