Ashitaka: "Was ist Geld?", Azur: "Geld ist Geld!"
Hallo Azur,
Ich kann nicht daran zweifeln, dass es die EZB mit ihren Leitlinien
(zuletzt C B/2015/27) und der dortigen Verwendung des Begriffs
"Schuldtitel" ernst meint. In Abschnitt 6.2.1 des Anhangs I der Leitlinie
EZB/2011/14 sind die Schuldtitel aufgelistet (marktfähige/ nicht
marktfähige).
Ja, gut, die EZB regelt auch ihren Umgang mit Schuldtiteln. Ja und?
Nichts weiter. Es erübrigen sich nur solche Antworten, in denen abschweifend erklärt werden soll was mit Schuldtitel gemeint ist, wenn wir doch gleich in Leitlinien der EZB blicken können und eine vollständige Aufzählung der für geldpolitische Verfahren zugelassenen Schuldtitel erhalten. Ich weiß, was ein Schuldtitel ist. Du kannst dir also deine Suggestionsversuche eines Klassenraumes, in dem du mit zugekniffenen Augen hinterm Pult stehst und etwas zur Diskussion beizutragen versucht, was sich jeder Erkenntnissuche verweigert, verkneifen. Ernst gemeinter Ratschlag, Herr "Es gibt Eigentum an Forderungen".
https://www.ecb.europa.eu/ecb/legal/pdf/oj_jol_2014_240_r_0012_de_txt.pdf
Hatte oben etwas Passendes über Schuldtitel aus dem Glossar einer
Börsenseite gebracht: http://de.mimi.hu/borse/schuldtitel.html
Hast du ganz fein gemacht. Mir musst du nicht erklären, was ein Schuldtitel ist, musst du wirklich nicht. Mir solltest du zum Kontext, inhaltlich bezug nehmend, antworten.
Bargeld ist kein Schuldtitel. Geld wird durch die Hinterlegung eines
Schuldtitels im Rahmen geldpolitischer Operationen, über die Dauer dieses
geldpolitischen Geschäfts (Refinanzierungsgeschäft), geschaffen
(Passiva).
Du solltest Dir bitte öfter klar machen, was die jeweiligen Ober- und
Unterbegriffe sind (sofern jeweils Zusammenhänge gegeben sind).
Nein, jeder, der diese Diskussion aufmerksam verfolgt, weiß, merkt, dass du nur nicht weißt, was du antworten sollst.
So ist das immer, wenn einem der Kontext nicht gefällt.
"Bargeld ist kein Schuldtitel"
Bargeld ist Geld.
Siehste? Du bleibst leider nicht bei der Sache. Ich kann es dir nicht verübeln, denn dich ekelt der Kontext schließlich an. Wer genau mitliest, stellt fest, dass du auf keine meiner Erklärungen deine Gedanken preiszugeben versuchst und dich deshalb in eine fadenscheinliche Begriffsdefinition verirrst, die jedem Interessierten aber so oder so bereits klar ist. Dadurch, dass man etwas als "leider kompliziert" labelt, wird es nicht bereits kompliziert.
Mithin lässt sich nicht sagen, das Geld Schuldtitel wären, denn sonst
gälte das nicht für "alles" Geld (sofern schon wieder falscherweise
Forderungen auf Geld mit Geld gleichgesetzt werden sollen)!
Ja, Geld ist kein Schuldtitel.
Am Ende ist es eben simpel: Schuldtitel sind das, was in den oben von mir
gebrachten Defitinitionen zu lesen ist, aber mit Sicherheit kein Geld (auch
wenn da manches verschiedentlich wie Zahlungsmittel verwendet wird).Geld ist Geld und Schuldtitel sind Schuldtitel.
Azur, es geht mir (da spreche ich sicher für eine Vielzahl an Interessierten) um die Ursächlichkeit, die Frage nach den Voraussetzungen, dem Wesen des Geldes. Geld ist nicht Geld. Die Antwort ist aus erkenntnistheoretischer Sicht trivial.
Geld ist nach meiner Erkenntnis (und darauf solltest du Bezug nehmen) eine durch geldpolitische Operation (Hinterlegung eines an Voraussetzung geknüpften Schuldtitels) erweckte, durch System der Zentralinstanz bewahrte Eigenschaft (Macht), die bei der Zentralbank passiviert wird. Um die Funktionalität dieser Eigenschaft zu ermöglichen, sind Urkunden (z.B. Eurobanknoten) vorgesehen. Sonst wird das nix mit dem Aktivuum, ob nun in digitaler oder analoger Form.
Weswegen Geld auch kein Schuldtitel ist. Da dürften wir eindeutig
d'accord gehen.
War nicht immer so. Gut, dass das nun klar ist.
