Weitere Rückfragen @Ashitaka
Sorry, entweder verstehe ich nicht, was Du sagen möchtest, oder Dein theoretisches Gedankengebäude kollidiert mit meinen praktischen Erfahrungen.
> Der einzeln dastehende und deshalb ohnmächtige Mensch (das Individuum hatte keine Überlebenschance, da kein ausreichendes Kapital) wurde durch die Zerschlagung der akephalen Gemeinschaft erschaffen.
Wie kann man einen Menschen durch die Zerschlagung einer Gemeinschaft "erschaffen"?
Hast Du Belege für diese Art der Fortpflanzung?
Außerdem ist nicht einzusehen, wieso das Überleben eines Individuums auf einmal von Kapital abhängen sollte, schließlich kam die akephale Gemeinschaft ja auch ohne aus.
> Die Masse (=Anzahl von Individuen) entstand erst im Augenblick der Unterjochung des Individuums.
Das wäre eine Definitionsfrage: ab welcher Anzahl von Menschen handelt es sich um eine Menschen"masse".
In der Regel dürfte die Eroberung einer herrschaftsfreien Gesellschaft nicht kampflos erfolgt sein, so dass man davon ausgehen kann, dass es unmittelbar nach der Unterjochung weniger Individuen gab als vorher. Insofern erschließt sich mir nicht, wieso eine kleinere Gruppe auf einmal eine Masse darstellen soll, jedoch die größere Gruppe vorher nicht.
Die Definition bei Wikipedia würde übrigens auch auf eine akephale Gemeinschaft zutreffen: "Masse bezeichnet in der Soziologie eine große Anzahl von Menschen, die konzentriert auf relativ engem Raum physisch miteinander kommunizieren und/oder als Kollektiv gemeinsam sozial handeln."
> Dies deshalb, weil der einzeln dahstehende Mensch keine Macht hatte, um der erobernden Zentralinstanz die Stirn zu bieten.
Der Mensch innerhalb der akephalen Gemeinschaft steht aber nun mal nicht einzeln da, sonst wäre es ja keine Gemeinschaft, d.h., "eine überschaubare soziale Gruppe, deren Mitglieder durch ein starkes „Wir-Gefühl“ eng miteinander verbunden sind".
Die Logik deiner Herleitung ("Dies deshalb") kann ich nicht nachvollziehen.
> Mit dem Atom ist das Individuum (der nun einzeln dastehende Mensch) gemeint. Dieses wird erst durch die Zerschlagung der akephalen Gemeinschaft / segmentären Gesellschaft geschaffen, war vorher (in der akephalen Gemeinschaft / segmentären Gesellschaft) nicht existent
Wie kommst du denn darauf? Natürlich besteht eine Gemeinschaft aus Individuen.
> Für die Zerschlagung sind vereinzelt zunächst äußere Machteinflüsse (Umweltveränderungen durch Naturgewalten) verantwortlich.
Nun, das ist ja gerade der Witz des Lebens in einer Gemeinschaft, dass man gemeinsam den Naturgewalten besser trotzen kann.
Das müsstest du schon näher begründen, wieso gemeinsames Handeln zur "Zerschlagung" der Gemeinschaft führen sollte; in der Regel ist doch eher das Gegenteil der Fall: der gemeinsame Gegner festigt den Zusammenhalt.
> Durch diesen äußeren Druck und die damit einhergehende Ohnmacht der Individuen wurde das Fundament der Zentralmacht/Zentralinstanz, die Bühne für die ersten Charismatiker/Hoffnungsnährer (Uckmuckdu I.) errichtet.
Wie läuft das konkret ab?
> Der Anfang der Zentralmachtexpansion. Die Zentralmachtordnung formiert sich nicht aus Gemeinschaften heraus, sondern sie wird durch erstmals vorhandene Individuen, die nun zu einer Masse zusammengezwungen werden (aufgrund der äußeren Machteinflüsse keine andere Wahl!), erzwungen.
Wie läuft das konkret ab?
> Das betrügerische Versprechen der Charismatiker, die Forderungen der Gefolgschaft, damit startet die Kapitalisierung der Zentralmacht, wächst ihr Vermögen.
Wieso sollte die Gemeinschaft auf solche "Charismatiker" hereinfallen?
Warum verweigert die Mehrheit diesem Einen nicht einfach die Gefolgschaft?
Was bringt eine bis dahin herrschaftsfreie Gemeinschaft dazu, sich auf einmal von einem der Ihren unterjochen zu lassen, statt ihm etwas Pfeilgift ins Essen zu mischen?