Theorie gegen Praxis ;-)

nereus, Mittwoch, 24.02.2016, 17:32 (vor 3275 Tagen) @ Hubert11089 Views

Hallo Hubert!

Du schreibst: Nun ja, das widerspricht sich doch, oder? Gold ist eben nicht (mehr) umlauffähig (wenn Du nicht den "Warenumlauf" dazu zählst), die Zeiten sind längst vorbei. Auch kein Steuertilgungsmittel und es "gilt" da nichts. Es hat keinen besonderen Status als Zahlungsmittel und ist daher (zumindest für mich) kein Geld..

Irgendwie hast Du recht, aber irgendwie auch nicht. [[zwinker]]

Ich rede vom Krisenfall, weil nur da wichtig ist, was Geld im Ernstfall bedeutet.
Läuft alles rund ist es sowieso Banane.

Wenn ich nichts mehr habe, außer ein paar Krügerrand, wer sagt mir denn dann, daß das FA nicht in Krügerrand vollstrecken könnte.
In Südafrika ist der Krügerrand gesetzliches Zahlungsmittel und ich glaube sogar, daß er weltweit als das akzeptiert wird – zumindest bei Banken.
Und im US-Bundesstaat Utah hat man 2011 dies beschlossen.

Die Furcht vor Geldentwertung treibt Politiker in den USA zu einem ungewöhnlichen Schritt: Das Parlament des Mormonenstaats Utah hat Gold und Silber als offizielle Zahlungsmittel zugelassen. Auch 13 weitere US-Bundesstaaten planen ähnliche Gesetze.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/inflationsangst-utah-erklaert-gold-zum-offizi...

Auch spricht das Goldverbot in den Dreißigern in den USA für Gold als Geld.
Andernfalls hätte es ja nicht verboten werden müssen.
Oder wurden Diamanten, Saphire und Smaragde, die ebenso nicht gerade wertlos sind, auch verboten?

Und Wikipedia schreibt zu der Kurantmünze dies:

In Deutschland waren bis zur Einführung der Goldmark im Jahre 1871 alle großen (groben) Silbermünzen Kurantmünzen und das meistens bis zum 1/6 Taler herunter. Der letzte deutsche Kurantgroschen war der sächsische Groschen im 13-1/3-Talerfuß von 1827 mit dem Gepräge „24 einen Taler, 320 eine feine Mark“
..
In der Lateinischen Münzunion waren neben den Goldmünzen nur die silbernen 5-Franken-Stücke um 1870 praktisch und de jure Kurantmünzen. Hier kann man durchaus eine Parallele zum deutschen Taler sehen. Die übrigen Silbermünzen ab 2 Franken abwärts wiesen einen relativ niedrigeren Feingehalt aus – ähnlich wie die silbernen Markstücke, die einen ca. 10 % relativ niedrigeren Feingehalt zum Mark-Wert hatten als die (Kurant-)Taler.
Die Begriffe „Kurant- und Scheidemünze“ wurden seit etwa 1871 im offiziellen Sprachgebrauch vermieden, sind jedoch im österreichischen Recht noch heute gebräuchlich.
Das letzte deutsche Kurantgeld waren die 20- und 10-Mark-Stücke, die bis etwa August 1914 noch im Umlauf waren (siehe Goldmark). Das im Jahre 1915 noch geprägte goldene preußische 20-Mark-Stück kam nicht mehr in den Umlauf.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kurantmünze

Damit ist erwiesen, daß Goldmünzen Geld sein können und es auch waren und die reine Waren- und Tauschdebatte für die Katz ist.
Platin ist auch ein Edelmetall, war aber meines Wissens nie ein Zahlungsmittel – Gold und Silber dagegen schon.

mfG
nereus


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