Autopoiese und Unterwerfung

Kurt, Dienstag, 22.11.2016, 19:09 (vor 2999 Tagen) @ Rybezahl10424 Views

Hallo Rybezahl,

Inwiefern erklärst du die Gesellschaft autopoietisch unter der
Annahme der gewaltsamen Unterwerfung des einen Systems durch
das andere aus der Perspektive des unterworfenen Systems? Inwiefern ist das
autopoietisch?

Irgendwie haperts da.

Vielen Dank für diese Frage.

Also. Autopoiese beschreibt in maximaler Abstraktion, wie das stationäre Blubbern eines Organismus, genauer gesagt eines Bewusstseins funktioniert (Zelle, Gehirn, Schwarmorganismus). Autopoiese beschreibt aber weder, wie ein Organismus oder ein Bewusstsein entsteht (dafür sind z.B. Evolutionsbiologie und Genetik zuständig), noch wie ein Organismus oder Bewusstsein sich plötzlich wandelt (oder schwer erkrankt).

Letzteres ist nicht stationäres Blubbern, sondern Bifurkation (Wandel zweiter Ordnung). Wie also vor ca. 6000 Jahren die Sippe an der Gewalt erkrankte (auch bekannt als Sündenfall, Geldentstehung, Ur-Beschiss), ist nicht Gegenstand der Autopoiese. Der Antwort auf diese Frage müssen wir uns mit Begriffen wie "Uckmuck" und "Mammut-Entrecôte" immer weiter annähern.

Viele Grüße
Kurt

--
Für das verantwortlich zu sein, was ich sage, ist eine Sache.
Aber dafür verantwortlich zu sein, was jeder, der in meinem Leben vorkommt,
sagt oder tut, ist eine ganz andere Sache.


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