Zarathustra: "Die Gesellschaft ist ein Zusammenschluss (Verbund) von Individuen, die Abgabe ein Produkt des Willens der Individuen"

Ashitaka, Donnerstag, 10.11.2016, 22:52 (vor 3011 Tagen) @ Zarathustra13222 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 10.11.2016, 23:04

Gute Nacht,

Du hast einen anderen Charakter als ich, und handelst demzufolge auch
dementsprechend anders.

Es geht nicht darum wie wir als Individuen in der Gesellschaft handeln, sondern weshalb wir als Individuen in einer Gesellschaft handeln. Vor dieser Potentialität, die das Handeln aller Individuen in begrenzten Potential- und handlungsräumen erst möglich macht, verschließt du dich auch weiterhin. Dein und mein Charakter ist geprägt durch Handlungen, die auf Potentialzessionen der Zentralmacht und den Ängsten, die dieses auf Gewalt und Unterdrückung basierenden Systems, beruhen.

Eine Systemanalyse kann erst gelingen, wenn man sich der Tatsache bewusst
wird, dass es keine Handlung (aktive Potenz) ohne Fähigkeit (Potential)
gibt.


Eben. Das Verhalten, die Handlungen der Individuen wie des Verbunds dieser
Individuen hängt von deren Fähigkeiten (Charakter ab).

Der Charakter eines Individuums erklärt nicht, ob das Individuum auch das Potential (die Fähigkeit, Macht) zu einer seiner Eigenart entsprechenden Handlung hat. Charakter ist nicht Macht (Potential).

Das System basiert auf den Fähigkeiten der Individuen und auf dem Verbund
dieser Individuen. Das ist die ganze Macht, das ganze sogenannte
Machtsystem.

Entgegen deiner einen zuckrigen Gesellschaftsvertrag suggerierenden Simulation, handelt es sich bei den Gesellschaften nicht um einen Verbund der Individuen (Zusammenschluss), sondern um gewaltsame (zentralinstanzielle) Unterwerfung. Die Handlung der Individuen basiert ursprünglich auf einer Machtposition der Zentralinstanz (z.B. Vergötterung aufgrund fehlender Überlebenschancen und der Hoffnung auf eine fürsorgliche Zukunft). Du radierst die Nöte und Ohnmächte der Menschen weg, schiebst ihnen stattdessen rote Zuckerwatte in den Arsch und hälst an dem Dogma des zusammenschließenden Gesellschaftsvertrages fest.

(Macht- /
Potentialzessionen), nicht auf einer von der Zession unabhängigen
"Fähigwerdung der Individuen" (Die Macht ist mit Dir).

Auf diesen Kontext konntest du nicht eingehen. Wie auch, wenn man annimmt, dass der Charakter mit der Macht (dem Potential, dem Möglichen) gleichgesetzt werden darf. Ist genauso komisch wie deine kindhafte Annahme, dass derjenige, der etwas will, bereits die Macht hat (es kann, das Potential hat).

Eine Anzahl von Individuen als "autopoietischer Schmarn" ist eine
Simulation für Grundschüler, eine Sehnsucht, die über die für die
Entstehung und Eingrenzung der Individuen notwendigen Machtstrukturen und
deren Fortentwicklung hinwegtäuscht.

Die Menschen sind, um genau zu sein, Getriebene der Zentralmacht.


Zentrale und periphere Knotenpunkte sind, um genau zu sein, ein Produkt
resultierend aus dem Charakter (Fähigkeiten) der Individuen und deren
Verbund (autopoietischer Organismus)

Nein, das ist nicht genau, sondern von Sehnsüchten durchtränkte Träumerei, die in diesem Forum seit Jahren wiederlegt wurde (kein Gesellschaftsvertrag, Machttheorie). Aber wer einen Charakter (eine Eigenart) mit einer Position aus einem Verhältnis (Macht <-> Ohnmacht) verwechselt, dem halte ich deine lieb gewonnene Faust zur Begrüßung entgegen. Warte ab, wo dich diese Gleise hinführen.

