Keine Zentralinstanz, kein Staat entsteht aus sich selbst heraus, ohne Vorfinanzierung!
Hallo,
Welcher Idiot würde einem dahergelaufenen Habenichts einen Kredit
einräumen?
Sie räumen der Zentralinstanz aber keinen Kredit ein, sondern sie fordern von ihr mit sich aus ihren Bedürfnissen ergebenden Fristen.
Das Kreditgeschäft ist ein durch Vertrauen (d.h. Sicherheiten) Zeit verschaffendes Geschäft, sofern der Kreditnehmer sich überhaupt bei Dritten verschuldet und aufgrund des dadurch gesetzten Termins unter Zeitdruck gerät.
Beispiel: A kauft bei B ein Grundstück für 100.000 EUR. Der Betrag ist binnen 2 Wochen auf das Konto des B zu überweisen (d.h. Finanzierungszeitraum 14 Tage). Da A die Geldeinheiten aber binnen 14 Tagen nicht auftreiben kann beantragt er bereits im Vorfeld bei einem Kreditinstitut einen Kredit über einen Finanzierungsbedarf von 100.000 EUR. Der Finanzierungszeitraum verlängert sich nach dem Kauf von 14 Tagen auf beispielsweise 3650 Tage (10 Jahre Kreditlaufzeit).
Und worauf lautet der Kredit?
Kein Kredit. Kredit kann die Zentralinstanz nur gegen Sicherheiten erhalten. Es ist eine aus der Urschuld und den Bedürfnissen der Gefolgschaft/Dienenden/Untertanen entstehende Schuld mit Terminen, keine Laufzeitverlängerung.
Geld kann es nicht sein, denn das entsteht ja bekanntlich erst,
nachdem sich die Zwingherrschaft etabliert hat.
Ja, Geldeinheiten tauchen erst später auf. Die Forderung lautet primär auf "Mittel, durch welche die Urschuld getilgt werden kann". Dadurch, dass die Gefolgschaft bzw. späteren Untertanen aufgrund ihrer Dienste Zeit verlieren, schwindet ihr Potential (Passiva), durch welches sie die Urschulden bisher zu decken vermochten (Vermögen, Aktiva). Die Zentralinstanz nutzt also das Potential ihrer Gefolgschaft/Dienenden/Untertanen (sie verschuldet sich) und besichert ihre Schulden durch Tribut-/Abgabensysteme.
> Wo?
Sehr gute Frage. "Vorfinanzierung" setzt ja irgendwie voraus, dass jemand
vorher bereits Überschüsse besitzt, die er dem Möchte-Gern-Machthaber
leihen könnte. (siehe unten)
Nein, die Vorfinanzierungskraft setzt keine Überschüsse voraus. Sie setzt Potentiale voraus, egal ob die Entfaltung durch bereits vorhandene Mitteln (Überlassung bereits finanzierter Gerätschaften) oder noch zu tätigender körperlicher oder mentaler Leistung (Energieumsätze) bewirkt wird.
> Bei der Gefolgschaft
Da könnte man jetzt streiten, ob ein solches "Joint-Venture", der
Zusammenschluss Gleichgesinnter Zwecks gemeinsamen Raubzuges, wirklich eine
"Vorfinanzierung" im Sinnes des Wortes darstellt...
Wer sonst sollte die Zentralinstanz vorfinanzieren, d.h. Ihr das Potential anbieten? Die Startphasenfinanzierungen der Zentralinstanzen (Aufbau der Machtstrukturen) werden durch Simulationskünste (Hoffnungen, Versprechen, Glauben, Ohnmacht gegenüber Naturgewalten etc.) möglich. Der Betrug hat System, ist das System. Wer es zu reparieren glaubt ist ein Betrüger.
> bzw. deinen Untertanen
Am 01.01.0001 sind es aber noch keine Untertanen, sondern freie Menschen.
Warum sollten die sich freiwillig in Knechtschaft begeben - und das
dann auch noch "vorfinanzieren"?
Weil es aufgrund äußerer und innerer Zustände nicht als Knechtschaft empfunden wird (Simulation).
