Das Wirtschaften folgt der gesollten und zugleich gehabten Abgaben- bzw. Geldeinheit, nicht umgekehrt

Ashitaka, Samstag, 27.02.2016, 00:14 (vor 3273 Tagen) @ Zarathustra10839 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 27.02.2016, 00:32

Hallo Zarathustra,

und da Sollende und Habende nicht ein und die selbe Person darstellen, juckeln wir durch die Welt und bieten uns als Nutten im Käfig der Zentralmacht an.

... nur eine Produktion aus der Privatwirtschaft, die sie sowohl aktiviert
als auch passiviert. Schweizer Nationalbank kauft Euronen von Privatbanken,
verbucht diese als Vermögen auf der Aktivseite und gleichzeitig als Schuld
gegenüber den Privatbanken auf der Passivseite. Es entsteht also kein
Notenbankgeld aus dem Nichts, sondern nur als Bilanzverlängerung
(Aktivierung und Passivierung einer Wertschöpfung der Privatwirtschaft).

Aus dem Nichts, das behauptet doch niemand. Les dir doch Kurt seine knackige Erklärung noch einmal durch. Geld ist Macht, kein Produkt. Macht wird nicht produziert, sondern an die Untertanen abgetreten (siehe Machttheorie von Paul C. Martin). Macht soll verteilt werden, muss deshalb in Einheiten ausgedrückt werden. Die Zentralmacht bestimmte in früheren Tagen die Beurkundungsform der Geldeinheiten und händigte diese aus. Mit allen Problemen die nach der Zeit enstanden.

Heute wird die Macht (=Geld) auf Basis von Schuldtiteln an die Untertanen abgetreten. Die Bilanzverlängerung ergibt sich aus der Rückkaufforderung und -verpflichtung. Aus der Verpflichtung der Zentralbank wird das Geld begründet, im Hinterkopf der Gedanke, dass die zeitlich auf das geldpolitische Geschäft beschränkten Geldeinheiten notwendig sind, um die Besicherung der Staatsverschuldung zu gewährleisten.

Eine Banknote ist nicht das Geld, sondern eine Urkunde die Geldeinheiten
beziffert.


Beides wird von der Wirtschaft produziert. Wo diese wertschöpfende
Wirtschaft ganz oder teilweise fehlt (Nordkorea, DDR, Zimbabwe), kann
nichts (oder fast nichts) aktiviert und passiviert werden, was einen Wert
verkörpert auf dem Weltmarkt.

Die Wirtschaft folgt dem Geld (Rödeln um der Abgabeneinheit wegen).

Geld(summe) ist ein Passivum und wird nicht produziert.


Doch, denn sonst käme es nie zu einer nennenswerten Summe (Nordkorea,
DDR, Zimbabwe).

Die Macht (das Geld) schwand dahin. Da kannste Druckereien rund um die Uhr laufen lassen. Du vergißt, dass sich mit jeder weiteren Beurkundung von Geldeinheiten mittels Banknoten ein sich auf die Einheit beziehender Machtschwund einhergeht (d.h. Inflation).

Ja, das wissen wir. Aber es wird produziert (siehe entsprechendes
Dottore-Zitat, das ich dutzendweise erfolglos bemüht hatte).

Dottore: "Was Geld ist, bestimmt die Macht und sonst Niemand! (Es sei denn es gäbe keine Zentralmacht mehr, aber das sind leider Grimmsche Märchenträume oder bei allgemeinem Chaos Alpträume)."

Die Ware muss produziert werden. Dottore selbst erkannte und erklärte später, dass sich das Geld nicht bereits aus der Produktion einer Ware (als Aktivum) definiert, sondern einzig und allein dadurch, dass es per Zentralmacht zur Abgabe erklärt wird.

Dottore: "Demnach werden mir Deutungsversuche von "Geld" als eines "Aktivums" (Warengeld, Metallgeld) immer unheimlicher. Denn wozu brauche ich etwas, das mir genau das gibt, was ich haben will, dies aber schon bevor ich es haben MUSS?"

Dottor: "Was wiederum dazu führt anzunehmen, dass sich "Geld" nur definieren lässt, als etwas, das ein anderer nicht hat, obwohl er es haben müsste."

Wie bereits erklärt: Der letzte Satzteil ist meiner Ansicht nach entscheidend, da Dottore hier dem "haben müssen" aller Abgabepflichtigen das Gewicht für eine Geld-Definition verleiht. Geld wird also nicht durch Produktion geschaffen, sondern Geld ist eine durch Zentralmacht geschaffene Eigenschaft, um deren Anteil gebuhlt wird (d.h. Macht). Dass Geld in den heutigen Staaten über geldpolitische Verfahren entsteht, ändert nichts an diesem Machtakt, sondern verlängert nur den Machtkreislauf und damit die Besicherung der Staatsschulden. Niemand verschuldet sich freiwillig.

Die heutige Passiva der durch Zentralinstanz autorisierten Zentralbank
weist im Gegensatz zu den Anfängen (siehe Kurt's Uckmucks der
Zentralinstanz) eine wichtige Besonderheit auf. Dazu gleich mehr. Dein
Gedankenfehler baut auf der laienhaften Annahme auf,


Bitte keine ad hominem mehr, sonst artet es wieder aus und endet mit
Sperre.

