Zentrale "Macht" im Inneren des Schwarms

vegan, Freitag, 11.11.2016, 14:54 (vor 3010 Tagen) @ Leserzuschrift12353 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 11.11.2016, 15:50

Hallo Leser,

für das Schwarmverhalten (mir gefällt Gruppenbildung besser) habe ich mich ja in den letzten Wochen selber kräftig ins Zeug gelegt und will das Phänomen als solches auch gar nicht in Abrede stellen. Aber wenn der Mehrzahl der Menschen - vermutlich unbewusst - nicht eine zentrale "Macht" innewohnen würde, dann würden wir auch nicht diese radikalexpansive Einbahnstraße entlangrasen, wie wir es nun einmal tun. Geprägt sind wir von einem, aus der Vergangenheit kommenden Erfahrungsschatz, der für seine Zeit durchaus gültiger Überlebensgarant war, wir ohne ihn ja auch nicht überlebt hätten. Doch mit dem veranschlagten Tempo der (Welt-)Wirtschaft scheint mir das äußere Handeln der Menschen ihr inneres Verständnis überholt zu haben.

Das kann man vergleichen mit jemandem, der unerfahren auf ein Motorrad steigt und Gas gibt. Ist der kritische Punkt des Kontrollverlustes über die Geschwindigkeit einmal überschritten, sitzt man nur noch als Passagier auf der Maschine und macht im Zweifelsfall sogar die falschen Sachen. Durch die brachiale Beschleunigung hängt man nämlich am Gasgriff, man muss sich ja festklammern, um nicht hinten runterzufallen. Und dann geht es natürlich ruckzuck in den Graben, so schnell kann man gar nicht über sich reagieren, die totale Überforderung.

Das scheint mir auch heute bei den Menschen so zu sein, durch ihren mittlerweile veralteten Erfahrungsschatz sind sie Unerfahrene der selbst beschleunigten Neuzeit. Mit dieser Divergenz von Innerem zu Äußerem handeln sie sogar kontraproduktiv, geben immer noch mehr Gas, müssen sich ja festhalten am System.


Gruß
vegan


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