> Um diese Schuld zu besichern, d.h. damit die Untertanen ihre
Forderung überhaupt als werthaltig erachtenMir scheint, da hast du irgend etwas gründlich missverstanden. Die
Untertanen besitzen keine Forderungen gegen den Machthaber, sondern
umgekehrt: der Machthaber fordert Tribut - ex nihilo.
Aber nur wenn sich seine Machtordnung bereits im Aufbau befindet, d.h. wenn seine Gewalten, seine Machtstrukturen bereits vorfinanziert werden. Niemand kann einem Machthalter aus Spass (ohne Rücksicht auf die Tilgung der eigenen Urschulden) seinen tagtägliches Leben geben, ohne dabei zu sterben. Der Machthalter ist verpflichtet, seine Dienenden, die innere Ordnung beständig bei seiner Gefolgschaft/Dienerschaft/dem Heer/Untertanen vorzufinanzieren und das durch seine Fürsorge verliehene Potential zurückzugeben. Was es zu erkennen gilt, ist, dass die Zentralmacht dabei niemals das gesamte Potential zurückgeben kann (Aufschuldungszwang).
Macht basiert bekanntlich zunächst einmal auf der (überlegeneren) Waffe,
d.h., der springende Punkt ist: besitzt der zukünftige Zwingherr am
01.01.0001 bereits Waffen - oder nicht?
Es geht um die Machtstrukturen, d.h. nicht nur um Waffen, sondern ganz konkret um notwendige Waffenträger, um bereitwillige Mörder, um Infrastrukturen etc.. Spiegelbildlich: Es funktioniert nur, wenn die Zentralmacht etwas bietet, was aufgrund äußerer und innerer Zustände, als notwendig erachtet wird. Und das waren lange Zeit keine gesellschaftlich simulierten Bedürfnisse, sondern die Notwendigkeit, dass Urschulden zu tilgen waren.
Falls ja: warum sollte er sich diese ominöse "Vorfinanzierung" dann von
den zukünftigen Untergebenen leihen? Wo in der Geschichte hätte es
auch nur einen Fall gegeben, in der ein militärisch überlegener Eroberer
sich bei den Eroberten verschuldete.
Die Vorfinanzierung ist nicht ominös. Sie wird ganz konkret, sobald man das Geschehen in Zeitabläufen zu denken bereit ist, d.h. sobald man die Simulation aufgibt, dass etwas aus dem Moment heraus entstehen kann. Kein Mittel entsteht aus dem Moment, aus sich selbst heraus. Auch kein Machtmittel (Heer, Waffen, Strukturen, Ordnungen).
Falls nein: dann würden sich die Waffen in den Händen der am 01.01.0001
noch Freien befinden. Warum sollten diese ihre Waffen aus den Händen
geben?
Siehe oben, weil sie aufgrund äußerer oder innerer Umstände (das Elend und die daraus erwachsene Hoffnung, Glauben, nicht getilgte bzw. nicht mehr tilgbare Urschuld) dazu gezwungen wurden. Sie Simulationskünste hefen dabei, dass der Zwang nicht offensichtlich wird, sondern als Teilhabe an etwas Größerem, als ein richtiger Weg empfunden wird (Heil!)
> Aus diesem Grunde ist der Zwingherr verpflichtet laufend Abgaben (gg.
intern) / Tribut (gg. extern) zu erheben.Du meinst also, der Zwingherr erhebt deshalb Steuern von seinen
Untertanen, um ihnen das vorher geliehene Abgabengut zurückzahlen zu
können?
Nein. Er erhebt Abgaben um seine aufgelaufene Finanzierung zu besichern. Nur dadurch wird sie werthaltig. Nur dadurch, dass die Untertanen etwas zurückbekommen gewinnt die Simulation an Kraft und glauben alle trotz des überwiegenden Verlustes ihrer Potentiale, dass sie auf dem richtigen Weg wandern. In Wahrheit werden wir alle mißbraucht, tagtäglich. Es ist so unsagbar viel Potential, was die Menschen der Machtordnung opfern. Schau dich um, was die Menschen, was immer mehr Menschen dafür zurückbekommen. Der Machtkreislauf des Geldes half lange Zeit darüber hinweg, hat uns alle aufgrund der Annahme, es könnten bei genügend Strampelei alle genügend Potentiale zurückgewinnen, um den Verstand gebracht!
