Schwarmwille
Schwärme gibt es unzählige, und innerhalb eines Schwarms ist
gegensätzliches Wollen auch etwas völlig alltägliches. Ein Schwarm
bewegt sich nicht nach links, weil alle nach links wollen, sondern weil
eine Uebermacht nach links will.
Zu kurz gegriffen. Da alle Vögel des Schwarms in den Süden oder in den
Norden
ziehen, hat der Schwarm ein gemeinsames Ziel.
Sehr richtig.
Der Schwarm bildet sich um
dieses Ziel zu erreichen.Der Schwarm würde nicht funktionieren, wenn ein paar Vögel nach Westen
und
ein paar nach Norden und andere in den Süden wollen.Da jedoch alle Vögel einer Art zu einer bestimmten Zeit instinktiv die
Klimazone
verlassen und in eine andere Region wechseln, gibt es ein gemeinsames
WOLLEN.
Ja, und dennoch ist es denkbar, dass einige eher hier bleiben wollen, diese Idee jedoch verwerfen, sobald sie sehen, dass sie damit alleine zurückblieben. Eine menschliche, auf Konsens basierende Blutsgemeinschaft erreicht auch täglich gemeinsame Ziele, obwohl anfangs nicht alle Individuen den selben Weg gehen wollen. Der gemeinsame Weg wird im Konsens in Gesprächen gesucht und gefunden, oder zuweilen auch automatisch, indem eine Mehrheit der Individuen oder eine Mehrheit an Charisma im Schwarm den Weg vorschlägt und der Rest willig nachfolgt. Ist der grosse Rest nicht willig, so werden die Charismatiker auch nicht weiter alleine vorausgehen. Alle für alle.
Dieses WOLLEN wird durch den Schwarm erleichtert, daher spricht man hier
von
Intelligenz. Das betrifft den optimalen Energiehaushalt während des
Fluges und
die Vorteile der Gruppendynamik um das Ziel zu erreichen. Sobald das Zielerreicht wurde, löst sich der Schwarm wieder auf.
Hier trifft der Begriff Schwarmintelligenz zu.
Ja, es gibt Schwärme, die sich temporär formieren und solche, die permanent zusammen sind.
Damit der Begriff Schwarmintelligenz auf den Menschen übertragbar wird,
braucht es die Voraussetzung, dass sich Menschen zu einem bestimmten Ziel
zusammenschließen und etwas gemeinsam wollen.
Was auch tatsächlich der alltägliche Fall ist, ansonsten es keine Nationen, Kulturen, Rassen etc. gäbe.
Wenn man nun Menschen fragt was sie wollen, dann sind das vollkommen
unterschiedliche Dinge. Erst wenn eine Situation entsteht, die eine
bestimmte
Handlungsweise notwendig macht, entsteht ein gemeinsames Ziel.
Ja, unterschiedliches Wollen innerhalb einer Kultur ist gang und gäbe. Dennoch werden übergeordnete Ziele durch Mehrheitswille (an Individuen und/oder an Charisma) erreicht.
Dem eigenen Willen folgen und ausscheren (Jonathan Livingston) ist eben gefährlicher als dem Schwarm zu folgen. Folglich wollen die allermeisten schlussendlich dem Schwarm folgen wollen, obwohl sie selber eigentlich den Schwarm lieber in eine andere Richtung gehen sähen. Sie unterliegen dann mit ihrem eigentlichen Willen und werden sich anschliessend fügen wollen.
Beste Grüsse, Zara