Die Abgabe ('soziale'
Umverteilung) ist ein Produkt des Willens der Masse. Einige ekeln sich
davor, viele finden es gut.

Die Abgabe ist eine Forderung der Zentralmacht (Zentralinstanz) gegen intern (Abgabepflichtige im Eroberungsgebiet). Sie wurde ursprünglich unter Androhung von gewaltsamen bzw. tödlichen Sanktionen (liefere zum 10. oder Kopf ab!) erhoben. Wir haben Haufenweise im alten Forum Diskussionen und Nachweise aus Ausgrabungen (Tontafeln etc.) zwecks Klarstellung. Die Abgabe, sie basiert auf zentralinstanziellem Zwang und Gewaltandrohung im Falle der Verweigerung, nicht auf einer willentlichen Abgabe der Unterdrückten. Du bespuckst diejenigen, zwischen denen du dich lange Zeit einzureihen versucht hast.

Es sind Abgabepflichtige, nicht Abgabewillige. Du träumst von fäustlisch rot gefärbten Märchenwelten und spuckst auf alles, was wir in den vielen Jahren an Erkenntnissen zum Debitismus und der Machttheorie gewinnen durften.

Heute wird die Hoffnung und Sicherheit bietende Ordnung im System durch ausgefeilte Machtzessionen (Rechtsräume) bewahrt. Einzig diese Zession lässt die Menschen in der trügerischen Hoffnung und Sicherheit verweilen, dass ihre Abgabe das System zu ihren Gunsten, für ihre Rechte, stärkt.

Das ist der ekelhafte Betrug. Wir sind in einer Simulation versunken, die uns glauben lässt, dass wir mit unserem Handeln das Zentralmachsystem zu unseren Gunsten (im Sinne eines Gleichgewichts) beeinflussen könnten. Es ist aber lediglich eine Machtzession aufgrund derer wir handeln, eine Zession die ohne Zentralmacht sofort verschwindet (Vernichtung der Rechte, Titel etc,).

Die Abgabe ist kein Produkt der Massen, sondern die Rückforderung einer Machtzession (Geld) der Zentralmacht (Machtkreislauf des Geldes). Du hast es schon im Ansatz nicht begriffen, was in vielen Jahren der Forengeschichte mit dem Machtkreislauf beschrieben werden sollte. Ich empfehle deshalb nochmals dir die Erklärungen durchzulesen. Geld ist ein Passivum. Dottore lesen, Dottore verstehen lernen. Sonst ab mit Kurt nach Uckmuckistan. Er kennt sich dort aus, kann dir erklären was die Uckmucks so lustig macht. Du bist doch lustig?

Ich hatte schon vegan erklärt, dass es keine roten Potentialpfäden
zwischen den aktiv werdenden Individuen gibt, sondern dass alles Potential,
welches das Individuum nach der gewaltsamen Unterwerfung abgetreten
bekommen hat, immer und ausschließlich einen zentralinstanziellen Bezug
aufweist, egal wie mächtig und widerstreitend wir uns während dieser
Zession auch fühlen. Erst durch diesen Bezug entsteht die Masse der
Individuen, erfolgt die Eingrenzung von ursprünglich kephalen und
egalitären Gemeinschaften bzw. erster Segmente mittels gewaltsamer und
betrügerischer Zerschlagung in die Potential- und Handlungsräume der
Zentralmacht.


Das kollektivistische, patriarchale, auf Umverteilung zielende Konstrukt
entstand erwiesenermassen schleichend, in einem Prozess über mehrere
Jahrtausende. 'Die Erfindung der Götter'.

Kein Konstrukt, sondern sich immer zu einem Zentralmachtsystem entwickelnd (siehe meine Hinweise zur Entstehung der Zentralmacht aus akephalen Gemeinschaften und den segmentären Gesellschaften Afrikas). Die Zentralmachtsysteme entstanden über Jahrhunderte, expandierten gewaltsam und wandelten sich über die Jahrtausende (allem voran hinsichtlich der Machtzessionen an die unterdrückten Abgabepflichtigen).

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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