Etikettierungen ... ganz richtig ...

CrisisMaven ⌂, Mittwoch, 25.02.2015, 18:56 (vor 3633 Tagen) @ BillHicks11978 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 25.02.2015, 20:16

LvM dann selbst? Meine Vermutung war er würde sich selbst eher das Label "Liberal" geben als das Label "Socialist".

Ja, hat er wohl mehrmals selbst so gesagt. Wie Kennedy "I am a Berliner" [[freude]] ... denn:

Ja, ich vermute, dass er sich selbst als Liberaler gesehen hat. Mein Punkt ist: das ist ein Label,

Absolut richtig.

das sich bloß für gänzlich unproduktive Diskussionen Socialists vs. Liberals eignet, aber zu sonst kaum was taugt.

Weshalb ich so vehement einschreite, wenn "Logiker" da "Schluss-Ketten" aufbauen. Vom Liberalismus zum Schwert zur Widerlegung von CrisisMaven, der das Salatmesser verkannt hat.

Warum nicht? Was nutzt es mir "liberal" oder "sozialistisch" zu sein, wenn ich meine "liberale" Weltsicht auf einer Theorie aufbauen muss, die u.a. keine Erklärung für Geld und keine für Märkte hat?

Einerseits richtig. Andererseits muss ich dennoch, wie manche hier, nicht die Frage verneinen, ob steigende Nacfrage -ceteris paribus- zu steigenden Preisen fuehrt. NACH ceteris paribus und der Erkenntnis, die Preise sind aber unerwartet gesunken, habe ich nur nach Kenntnis des zugrundeliegenden Naturgesetzes ueberhaupt Chancen, die "Moderatorvariable" zu finden, die da lauten koennte: Deflation oder sinkende Herstellkosten etc. etc.

[Nun genaugenommen gibt es schon eine Theorie für Märkte, aber die definiert alles Wesentliche eines in der Wirklichkeit beobachtbaren Marktes gerade weg,

Das sehe ich nicht so. Es ist beobachtbar, was Euklid bewiesen hat: (ebene) Dreiecke haben 180 Grad (Winkelsumme). Misst man nach, wird man immer auf geringfuegige Abweichungen kommen, die Messungenauigkeiten ebenso zuzurechnen sind wie dem Verstoss gegen die Forderung "eben" bzw. wegen Verstosses gegen das "Geradheitsprinzip" der Kanten zustandekommen. Aber nie nicht sind alle beobachtbaren (ebenen!!!) Dreiecke IMMER > 180 Grad.

Genauso findet man keinen Beleg dafuer, dass ein Markt nicht dazu fuehrt (wenn man in ihn nicht eingreift!!), dass bei freier Preisbildung und ausreichender Nachfrage sich ein "clearing price" bildet, der den Markt "leerraeumt". Aber: der schlaue Haendler wird sofort nachbestellen, und daher kann man das vollstaendige Clearing in einem gut gefuehrten Geschaeft nie beobachten. Aber GERADE WEIL der Geschaeftsinhaber um den Zusammenhang weiss! Wie um die 180 Grad Winkelsumme!

z.B. Marktliquidität, innere und äußere Spreads usw.

Ja, s.o. Aber die entstehen, weil einer das Dreieck verbiegt/staucht etc.

Und im Prinzip gibt es auch eine "Theorie" für Geld, nämlich dass Geld ein Gut sei - und das ist und bleibt halt eine Schrott-Theorie, hilft ja nix]

Ja, aber auch die hat Erkenntnisgewinn gebracht. Das Greshamsche Gesetz ist halt, Debitismus hin oder her, ein Naturgesetz, bzw. eine Sonderform des Angebots/Nachfrage-Gesetzes.

A) WAS genau ist ein Liberaler?

Das ist eine super Frage.

Ja, drum haette ich erwartet, @Monterone haette sie zuerst beantowortet, bevor er subsumiert. Der Tierarzt guckt ja auch erst, ob er Hund oder Katze vor sich hat, bevor er zum pyrethrumhaltigen Flohmittel greift ...

Ich versuch mich mal: "Liberal" sind all jene, die glauben, dass es Privatheit ohne Öffentlichkeit geben kann, die konsequent einzelwirtschaftlich denken und dabei überzeugt sind, dass konsequent einzelwirtschaftlich motiviertes Handeln durch etwas, das unreflektiert "Markt" genannt wird, automatisch zu einem "Wohlfahrtsgewinn" führe.

Davon gibt es sicher viele. Und genau dem duerfte Hayeks Diktatoren-Fimmel geschuldet sein.

Ansonsten geht man naemlich als freiheitlich gesinnter Mensch seiner Wege und laesst Gesellschaft Gesellschaft sein. Weil man durch geringfuegiges Nachdenken begreift: JEDES "gesellschaftliche" Engagement traegt einen Keim des Zwanges in sich!

Eine jede Einwirkung der Öffentlichkeit auf diesen Automatismus muss diesen Wohlfahrtsgewinn immer schmälern, deshalb ist jede Einwirkung abzulehnen. Je mehr Ablehnung, desto liberaler.

Schon ablehnen ist -wenn es gegen Widerstaende gelingen soll- Kampf. Wer das Schwert erhebt ... Aber ich stimme zu, die meisten Liberalen sind bereit, "im Extremfall" auch mal einen Sozialisten zu "killen". Oder eben nach dem Diktator zu rufen.

Und sich dann wundern, wenn andere ihnen das dann jahrzehntelang vorwerfen und ... der Liberalismus so diskreditiert wird.

UND
B) WER ist (beispielhafte Aufzaehlung; kurze Begruendung fuer jeden genannten waere aber schoen!) dann Liberaler?

Es gibt eine ganze Reihe Leute, die unter das Label "Liberal" fallen, wenn man diesem Label unterstellt in etwa dem zu entsprechen was ich gerade es Liberal bezweichnet habe. Dann übrigens fällt LvM sehr wohl darunter.

Ja. Er hat auch mit den Monarchen geliebaeugelt. Ich eher nicht ...


Allerdings ist dort nichts zu gewinnen. Weder als "Sozialist" noch als "Liberaler" ist mit Schrott-Wirtschaftswissenschaft (Geld ein Gut; Märkte = immer vorhandene Tauschorte) etwas zu gewinnen. Deshalb sind diese Labels sinnlos. Das war mein Punkt, den ich versucht hatte zu machen mit "auch LvM ist kein Liberaler". Ist mir misslungen. Macht nichts.

Doch, es ging mir nur drum, keine Zwischenschritte auszulassen. Bloss wer andere Sozialisten nennt, muss selbst noch nicht -bis in die letzte Konsequenz- liberal sein.

Wer fuer die Freiheit zu kaempfen bereit ist, wird, rein aus kybernetischen Ueberlegungen, und nur mal so voruebergehend ... und ueberhaupt ... Konzentrationslager einrichten. Dann geht's bekanntlich schneller.

Weswegen ich ja Leute, die ueber mehr Basiswissen verfuegen als ich, immer frage, ob ich dann als Fragensteller voruebergehend in den GuLag komme. Und wann ich evtl. wieder herauskomme. Aber keine Antwort erhalte, weil das den Rahmen sprengen wuerde. So hab' ich das befuerchtet ...

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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