Unser Staat kann – wenn er möchte – Nettogeld herstellen.
hi politicaleconomy,
in der Früh vor der Arbeit habe ich dein Posting gelesen. Gerne hätte ich früher geantwortet.
Deine Überlegungen ob Nettogeld auf der Aktiv- oder Passivseite steht gefällt mir.
Vielleicht können wir das in einer ruhigen Minute diskutieren ob sich daraus etwas begründen lässt. In deinen Überlegungen sehe ich bisher keinen Fehler, nur bzgl. der Schlussfolgerung muss ich noch nachdenken.
Über den Tag ist mir eine andere Betrachtungsweise eingefallen. Ich möchte sie kurz darlegen und freue mich auf Kritik.
These:
Unser Staat kann – wenn er möchte – Nettogeld herstellen.
Vorab sei gesagt:
Mehr Geld (100 Geldeinheiten anstelle 10) ist nicht gleichzusetzen mit größerem Wert/Vermögen!
Gibt es von heute auf morgen in einer abgeschlossenen Volkswirtschaft mehr Geld muss es keinesfalls morgen mehr Vermögen geben!
(vgl. Saldenmechanik (Partial- Global und Größenmechanik ) von W. Stützel)
Mein Begriffsverständnis:
Nettogeld:
Werthaltiges, dessen Wert in Euro beziffert werden kann. Es wird legitim erzeugt bzw. hergestellt ohne Erlaubnis Dritter.
Von Vorteil ist es das Begriffspaar Kreditgeld/Schuldgeld
obigem gegenüberzustellen. (Die folgende Beschreibung ist nicht vollständig, sie soll alleinig den Unterschied zum Nettogeld verdeutlichen!)
Kreditgeld/Schuldgeld:
Werthaltiges, dessen Wert in Euro beziffert werden kann. Es bedarf eines Dritten der freiwillig einen Vertrag zur Erzeugung des Kreditgeldes/Schuldgeldes eingeht.
Begründung:
Der Staat besitzt das Machtmonopol.
Durch diese kann er (für seinen Haushalt) Werte erzeugen.
A) Beispielhaft sei genannt:
Versteigerung von Rundfunkfrequenzen
Verkauf von Schürfrechten
Geld drucken (analog oder auch digital)
Umsatzsteuererhöhungen
Kriegsgewinne versprechen
...
In der Vergangenheit wurden viele Begriffe für <Geld drucken> geprägt.
B) Beispielhaft sei genannt:
Münzverrufung
Ändern des Münzfußes
Assignaten
Mefo-Wechsel
QE
...
Jede Maßnahme/Politik hinter obigen Begriffen [ A) und B) !] diente zur direkten bzw. indirekten Finanzierung des Staatshaushaltes. Über die jeweilige Rechtmäßigkeit der Politik kann sicherlich gestritten werden. Unbestreitbar ist, der Staat finanziert sich letztendlich über sein Machtmonopol. Er kann hierfür auch <Geld drucken> vgl B).
Das war in der Vergangenheit so und wird sich aufgrund des legitimen Machtmonopols auch nicht ändern.
Ein Fazit wäre:
Nettogeld = >Geld drucken<-Möglichkeit aufgrund des Machtmonopols
Für Kreditgeld/Schuldgeld ist ein übergeordnetes Rechtswesen notwendig, das für Rechtssicherheit sorgt. Diese beginnt bei der erforderlichen Freiwilligkeit für einen Vertragsabschluss. Für den Staat und seine Organe gibt es nichts übergeordnetes! Es wird legitim erzeugt bzw. hergestellt ohne Erlaubnis Dritter. Alleinig seine eigenen Organe (z.B. Gerichte) müssen mitspielen.
Die bilanzielle Abbildung des Nettogeldes in D wäre auf jeden Fall interessant. Mir schwebt etwas vor wie
Nettogeld vs. tatsächlichem Machtmonopol, natürlich beides in EURO gemessen. " />
Schönen Abend
Kostan