"Debitismus (Arbeitstitel)" - super!
Hallo Orlando,
... ist doch, dass er aus der Freier-Markt-Ecke kommt und mit dem
Debitismus (Arbeitstitel) noch etwas fremdelt.
"Debitismus (Arbeitstitel)" gefällt mir
Die Zwangssolidarier hier an
Board blicken es zwar auch nicht, haben aber das (durchaus richtige)
Gefühl, dass man, da es den freien Markt nicht gibt, sehr wohl nach
Belieben darin Herumfuhrwerken kann.
Naja, man kann freilich schon einen ganzen Haufen Sachen machen.
Nur wenn man keinen Plan, keine Landkarte, keine Idee vom System hat, nicht weiß was man eigentlich vor hat/was man möchte, dann kann vor lauter Herumfuhrwerken (oder vor lauter sich Zurückhalten - das nimmt sich dann nichts) ein System-Error auftreten.
Die Lösung ist doch ganz einfach: ohne Staat keinen Markt und damit keine
Preise, keine Angebote, keine Nachfrage.
Ja. (Mein aktueller Stand des Irrtums)
Mit Staat gibt es Markt, aber
keinen Freien,
Stimmt, der "freie Markt" ist ein Oxymoron, allerdings als Güterpreis (u.a.) im Kern der klassischen (neoklassischen, monetaristischen, österreichischen, you name it) Ökonomie.
deshalb lassen sich die ausgedachten Markt"gesetze" nie so
richtig beobachten, denn irgendwie reguliert und manipuliert der Staat nach
Gusto und Korruption immer und überall hinein, tarifär, nichttarifär und
überhaupt.
Stimmt. Ist Zustand: es findet statt!
Das ist, übrigens, dessen Hauptbeschäftigung -> jeder für
sich und der Staat gegen alle.
Es bietet sich aus meiner Sicht an möglichst genau hinzuschauen wo und warum und mit welchen Folgen eingegriffen wird:
- Wo greift der Staat ein? (Z.B.: Eingriff durch: Gewährung von Eigentumsrechten an Private)
- Warum tut er das? (Z.B.: Ohne Eigentumsrechte gibt es keine Eigentums-Kinder: privatrechtliche Verträge mit privater Haftung, Kreditkontrakte, Geld, Zins, Kaufkontrakte, mithin "Markt")
- Wen begünstigt der Eingriff? (Z.B.: den Privateigentümer, der vor dem Eingriff bloßer Besitzer war)
- Welche Folgen hat der Eingriff? (Z.B.: dauerhaft erfolgt eine Eigentumskonzentration in immer weniger Händen, kann zu Refeudalisierung/Oligarchisierung etc. führen)
- Will man die Folgen/Konsequenzen aus dem Eingriff tragen? Ergänzungsmaßnahmen? Alternativmaßnahmen?
- usw.
Wenn der Staat erst mal da ist - und Politiker gewählt werden usw. - dann wird immer eingegriffen und eben "irgendwas" gemacht. "Irgendwas" wird immer gemacht. Nur was genau? Und warum? Mit welchem Ziel?
Mit Fragen wie oben könnte man u.U. zu intelligenteren Entscheidungen - was die Eingriffe anbelangt - kommen. Gar nicht eingreifen ist nur dann eine Option... hm... wenn man sehr, sehr mutig ist.
Denn man kann natürlich immer sagen: der Staat muss sofort ganz verschwinden, ich möchte gar keine Eingriffe (i.e. auch kein Eigentum, keinen Markt, ...).
Die Menschen sollen endlich als Welt-Stammesgemeinschaft in Weltfrieden zusammen leben.
Kann aktuell wieder schön beobachtet werden bei der "Mietpreisbremse",
die heute beschlossen werden wird um den armen, geknechteten, prekären
Mietern gegen die bösen Immobilienhaie zu helfen. Zukünftig darf bei
Mieterwechsel die Miete HÖCHSTENS um zehn Prozent erhöht werden. Effekt
wird genau das Gegenteil sein: bei jedem Mieterwechsel wird die Miete
zukünftig um MINDESTENS zehn Prozent steigen, ist doch klar.
Siehe oben: "irgendwas" wird immer gemacht.
Wenn man keine vernünftigen Fragen zu stellen im Stande ist, dann kommen auch solche Konstruktionen heraus. MEn bloße Symptombehandlung eines Problems, das entsteht weil reichlich mittelmäßige Landkarten/Pläne vorliegen, die trotz ihrer Mittelmäßigkeit für die Entscheidungsfindung herangezogen werden und das dann oft auch noch gänzlich unbewusst ("wenn nur endlich nicht mehr in den Markt eingegriffen würde" - ja... dann gäb' es ihn gar nicht, den Markt).
Beste Grüße
--
BillHicks
..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.