Der Unterschied zwischen der Behauptung "Geld ist ein Schuldtitel" und der systematischen Erklärung "Geld ist eine auf Schuldtiteln basierende Systemeigenschaft" ist wesentlicher Natur. Meine Erklärung sollte deshalb nicht durch eine Verhinderung der Bezugnahme auf den Kontext abgelehnt werden.
Geld (die Geldsumme) ist eine durch Urkunden bezifferte Eigenschaft dieses Systems. Geld ist Macht. Erst die Bezifferung des Geldes öffnet den Machtkreislauf, macht Geldteilsummen übertragbar. Wir nehmen fälschlicherweise an, dass wir selbst diese Macht in den Händen halten, wir dadurch die Mächtigen sind. Doch dem ist nicht so. Die Macht ist ein Passivum der Zentralbank (autorisiert durch Zentralinstanz), systematisch einzig und allein dazu geschaffen, um die Verschuldung der Zentralinstanz (heute Staatsverschuldung), dadurch, dass sie der Zentralinstanz gegenüber gesollt wird, zu besichern (Staat fordert Abgabe-/Geldeinheiten). Eine andere Option, Tribut durch Krieg außen vor, gibt es nicht.
Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass die Eurobanknote nicht das
Geld ist, sondern, wie es bereits auf Wikipedia unmißverständlich klar
geschrieben steht, es sich um eine "Urkunde" handelt.
Eurobanknoten sind natürlich Geld. Was denn sonst?
Urkunden, die einen Teil der Geldsumme beziffern. Der 500 Euroschein ist demnächst vielleicht keine solche Urkunde mehr. An der Geldsumme ändert sich deshalb leider gar nichts, denn Geld ist ein Passivum, das dann halt andersweitig beurkundet wird (5 x 100 Euroscheine).
Und die an sich ebenfalls banale Tatsache, dass Eurobanknoten und
Euromünzen Urkunden sind... Und Sachen im Sinne des Gesetzes... Ja, so ist
das eben.
Merke: Das Beurkundende (Eurobanknote) ist niemals das Beurkundete (Geld).
Die Aktionen sozusagen im Innern des Bank- und Notenwesens ändern auch
nichts daran, bei denen auch mit Schuldtiteln gearbeitet wird, ändert
nichts daran, dass Eurobanknoten Geld sind. Merke: Mehr 'Geld sein', als
Bargeld gibt es nicht.
Bargeld ist nicht das Geld, denn Bargeld ist ein Aktivum. Geld aber ist ein Passivum. Ich fasse mal die diesbezüglich erkenntnisreichen Diskussionen der alten Garde aus dem EWF und Gelben Forum die Tage für dich zusammen.
Du verwechselst die Urkunde (Eurobanknote, Aktivum) mit dem Beurkundeten (Geld, Passivum). Und ich kann deshalb deine "Geld ist Geld Reaktion", sowie auch den ständigen Versuch, ein sperriges Lehrerpult in den Raum zu schieben, sehr gut nachvollziehen. Das hilft der Diskussion. Ich weiß damit umzugehen.
Die Schuldverhältnisse innerhalb von z. B. Zentral- und Geschäftsbanken
ändern nichts daran, dass Geld weder - aua - Schulverhältnis, oder -
autsch: Schuldtitel sind.
Richtig, denn Geld basiert auf Schuldtiteln und den dafür zwingend notwendigen Schuldverhältnissen.
Wenn man etwas beschreiben will, bedarf es sauberer Begrifflichkeiten und
einer: https://de.wikipedia.org/wiki/Beschreibungslogik
Solange du Geld als ein Aktivum versimplifizierst ist dieses dein Lehrergehabe völlig ok. Es wurde hier schon vor Jahren sauber darlgelegt, weshalb Geld ein Passivum ist. Damit ist auch Zarathustra letztens durcheinander gekommen indem er Geld als ein Produkt (Aktivuum) zu verteidigen versuchte. Aber wie bereits erwähnt, ich fasse das noch mal in einem Beitrag zusammen.
Leider ist die rechtliche Materie nicht so einfach, und ich würde Dir
gern auch noch mal ans Herz legen, Dir die Dinge, die Du verwenden willst,
genau anzuschauen, ehe Dir weitere t. w. "eigenartige" Beschreibungen
passieren.
Leider geil?
Quellen sind unlängst noch mal genannt worden:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=396242
Quellen, die mit dem Kontext gar nichts zu tun haben. Du begründest nicht.
Mit deinem Oberkracher "Es gibt Eigentum an Forderungen" gibst du lieber vor etwas zu sein, über das ich in Anbetracht der rechtlichen Irrsinnigkeit solcher Annahmen sicher Schmunzeln darf. So wie ich auch über jemanden Schmunzeln darf, der mir gegenüber nur Umschreibungen zu Tage bringt (Was ist Geld? Geld ist Geld!).
Herzlichst winkend,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.