"Unbezifferte, nicht beurkundete Geldsummen" gibt es nicht.
Entschuldige bitte, aber was ist das: "bezifferte und beurkundete Teilsumme von Geld"?
Die bezifferten und dadurch beurkundeten Eurobanknoten, Münzen, sowie die Abtretungsurkunden von Sichtguthaben, die allesamt an autorisierte Emittenten bzw. Transaktionssysteme gebunden sind.
Eine Geldsumme, die definitionsgemäß ein "weitläufig akzeptiertes Zahlungsmittel" ist, ist immer "beziffert und beurkundet", egal ob sie physisch oder nur digital vorliegt. Anderes Geld gibt es nicht. Also, wozu dann die Wortgeschwulst?
Zu deiner Erklärung bzgl. Sichtguthaben:
Sichtguthaben sind Guthaben auf Geld. Wenn ich Geld gut habe, dann habe ich kein Geld, sondern habe Geld gut. Du solltest deine Langeweile als Rentner mal dazu nutzen, das Forum zu studieren.
Erstens, ich habe "Sichteinlagen" erklärt. "Sichtguthaben" gibt es nicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sichtguthaben?title=Sichtguthaben&redirect=no
Zweitens, Sichteinlagen können offensichtlich sowohl Geld (Zahlungsmittel) als auch Geldforderung sein, und zwar gleichzeitig. Ich gebe aber zu, für die meisten "Denker" ist sowas eine glatte Überforderung. Drittens, Wörter können im unterschiedlichen Kontext unterschiedliche Bedeutung haben.
Die Diskussionen hier bestätigen wieder meine Erfahrung: Es ist fast unmöglich, mit Rechtsanwälten über volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu diskutieren. Am besten, Jeder bleibt bei seinen Leisten: der Jurist bei der Auslegung von Paragraphen des Gesetzbuchs und der Volkswirt bei der Auslegung von Phänomenen in der Volkswirtschaft.
Die meisten Bundestagsabgeordneten sind Juristen. Man kann dies an den "Ergebnissen" deutlich erkennen.
Und wie ich schon sagte: Über Definitionen sollte man nicht verbissen streiten; sie sind frei gewählt. Sie sollten allerdings dazu befähigen, mit möglichst vielen Menschen erfolgreich zu kommunizieren. "Privatdefinitionen" mögen nur in geschlossenen Zirkeln vom Nutzen sein. Dazu ist es notwendig, dass sie möglichst nahe am Alltagsverständnis der Menschen liegen. Nur insofern eine Präzisierung notwendig erscheint, sollte hiervon etwas abgewichen werden. Das sagt die Methodenlehre der Sozialwissenschaften. Wissenschaft sollte sich AN die Menschen und nicht gegen die Menschen richten, auch sprachlich.
Mit Gruß, Beo2