Wer ist wir? Edmund Burke zur Demokratie

Robert, Montag, 28.12.2015, 15:26 (vor 3328 Tagen) @ Beo28585 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 28.12.2015, 15:58

Sie wurden dem Volk bzw. den Bürgern enteignet und folgen nun privaten
Interessen einer kleinen Minderheit, die sich einer Politmafia bedient und
dafür diese bezahlt. Das Spiel der Parasiten ist durchschaut.

Wir leben doch in einer Schein-, oder besser: Geldscheindemokratie. Die
echten Wahlzetteln sind die Geldzetteln. Das wollen und werden "wir"
ändern.

Gruß, Beo2


Dass Demokratie als ideologischer Mythos entlarvt ist, ist der kritischen Masse aber nicht bewusst bzw. sie sehen keine machbaren Alternativen ( und möglichst ohne den materiellen Status Quo all zu sehr anzutasten).

Auch deine geliebte Schweiz ist keine wirkliche Demokratie. Sie ist ein Rechtsstaat und hat eine ZB und der Franken ist an den Euro gebunden also an den Entwicklungen der internationalen Währungsmärkte.

Zur Demokratie eine Rede von Edmund Burke:

Er bejaht zwar, es solle das Glück und der Ruhm eines Abgeordneten sein, in genauer Verbindung, engster Übereinstimmung und uneingeschränkter Kommunikation mit seinen Wählern zu leben, ihre Wünsche sollten für ihn großes Gewicht haben, ihre Meinung seine Achtung und ihre Interessen seine ständige Aufmerksamkeit und seine Pflicht sei, seine Ruhe, seine Freuden und seine Befriedigungen den ihren zu opfern und in jedem Fall ihre Interessen seinen Interessen vorzuziehen.

Seine unvoreingenommene Meinung, sein ausgereiftes Urteil, sein aufgeklärtes Gewissen (enlightened conscience) sollte ein Abgeordneter allerdings nicht aufopfern. Diese seien ein ihm anvertrautes Gut, für dessen Missbrauch er zutiefst verantwortlich sei. Der Abgeordnete schulde den Wählern nicht nur seinen Fleiß, sondern auch seine Urteilskraft (judgment).

Regierung und Gesetzgebung seien Sache von Vernunft (reason) und Urteilskraft nicht von Neigung. Ein Vorangehen des Bestimmens gegenüber der Diskussion sei dazu nicht passend.
Die Meinung der Wähler sei gewichtige und achtenswert, ein Abgeordneter sollte sich stets freuen sie zu hören und sie immer sehr ernsthaft erwägen. Doch verbindliche Anweisungen (authoritative instructions), erteilte Aufträge, die das Parlamentsmitglied daran binden, zu gehorchen, und für das zu stimmen und dafür zu argumentieren, was der äußerst klaren Überzeugung seiner Urteilskraft und seines Gewissen entgegengesetzt ist, seien Dinge, die den Gesetzen des Landes unbekannt seien und aus einem grundlegenden Missverständnis der ganzen Ordnung und der Gesamtausrichtung der Verfassung hervorgingen. (Vgl. dazu auch Identitätstheorie und Konkurrenztheorie, welche Gegenpole sind)

Burke unterstützt aber nicht tatsächlich eine strenge Identitätstheorie, sondern die Auffassung, ein Abgeordneter im Parlament sei ein Vertreter der ganzen Nation, nicht von Sonderinteressen.
Das Parlament sei kein Kongress von Botschaftern im Dienste verschiedener und feindlicher Interessen, die jeder als Vertreter (agent) und Befürworter (advocate) Interessen gegen andere Vertreter und Befürworter verfechten müssten, sondern eine beratende Versammlung einer Nation, mit einem Interesse, dem des Ganzen, bei dem nicht lokale Zwecke und lokale Vorurteile bestimmend sein sollten,
(also ähnlich dem Ältestenrat bei den Stämmen), sondern das Allgemeinwohl, das aus der allgemeinen Vernunft des Ganzen hervorgehe.

Burke erklärt das Allgemeinwohl für ausschlaggebend. Dieses habe in jeden Fall Vorrang vor entgegenstehenden Sonderinteressen. Er bemerkt aber auch, dass die Interessen unterschiedlich, vielfältig und verwickelt sind. Weitgefächerte Interessen seien zu berücksichtigen, zu vergleichen und, wenn möglich, zu versöhnen. Er will anscheinend nicht jede Interessenvielfalt ausschliessen, auch wenn er den Begriff Gemeinwohl in der Rede nicht eingehend untersucht und nicht ausdrücklich darauf eingeht, ob dazu, worin das Gemeinwohl, miteinander konkurrierende Auffassungen möglich sind, sondern betont, die eine Nation habe das eine Interesse des Ganzen

Wer ist eigentlich Dein wir?

Die PEGIDA sagt ja auch: Wir sind das Volk.

Geht das überhaupt noch?

Ich befürchte das einzige WIR existiert bei Eliten, die sich einig sind und Netzwerke aufgebaut haben

Im Volk herrscht ein Meinungschaos und Polarisation:
Libertäre gegen Kollektivisten/Etatisten, Abendländer gegen Morgenländer, Regionalisten/Nationalkonservative gegen Globalisten, Rechte gegen Linke, Debististen gegen Austrians u.a, Staatsgeldisten gegen Privatgeldisten, Hörmänner gegen die Nico Paechs und Felbers, Alte gegen Junge, Arme gegen Reiche, Gebildete gegen Ungebildete, Systemeinsteiger gegen Aussteiger, politisch Korrekte gegen Unkorrekte, Marxisten gegen Neoliberale, usw. usf. könnte man endlos fortführen.

Die Debilisten..äääh sorry Debitisten sagen, es gibt keine Lösung (ohne Ende bis zum Ende, und dann mal sehen)

Wir kommst DU ergo darauf, dass sich daraus ein WIR herauskristallisiert, welches ein Paradigmenwechsel einläutet und die Gesellschaft transformiert?

Ist es nicht so, dass wir erst am Abgrund stehen müssen, damit sich etwas ändert? Und was ändert sich dann überhaupt genau?

Echte Demokratie mag in kleinen Gesellschaften funktionieren, ohne dass sie zur „Pöbelherrschaft" verkommt. Bei einigen hundert braucht man dagegen GAR KEINE Ideologie für den Systemzusammenhalt.
(Wer hat das doch gleich noch gesagt?)


Den Debitismus in seinem Lauf halten weder Ochs und schon gar nicht Esel auf (?) [[hae]]

Gruß


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