Nein, der Hinweis, dass ein Produkt nicht passiviert werden kann, der muss erlaubt sein. Wir beiden geraten so oder so aneinander und wissen damit spielend umzugehen. Wir beiden heulen hier nicht rum wie Radioactive Man, sondern wir stellen für die Leser Pfeffer & Salz auf den Tisch, halten nichts was thematisch aufhält zurück! Für jede überschüssige Priese Pfeffer bereits im Voraus eine Entschuldigung. Die Getränke gehen auf mich. Dass Produkte nicht passiviert werden, dass dies eine laienhafte Vorstellung ist, meine ich bitter ernst.

Das Produkt (Wirtschaftsleistung) wird sowohl passiviert als auch
aktiviert. Siehe oben. Nur Wertschöpfung schöpft Geld. Ein Buchungsakt
schöpft vergleichsweise gar nichts.

Zentralmacht bestimmt Geld, indem sie die Abgabeneinheit definiert und gleichzeitig einen Zugang zu ihr schafft (ob nun durch Ausgabe an Söldner, oder die heutigen geldpolitischen Operationen mittels ZB). Die Wertschöpfung der Privaten als Quelle des Geldes ist schon deshalb ein Hirngespinst. Der Wert wird durch die Tatsache begründet, dass es sich um Abgabeneinheiten handelt. Eine produzierte Werthaltigkeit, die gibt es nur in Entenhausen.

Ich wünsche mir, dass du dich über die Passivierbarkeit
von Umlaufvermögen informierst.


Was?

Halbfertige- und fertige Produkte werden aktiviert, üblicherweise unter den Vorräten im Umlaufvermögen. Warum wohl?

Heute wird Geld (Macht) auf der Rückübertragungsverpflichtung der
Kreditforderungen (nach KWG) basierend bei der ZB passiviert.


Passiviert wird eine Schuld gegenüber den Privatbanken.

Woraus, und was wird während des zugrundeliegenden Geschäfts ausgespuckt? Na? Jetzt komm mir nicht mit Banknoten.

Vielleicht macht es bei dir auch irgendwann Heureka.

Ja, unter Privaten. Geld entsteht durch Wirtschaften unter Privaten. Diese
schöpfen das Geld, indem sie den Notenbanken ein Produkt überlassen und
ihnen im Gegenzug einen Kredit einräumen, welchen diese Notenbanken dann
als Passivschuld in der Bilanz verbuchen.

Nein, leider die falsche Reihenfolge.

Dottore: "Die Herkunft des Geldes aus der machtgestützten Abgabenerzwingung (= Setzung anderer in einen mittels Termin und Sanktion definierten Schuldnerstatus) ist geklärt. Ist mit dem Geld das Wirtschaften in der Welt (mit Zins, Preisen, logischerweise belastbarem und besicherten Eigentum an Sachen und sich selbst), folgt alles Weitere (bis heute) wie auf Schienen."

Mit der Geld-/Abgabeneinheit ist das Wirtschaften (Jagen des Geldes) in der Welt, nicht umgekehrt. Die Privaten werden durch die Abgabenforderung und den Zwang, Abgaben-/geldeinheiten zum Termin an die Zentralmacht zu liefern zum Wirtschaften (Jagen, Rödeln um des Geldes wegen) und damit durch die Zentralmacht zur Verschuldung (Vorfinanzierung der Wirtschaft) gezwungen. Das ist systematsich nachvollzogen kein freiwilliger Akt, wie du ihn mit einem von Privaten hergestellten Produkt als Basis geldpolitischer Geschäfte zu suggerieren versuchst. Dir ist der zwanghafte, zentralmachtbasierte Untergrund des Wirtschaftens nicht klar.

Sehr richtig. Ohne Kredit nix los. Bereits den ersten Kredit nimmt der
Staat auf. Private räumen ihn ein, schöpfen also das Geld.

Der Staat finanziert sich nicht per Kredit (KWG) vor, sondern durch Zwangsanleihen. Jede spätere Anleihe ist dem Grunde nach Zwangsanleihe, da der Zwang systematisch ist. Der Kredit ist ein Geschäft, dass dazu dient, zu einem Fälligkeitstermin, der durch ein Schuldverhältnis (Grundgeschäft) begründet ist, durch Kreditierung von standartisierten Einheiten (Geldeinheiten) Zahlung zu leisten. Er verschafft dem Kreditnehmer dadurch Zeit, dass er eine längerfristige Finanzierung der zugrunde liegenden Schuld anbietet.

Die heutigen Privaten (gab es anfänglich nicht) jagen die Geldeinheiten, akzeptieren sie nur deshalb unbewusst für Zahlungszwecke, weil es Abgabeneinheiten sind, die gegenüber der Zentralmacht gesollt werden. Dadurch ist die Werthaltigkeit begründet. Ein für die Massen nicht durchschaubarer Zusammenhang. Das Wirtschaften folgt der gesollten und zugleich gehabten Abgaben- bzw. Geldeinheit, nicht umgekehrt.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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