> Da nach Einnahmenkassierung aber sowohl die Schulden der
Vergangenheit getilgt werden wollen...Und keiner der Untertanen merkt, dass er 100 zahlt, aber nur 20
zurückbekommt?
Doch, aber die wenigsten erkennen das System dahinter. Sie beziehen ihre Bilder ausnahmslos aus der Simulation. D.h. keines ihrer Bilder bzlg. des Systems basiert noch auf einem den Zeitablauf und die damit entstehenden Probleme berücksichtigenden Original. Solltest du ein Durchschnittsverdiener mit 35 TEUR im Jahr sein, dann dürftest du wissen was es bedeutet systematisch ausgenutzt zu werden. Wenn du ein Einkommen von 400 TEUR im Jahr hast, dann weißt du wie du andere ausnutzt, wie gut sich die durch Simulation der Bedürfnisse garantierte Kehrseite anfühlt. Die Geldeinheit (Machtzession an die Untertanen) hat diesen Wahnsinn zusammen mit dem Eigentum (Sicherheiten zwecks Kreditierung), als Machtderivat, ermöglicht. Ohne Zentralmacht gäbe es das alles nicht.
> ...als auch Redistribution/Staatsausgaben der Gegenwart/Zukunft
getätigt werden wollen (sonst Aufstand),...Ja, so wird es gewesen sein: die zukünftigen Untertanen wählten sich am
02.01.0001 einen Zwingherren, weil der ihnen versprach, von denn 100
Tribut, die er ihnen auferlegen würde, brav 20 zur Tilgung der
"Vorfinanzierung" abzustottern und weitere 40 ganz großzügig als
"Redistribution" zu verteilen.
Siehe oben, es waren die inneren und äußeren Zustände, die ursächlichen Veränderungen unserer Lebensräume, die die Menschen dazu zwangen, an das versprochene Potential der Zentralinstanzen zu glauben.
Das Problem, es ist von Anfang an geschuldet, nicht erst mittendrin.
> Richtig: Ohne Abgabenforderung, kein Staat, kein Wirtschaften! Die
Abgabenschuld, sie zwingt zur Überschussproduktion.Ja. Da hast du aber jetzt ein "kleines" Vorher-Nachher-Problem.
Nein, denn wir dürfen die Tributforderungen nicht vergessen. Machtordnungen expandieren in ihrer Startphase, implodieren nicht. Abgabenforderungen beziehen sich auf innere Ordnungen (Territorium, Staatsgrenzen). Und gewirtschaftet wurde eh erst sehr viel später ("Wirtschaften" ist nicht gleich "Produzieren").
"Vorfinanzierung" am 01.01.0001 setzt ja irgendwie voraus, dass
bereits Überschüsse existieren, auf die der zukünftige Zwingherr
leihweise zugreifen kann. Die Abgabenschuld setzt aber - wenn überhaupt -
erst nach dem 01.01.0001 ein.
Wie erklärt: Sie setzt Potentiale voraus (daraus: körperliche oder mentale Kraft). Einen Arbeitgeber finanzieren zahlreiche Mitarbeiter laufend über 30 Tage vor. Und sie alle freuen sich darauf.
> Du begreifst entweder aufgrund dieser dich nervenden Unterhaltung
oder aufgrund deines noch fehlenden Blickwinkel auf das Gesamtsystem nicht,
dass es einen systematischen Zwang gibt, der aus der Notwendigkeit der
Besicherung der Staatsverschuldung erwächst.Das ist eine Behauptung, die tatsächlich nicht so ohne weiteres
nachzuvollziehen ist.
Zumal es in der Praxis immer wieder Machtsysteme gab und gibt, die ohne
Verschuldung auskommen, und ein Staat theoretisch gänzlich ohne Schulden
funktionieren könnte.
Wer finanziert ihn dann?
Herzlichst,
Ashitaka
--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.