"Horror-Film": Bewertungsnebel-Werfer

Liated mi Lefuet, Samstag, 31.01.2015, 12:12 (vor 3655 Tagen) @ CrisisMaven13469 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 31.01.2015, 12:21

Sali crisismaven

Richtig, 1964 keine Fibu ('Doppik'). Aber man darf Fibu wohl
unterstellen: Die Doppik ist für die öffentliche Hand auch im
nichtunternehmerischen Bereich geeignet wie umgekehrt die Kameralistik als
Buchungsmethode keinesfalls nur den öffentlichen Haushalten vorbehalten
ist.


Ich habe erlebt, dass die oeffentliche Hand das stets nur einsetzt,
um sich "reich" zu rechnen
.

Das glaube ich Dir sofort.

Auch mit der kameralistischen Buchungsmethode lassen sich Erträge und

Aufwendungen darstellen, Bestände von Vermögen, Schulden und Eigenkapital
festhalten und kann ein betriebswirtschaftlicher Erfolg (Gewinn oder
Verlust) ermittelt und ausgewiesen werden ...

Genau das bezweifle ich. Dass es solche "Ausweise" gibt, ist mir
sattsam bekannt. Aber dass sie bewertungsrechtlich irgendwie haltbar
waeren, bezweifle ich stark.

Ich selber finde bereits monetäres Bewerten von Dingen (sei es kameralistisch oder in Bilanzen) als Denkschritt mehr als fragwürdig. Deshalb meine Witzelei über Monetonen, angebliche subatomare Wertteilchen, die in Gütern, Banknoten hausen und von CERN-Forschern "entdeckt" worden seien, die damit die Tauschmittel-Theorie "bewiesen" hätten.

Ich weiss z.B., dass die Umstellung der Kommunen und anderen oeffentlichen
Haushalte auf SAP gerade deshalb so schleppend vor sich geht, weil bei der
Umstellung ja eine Eroeffnungsbilanz erstellt werden muesste. Und mit
dieser muesste man theoretisch in den meisten Faellen (bis auf ein paar
kleine Tausend-Seelen-Gemeinden) sofort Konkurs anmelden (gilt auch fuer
viele, wenn nicht die meisten, oeffentlichen Kranken"versicherungen" und deren
seltsamen Berechnungen der persoenlichen "Leistungsfaehigkeit").

Soweit ich weiß, haben in der Schweiz Gemeinden, Kantone, Bund umgestellt auf Fibu. Ich erinnere mich, der hiesige Spital des Kantons erstellte bis vor wenigen Jahren überhaupt keine Abrechnungen über seine finanzielle Lage. Man hat offenbar Generationen lang schlicht und einfach gewurstelt.

Das scheinbar objektive Bewerten, dann Ausweisen von Sach-Vermögen gaukelt m.E. sowieso ein rosiges Bild der Finanzen vor. Noch mehr aufhübschen und vorgaukeln kann man, in dem man im Kurs gestiegene Wertpapiere im Portfolio über dem Nominal-Wert aufwertet resp. verbucht: Tatsachen verdrehend <<Wert berichtigen>>.

Das scheinbar objektive Bewerten, dann Ausweisen von Sach-Vermögens gaukelt m.E. sowieso ein rosiges Bild der Finanzen vor. Noch mehr aufhübschen und vorgaukeln kann man, in dem man im Kurs gestiegene Wertpapiere im Portfolio über dem Nominal-Wert aufwertet resp. verbucht: Fakten verdrehend <<Wert berichtigen>> genannt. Finde ich besonders bemerkenswert: Öffentliche Firmen, Nichtbank-Firmen können so (sich) "nur" das rosigeres Bild ihr Finanzlage vortäuschen. Aber bei Banken führt das zu "ausschüttbaren" Gewinnen, die Banken tatsächlich ausschütten (in Form von Dividenden an die Aktionäre, Boni an das Bankkader): Diese lassen "Geldmenge" M1 wachsen. Nichtbanken dagegen, können beim Dividenden zahlen, M1 i.d.R. nur umverteilen, nicht erhöhen. (In Regel überweisen AGs ihre Dividenden nicht "auf Pump aus", z.B.via Kreditlinie bei ihrer Bank).

Freundlicher Gruß
Liated

PS:

Ich kenne nur die Haushaltsplaene. Und ich weiss z.B. von richterlich
unabhaengigen laengst verstorbenen Rechnungspruefern des
Bundesrechnungshofes, dass auf Bundes- und Laenderebene z.T. eine
katastrophale Aktenfuehrung in den Bereichen der "Vermoegens"-Verwaltung
herrschte. Auch das US-Verteidigungsministerium hat ja vierstellige
Milliardenbetraege "vermisst"
.

Heftig.


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