Your daily oxymoron... heute: "Natürliches Eigentum"
Hi,
Ich habe auch hier im Forum schon zig mal darauf
hingewiesen, dass "Eure" Definition von Zwang und Gewalt schwammig ist und
nur dem Motiv geschuldet ist, initiierende Gewalt, die "Ihr" (Bill, MP,
etc.) für geboten haltet zu rechtfertigen.
Was meinst du damit, dass wir "das für geboten halten"!?
Womit rechtfertigen wir diese Gewalt denn?
Unter Rechtfertigung verstehe ich etwas als alternativlose Notwendigkeit anzuerkennen. Da scheinst allerdings du etwas misszuverstehen - diese Gewalt wird nicht als Notwendigkeit von uns anerkannt, sondern schlicht als vorhanden, sobald Eigentum gesetzt wurde und fortan besteht. Deine (eure?) Trennung zwischen Eigentum und Gewalt ist zumindest für mich (und wohl auch Bill, MP etc.) Fiktion.
Dasselbe passiert mit
"Freiheit", die ihr als "positive" (nice word) Freiheit zu verstehen
scheint, wo es im politischen Kontext aber nur eine "negative" (bad
libertarian marketing) Freiheit geben kann, weil "positive" Freiheit die
negative Freiheit anderer bricht.
Ich übersetze positiv/negativ mal verständlich so, dass "souveräne Freiheit (über andere herrschen zu können) der persönlichen Freiheit (nicht unter Fremdbestimmung zu stehen) entgegensteht". Soweit nachvollziehbar und da es Freiheit an sich nun einmal nicht gibt, fragen MM/PE und ich auch desöfteren: "Freiheit wovon?" und "Freiheit wozu?".
Nun frage ich mich aber, wieso ich/wir Freiheit deiner Auffassung nach grundsätzlich als souveräne Freiheit verstehen, wenn wir schlicht und ergreifend der Tatsache ins Augen sehen, dass es ohne die souveräne Freiheit kein Eigentum geben kann, durch welches die persönliche Freiheit der Eigentümer selbst, aber auch der Nicht-Eigentümer nun einmal stark eingeschränkt wird. Damit sagen wir in keinster Weise, dass diese Eigentümer, Nicht-Eigentümer oder gar Nicht-Eigentumsgesellschafter keinerlei persönliche Freiheiten hätten. Nur sind diese jeweils mehr oder weniger eingeschränkt.
Nach Eurer Sichtweise ist Eure Gewalt Notwehr gegen "systemische" Gewalt oder so.
Sorry, ich begreife es nicht. Die Staatsgewalt ist da. Punkt. Versuchen wir sie, in vernünftige Bahnen zu lenken oder zum Verschwinden zu bringen. Dazu wäre meines Erachtens nach aber die Anwendung weiterer Gewalt der völlig falsche Weg. Ich kann da auch deiner (eurer) Befürwortung privater initiierender Gewalt nichts abgewinnen, wobei dich Zara hier hoffentlich sehr deutlich auf deren reale Umsetzung hingewiesen hat.
Nach meiner Sichtweise ist es initiierende Gewalt und meine Gewalt die Notwehr.
Notwehr wovon denn? Was ist dein Ausgangszustand? Was verteidigst du? Wenn es deine bestehenden Eigentumsverhältnisse sind, dann tut es mir leid, dir deutlich sagen zu müssen: die initiierende Gewalt hat dafür gesorgt, dass es überhaupt zu diesen Eigentumsverhältnissen kommen konnte und deine Notwehr müsste konsequenterweise auf die Abschaffung eben selbiger abzielen. Grundsätzlich ist weder private noch Staatsgewalt als initiierende Gewalt zu begrüßen.
Nach Eurer Definition könnte ich schlüssig argumentieren, dass ich aus
Chanchenungleicheit heraus leider keinen Zugang zu schönen Frauen habe,
das bereits Gewalt sei und die schönen Frauen sich gefälligst
umzuverteilen haben.
Glücklicherweise ist Schönheit im Gegensatz zum Vermögen subjektiv und soweit ich weiß, werden Frauen nicht mehr um- oder zugeteilt - zumindest nicht in aufgeklärten Gesellschaften. Ich verstehe aber ungefähr, worauf du hinaus willst: wenn du dich als subjektiv hässlich einordnest, würde dir eine subjektive Schönheit vorenthalten bleiben. Aber auch da gibt es Mittel und Wege, die die Natur eingebaut hat, dieses subjektive Manko auszugleichen: mittels individueller Fertigkeiten, Beziehungen, Charisma und andere Charakterzüge, und nicht zuletzt stünden da noch Operationen zur Verfügung - und wenn das alles nichts nützt, sollte man wohl seine Ansprüche herunterschrauben. Es ist allerdings ein ziemlicher Unterschied, diese ganzen Möglichkeiten im Gegensatz zur unternehmerischen Tätigkeit mangels ausreichendem Eigenkapital aufgrund exorbitanter Unverhältnismäßigkeiten bei der Vermögensverteilung überhaupt wahrnehmen zu können, gell?
Siehe http://www.gkpn.de/So2_98.pdf Seite 7.
