Preisbildung und Schwerkraft

Orlando ⌂, Freitag, 06.03.2015, 12:32 (vor 3624 Tagen) @ CrisisMaven10038 Views

Also, erst mal bitte ich unbedingt, mich nicht unter Leuten einzureihen, die meinen, Angebot und Nachfrage hätten nicht die von Dir zitierten Auswirkungen auf die Höhe der Preise. Dies nur zur Klarstellung, ohne Dir das damit explizit vorhalten zu wollen.

Ich will Dir auch nicht widersprechen, sondern meine Beiträge eher als Ergänzung verstanden wissen.

Den Vergleich oder besser die Analogie mit der Schwerkraft halte ich nicht für zutreffend.

Die Schwerkraft ist NICHT ABSCHIRMBAR. D.h., es ist keine Versuchsanordnung hier auf Erden (Bezugssystem) bekannt, die dessen Wirkung ausschalten würde. Sie ist offenbar, wie Du richtig schreibst, mit der Materie untrennbar verbunden. Ein menschliches Leben auf der Erde bzw. die Existenz überhaupt ist jedoch ohne Materie NICHT DAR- oder VORSTELLBAR. Kurz: mit der Schwerkraft hat man immer zu tun, solange man existiert. Als Mensch, als Baum, als Amöbe; ja sogar als Stein, der bloß leblos existiert.

Die Auswirkungen von Angebot und Nachfrage auf Preise gibt es hingegen nur in bestimmten sozialen Zusammenhängen, nämlich in Kollektiven, die von Machthabern beherrscht werden und Überschüsse produzieren müssen. Es hat Kollektive gegeben und gibt durchaus noch welche, wo das nicht so ist, wo es nämlich weder Angebot und Nachfrage noch Preise noch Kauf und Verkauf gibt und die Leute trotzdem leben.

Drum ist die Auswirkung von Angebot und Nachfrage auf die Höhe des Preises ein Gesetz, was nicht alleine und immer im Bezugssystem gilt, sondern eben nur dann, wenn dort die entsprechenden Machtverhältnisse bestehen. Es ist daher für mich eine Folge dieser Verhältnisse.

Die Familie, die Sippe im Urwald etc kennen dieses Gesetz garnicht und brauchen es auch nicht.

Damit will ich nicht behaupten, dass es Großkollektive geben könnte, die ohne die beschriebenen Machtverhältnisse auskommen könnten, das weiß ich einfach nicht.


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