Zum Glueck hat keiner der Diskutanten betriebliche Kostenverantwortung ...
"Du bist - mit Verlaub - ein Tausch- und Spotmarket-Theoretiker und scheinst das nicht mal zu merken. Das allein ist nicht schlimm, da bist Du in allerbester Gesellschaft."
Also, das Altgriechische lasse ich mal weg, es gibt schon genug Verwirrung.
Das Problem ist, dass @BillHicks in "Warum bauen Händler ein Inventar überhaupt auf?" leider zeigt, dass er jedenfalls niemals in der Wirtschaft in (kosten- und preis-) verantwortlicher Stellung gewesen sein kann. (Also, fuer laengere Zeit, in einem Unternehmen, das trotzdem noch existiert.)
Denn dieser Satz:
Wenn ich Dich hier richtig verstehe, dann scheinen die Händler, die ein Inventar halten, wirtschaftlich falsche Entscheidungen zu treffen... Deiner Logik folgend (so ich sie verstanden habe) könnten sie ganz einfach höhere Preise realisieren, wenn sie lediglich ihr Inventar verkleinern würden und dann die Preise subito erhöhen sobald die letzte Butter aus dem Regal verschwindet...
Aua, aua, aua! Sie halten ein Inventar, das GENAU so gross ist, dass
a) Es erlaubt, ueber den erwarteten Zeithorizont hinweg den Bedarf zu befriedigen, d.h.
- in der (vermutlich = erwartet) nachgefragten Menge
- und in Ansehung des Wiederbeschaffungszeitraums.
Beispiel: Der Haendler weiss, dass
- er am Tag 30 Stueck verkaufen kann
und
- es regelmaessig drei Tage Lieferzeit braucht, bis eine neue Sendung eintrifft.
b) Dann: kommt es drauf an ... dass man was von Wirtschaft versteht.
Er koennte jetzt einfach eine Dauerbestellung ueber 30 Stueck, lieferbar taeglich, aufgeben. Aber er stellt fest, dass der Lieferant z.B. dafuer einen Mindermengen-Aufschlag nimmt. Die eigentliche Verkaufsmenge im Grosshandel ist 300 Stueck. Also hat er stattdessen ein Bestellintervall von 300 alle zehn Tage.
Aber, stellt er fest, wenn er dreiTAUSEND auf's mal bestellt, dann kann er soviel sparen, dass die Kapitalbindung fuer durchschnittlich 1.500 (das ist die der Kapitalbindungsrechnung zugrunde zu legende Zahl!!! - Nicht 1.000, nicht "0"!!! Uff - Du siehst schon, dass man es hier mit lauter BWL-Anfaengern zu tun hat - das ist BWL-Grundstudium, vermutlich zweites Semester! Und Industriekaufmanns-Gehilfe zweites Lehrjahr!!!!!! Aua, aua, aua ...), dass die Kapitalbindung, d.h. die Zinskosten, geringer sind als der Mehraufwand.
Dann aber stellt er fest, dass auch Lagerplatz was kostet. Dann kommt die Versicherung und sagt, dass hoehere Warenbestaende hoehere Praemien bedeuten. Dann kommt die Feuerwehr und redet mit, wegen hoeherer Brandlast. Dann kommt die Bank, wegen der nun fehlenden Liquiditaet. Dann stellt er fest, dass er auch noch mehr Waren im Sortiment hat. Dann stellt er fest, dass es saisonale Faktoren gibt, d.h. 100 Tage Vorrat lagern ist ein mehrfaches Risiko. Und und und. Aua aua aua. Dieser Schwachverstand hier ist nicht auszuhalten. Darum meine Neurasthenie-Warnung!!!)
Wenn nun der EINE Haendler sein Inventar reduziert, geht DESSEN Preis ja nicht hoch - die Leute kaufen nur woanders. Schon die Frage ist so unterirdisch laecherlich ... dass ich sie nicht beantworten wollte. Aber Du zwangest mich nun dazu.
Über Deine Ausführungen bzgl. "Masseklumpen" muss ich noch nachdenken...Interpretiere ich sie denn korrekt, dass sich demzufolge unsere Staaten dereinst aus kybernetischen Gründen zu einer Weltregierung verklumpen "müssen"?
Nein, siehe "Gleichgewicht des Schreckens" u.a. Faktoren. Die "Klumpung" ist nur ein Beispiel gewesen. Aber, wie bei der Gewaltenteilung: wie bleiben diese "Agenturen" ... "freiwillig" bei ihren "Leisten"? Wer hindert sie daran, nicht auf "dumme" Gedanken zu kommen? Wenn nicht ein Staat? Der dann dieselben Schwaechen, nur andere ("same thing only different" ) hat?
Ich sehe als Alternative nur, dass alle Menschen aus eigener Einsicht handeln. Das kommt fruehestens soweit, wenn sie sich nicht mehr mit dem Nachmessen der Winkelsumme im ebenen Dreieck ergoetzen.
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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