Mag sein
Hallo Siggi,
die Stadien der Entwicklung nach Piaget mögen unscharf sein und da alles fließt, ist es vielleicht gar nicht anders möglich. Vermutlich beginnt der Prozess der Individuation mit der Geburt oder schon etwas davor - wo soll man eine Grenze ziehen? Es ist auch nicht verwunderlich, dass das Kind auf schon bekannte Reize eher reagiert, schließlich befand es sich einige Monate im Inneren eines anderen Menschen.
Klar ist meiner Ansicht nach, dass ein Neugeborenes keine Forderung stellt. Ich bin da ganz bei Ashitaka. Die Fürsorgenden mögen die Laute des Neugeborenen aber als Forderung interpretieren (wegen Liebe und so). Damit bezeichne ich das Neugeborene nicht als 'Ding' oder 'Objekt', wie beherzte Mütter empört denken könnten. Es geht um den Bewusstseinszustand des Neugeborenen und die Frage, ob es aus diesem heraus überhaupt möglich ist, Forderungen zu stellen (Ist es nicht vielmehr der Schrei nach (Über)Leben ansich?) und letztlich natürlich um die Frage der Vorfinanzierung.
Die dem Neugeborenen zugeschriebene Machtposition ist meiner Meinung nach eine Zuschreibung von Seiten der Fürsorgenden. Die wollen, dass das Neugeborene lebt, wächst, heranreift und später für Happa Happa sorgt.
Aber vielleicht hast du recht und es lohnt sich nicht wirklich, auf dieser Frage herumzureiten.
Grüße
Rybezahl.
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