"Das zentrale Problem ist die Explikation von Zwang. Um eine adäquate (nicht-zirkuläre) Definition zu geben, muß eine Unterscheidung zwischen zwei Typen von Wahlsituationen gemacht werden. Wenn ein Individuum vor die Wahl zwischen zwei oder mehreren möglichen Handlungen gestellt wird, dann wird es immer auch gleichzeitig vor eine Art „Meta-Wahl†gestellt, nämlich der Wahl zwischen genau zwei Alternativen: die angebotene oder aufgedrängte Wahl zu beachten oder aber sie zu ignorieren. Ein Zwang liegt dann und nur dann vor, wenn das Ignorieren der Meta-Wahl Kosten im Privatbereich des Individuums zur Folge hat oder hätte. Kosten wird definiert als das Verschwinden einer Option aus der Optionsmenge des Individuums. Die Unterscheidung zwischen diesen zwei Arten von Wahl ist notwendig, um die Zirkularität der Definition zu vermeiden, die entstünde, wenn man im Definiens darauf abstellte, daß Zwang dann nicht vorliegt, wenn das Individuum sich dem Eingriff in seine Privatsphäre freiwillig unterwirft, der Aufforderung oder Zumutung zustimmt."
Könnte man das abkürzen auf: "Zwang liegt vor, wenn eine Person sich entscheiden muss?" - oder was ist hier mit "Verschwinden einer Option = Kosten" gemeint?
Was genau versuchst du mir damit eigentlich konkret zu sagen?!
... und wieder ich!? Ich laufe nämlich plündernd durch dunkle
Gassen... ist so ein heimliches Hobby von mir. Jetzt ist es raus.
Nein, Du gehst entsprechend wählen bzw applaudierst, wenn andere genau
das für Dich tun. Hier zum Beispiel. Und wenn man Dich darauf ansprichst,
kommt "wieso, ich war`s doch garnicht, der Staat macht`s eh schon".Darf ich auch mal? Ach, ich mach`s einfach
Es ist schade, dass du mich nicht verstehen willst und dir weiterhin einredest, ich würde zu mehr oder weiterer Gewalt aufrufen. Man könnte sie meinetwegen auch grundsätzlich abschaffen, was halt die Ablehnung der Herrschaft (Hi Zara), von Eigentum, Individualität und natürlich auch von sozialer Sicherheit und vielen anderen Dingen bedeutet, die für den Zivilisten größtenteils angenehm und für den Menschen meist unangenehm sind. Was wäre denn momentan realistischer?
Wir stehen mitten im tributfordernden Staat innerhalb einer
Eigentumsordnung, womit wir allesamt zum Wirtschaften gezwungen sind,
d.h.
wir müssen für wen auch immer Überschuss generieren. Soweit sollte
das
grundsätzliche Verständnis schon gefruchtet sein und dahingehend wäre
es
mir doch ganz recht, wenn wir die sich durch was auch immer ergebenden
systemischen Benachteiligungen eines Großteils der in diesem
Zwangssystem
Handelnden tendenziell beseitigen könnten. Liegen wir da weit
auseinander!?
Ja, liegen wir. Wir sind nicht zum wirtschaften "gezwungen", zumindest
nicht nach einer einigermaßen stringenten Definition von "Zwang", siehe
oben.
Die da wäre, dass "man sich entscheiden muss"? Muss man auch: zwischen der Lieferung zum Termin oder der Sanktionierung.
Meine Bereitschaft den "Debitismus" zu erforschen, ist durchaus
vorhanden.
Einigt Euch (=Ihr Debitisten) doch vielleicht mal auf eine klare
Defintion,
dann macht es mir das Leben auch leichter. So gibt es für mich sehr
viele
Debitismen, aber nicht DEN Debitismus.
PCM zum Eigentum:«Der Eigentumstitel ‹Macht› geht allen anderen Titeln immer voran.
Titel können nur existieren, wenn sie besichert sind. Diese
Besicherung
kann nur durch angedrohten oder durchgeführten Einsatz von Waffen
erfolgen. Die Waffe muss dabei nicht nur im Besitz, sondern auch im
Eigentum der Macht bzw. der jeweiligen Machthalter sein. Die Waffe
besichert dabei das Eigentum an sich selbst. In der Waffe fallen
demnach
Besitz und Eigentum zusammen. Wer sie besitzt, ist zugleich ihr
Eigentümer, da er mit Hilfe ihres Besitzes andere von ihrem Besitz
ausschließen kann.» (Quelle:
«Macht, der Staat und die Institution des Eigentums»[/link], 2003, S.
12)
Schön. Dann ist mein Körper eine Waffe und der damit mein Eigentum. Ganz
ohne Staat. Danke. Q.e.d..
Wer das nicht glaubt ist herzlich eingeladen sich davon zu überzeugen,
wenn er versuchen möchte mich umzuverteilen.
Also bist du Anhänger der Sklaverei, als der Körper noch verpfändbar war und in ihn vollstreckt werden konnte, usw.? Du argumentierst schon sehr strange. Ist dir denn wirklich nicht klar, was Eigentum bedeutet?
Ansonsten, auch x-mal schon gepostet, hier wird es in 8 Minuten mit
Bildchen auch für Dummies erklärt:
Die Philosophie der Freiheit
https://www.youtube.com/watch?v=Au-3YsmDHUI
Klar für Dummies: "Natürliches Eigentum"
Besten Gruß!â„¢
--
Gruß!™
Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.
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