Ohne die Ausschweifungen waers langweiliger, aber verstaendlicher. Immer diese Dilemmata...
Ja, sieht so aus. Sieht auch so aus, als koennten Helium-, Wasserstoff-,
Heissluft-Ballons und Flugzeuge die Schwerkraft ueberwinden.Wie, bitteschoen, erklaerst Du das?
Gar nicht, weil es nichts mit dem Thema zu tun hat.
1) Nehmen wir an, die Nachfrage bliebe GLEICH, die Angebotsmenge STIEGE,
dann FIELE der Preis. Ja oder Nein? Wenn NEIN, warum???
Weil in der realen Welt ausserhalb des Modells zb Monopole, Banken, Regierungen existieren, und auch einen Einfluss auf das wirtschaftliche Treiben haben (ja, ja, c.p.)
2) Nehmen wir an, die Angebotsmenge FIELE bei GLEICHER Nachfrage. Stiege
dann der Preis? Ja oder Nein? Wenn NEIN, warum???
Wenn die Nachfrage bereits vorher am Grenzpreis kauft, kann der Preis auch stagnieren.
Wenn der Preis bereits zb vorher so hoch war, dass der Markt nicht geraeumt wird, kann die Angebotsmenge fallen, und der Preis ebenfalls.
3) Nehmen wir an, die Nachfrage STIEGE bei GLEICHBLEIBENDER Angebotsmenge.
Stiege dann der Preis? Ja oder Nein? Wenn NEIN, warum???
ZB. wg Preisdeckelungen.
ALLE anderen Fallgestaltungen sind Kombinationen, bei denen das Ergebnis
nicht (leicht) vorhergesagt werden kann.
Das Naturgesetz von Angebot und Nachfrage kann also mathematisch noch nicht dargestellt werden?
Dennoch geht niemand davon aus, dass ein dabei zu beobachtender
Preis-VERFALL "ploetzlich" auf eine Unwirksamkeit der obigen drei Faelle
zurueckginge.
Die obigen 3 Faelle sind - wenn sie in einer idealtypischen Modellwirtschaft im vom ceteris paribus abgeriegelten Laborversuch abliefen - voellig unbestritten. Nur leider gibts nirgendwo eine solche idealtypische Modellwirtschaft.
Meine Frage war ja daher, was ist der Gewinn bei der Formulierung eines Naturgesetzes (!) (statt vielleicht ein bisschen kleiner: Theorie, Pi x Daumen Regel, Leitsatz o.a.), welches die Realitaet offensichtlich nur unzureichend beschreiben kann, welches nicht praezise formuliert werden kann (siehe alle anderen ausser Deinen 3 genannten Varianten) und aufgrund dessen keine zuverlaessigen Vorhersagen getaetigt werden koennen?
Und: das ist ERSTES Semester!!!
Bei mir war es Sozialkunde, 9. Schuljahr glaube ich. Um die gleiche Zeit habe ich auch gelernt, dass Geld ein Tauschmittel ist oder dass Sparen und Investition immer identisch sind.
Welchen Sinn hat dann ein solches Gesetz, in einer Wirtschaft, in
welcher Angebot und Nachfrage permanent schwanken?
Welchen Sinn haben Bremsen an Autos, wenn die Geschwindigkeit laufend
schwankt?
Sorry, Gegenfragen nach Bremsen am Auto & Geschwindigkeit, bringt mir - und vielleicht anderen Lesern auch - keinen Erkenntnisgewinn bei der Beantwortung der gestellten Frage.
Wenn Du diese DEINE Frage nicht beantworten kannst, mein Lieber - wozu
gibt es dann das Schwerkraftgesetz, wo die doch auch
von
Ort zu Ort schwankt???!
Schwerkraft hilft mir auch nicht weiter. Obwohl natuerlich schon interessant waere, welchen Einfluss die Schwerkraft auf die Schwankungen von Angebot und Nachfrage haben koennte. Darueber habe ich ueberhaupt noch nie nachgedacht!
Jemals drueber nachgedacht, dass es dennoch IMMER sinnvoll sein kann, sich
dafuer zu wappnen, wenn die Nachbarn ganz wild auf eine bestimmte
Kartoffelsorte sind, VOR denen am Wochen-Markt zu sein, um sie noch zu
guenstigeren Preisen zu ergattern? Oder lieber Haende in den Schoss legen?
OK, Kartoffeln am Markt, wir naehern uns dem Thema wieder. Ich bin nicht so waehlerisch, wenn die Nachbarn alle eine bestimmte Kartoffelsorte wollen, ueberlass ich sie denen, und kauf mir eine andere. Aber wie bringt mich das jetzt weiter bei der Frage, was mir eine Gesetzmaessigkeit hilft, die mehr Ausnahmen als Regeln kennt?
Wenn an der Boerse so richtig ausverkauft wird (5 der 5 der 5 zb), dann sind die Handelsvolumen meistens extrem hoch. OK, viel Angebot. Nachfrage nur zu niedrigen Preisen.
Wenn die Kurse so richtig senkrecht in Hoehe schnellen (5 der 5 der 3 zb), dann sind die Handelsvolumen aber meistens auch extrem hoch. Also auch viel Angebot. Nachfrage aber nun zu permanent hoeheren Preisen.
Die Menge des Angebots scheint ueberhaupt nicht direkt mit den Preisen zu korrelieren, andere Einflussfaktoren - welche das Naturgesetz aus dem 1. Semester vielleicht nicht erfasst - scheinen eine gewichtigere Rolle bei der Preisfindung zu spielen. Was schade ist, denn wenn das Gesetz hier zuverlaessige Voraussagen erlauben wuerde, dann koennten wir alle die Diskussion gemuetlich auf den Bahamas fortfuehren, und muessten uns nicht mit der billigen Kommunikation eines Forums begnuegen, und das auch noch eingeschraenkt, weil der eine oder andere auch noch das Hamsterrad zu drehen hat.....
Ich sage nochmal: Adam Smith, Maynard Keynes, Heiner Flassbeck, Bofinger,
Werner Sinn, Marshall, Walras, von Mises, Hoppe, Schulmeister, Kowall:
ALLE, ALLE drehen sich hier im Gelben im Grabe herum bzw. treten ihm, so
noch am Leben, bei Lesen dieser "Basiswissen"-Threads erheblich naeher.
Das ist ur-peinlich. Das hat nichts damit zu tun, CrisisMaven "zu
widerlegen". MIR ist das egal, ob IHR das wisst oder beurteilen koennt.
Echt!!!
Komm mal wieder runter, CM. Wer will den CrisisMaven womit widerlegen? Gibt's dafuer Belege? Hier wird aneinander vorbei diskutiert, aus welchem Grund lass ich mal dahingestellt, aber die obengenannten wuerden das schon auch erkennen.
'Basiswissen' in allen Ehren, manchmal ists halt unzureichend und laedt zu weiterfuehrenden Fragen ein. Das ist alles. Muss auch nicht jeder so sehen.
Aber EUCH koennte es mal nutzen ...
Pluralis majestatis, zweifelsohne?
Wir danken und gruessen Euch auch recht freundlich,
mp
--
Everything is ok