Initiierende Gewalt versus Notwehr

Fabio ⌂, München, Samstag, 28.02.2015, 07:32 (vor 3630 Tagen) @ tar11228 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 28.02.2015, 07:37

Hi,

Habe ich wirklich nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass unser
Wirtschaften auf Gewalt und Zwang basiert? Soll ich mir das nun noch auf
die Stirn tackern und einen Selfie hochladen, dass dieses "Bekenntnis" als
Beleg anerkannt wird? [[wut]]

Nein, hast Du nicht. Ich habe auch hier im Forum schon zig mal darauf hingewiesen, dass "Eure" Definition von Zwang und Gewalt schwammig ist und nur dem Motiv geschuldet ist, initiierende Gewalt, die "Ihr" (Bill, MP, etc.) für geboten haltet zu rechtfertigen. Dasselbe passiert mit "Freiheit", die ihr als "positive" (nice word) Freiheit zu verstehen scheint, wo es im politischen Kontext aber nur eine "negative" (bad libertarian marketing) Freiheit geben kann, weil "positive" Freiheit die negative Freiheit anderer bricht.
Nach Eurer Sichtweise ist Eure Gewalt Notwehr gegen "systemische" Gewalt oder so. Nach meiner Sichtweise ist es initiierende Gewalt und meine Gewalt die Notwehr.
Nach Eurer Definition könnte ich schlüssig argumentieren, dass ich aus Chanchenungleicheit heraus leider keinen Zugang zu schönen Frauen habe, das bereits Gewalt sei und die schönen Frauen sich gefälligst umzuverteilen haben.

Siehe http://www.gkpn.de/So2_98.pdf Seite 7.

"Das zentrale Problem
ist die Explikation von Zwang. Um
eine adäquate (nicht-zirkuläre) Definition
zu geben, muß eine Unterscheidung
zwischen zwei Typen von Wahlsituationen
gemacht werden. Wenn ein Individuum
vor die Wahl zwischen zwei oder mehreren
möglichen Handlungen gestellt wird,
dann wird es immer auch gleichzeitig vor
eine Art „Meta-Wahl” gestellt, nämlich der
Wahl zwischen genau zwei Alternativen:
die angebotene oder aufgedrängte Wahl zu
beachten oder aber sie zu ignorieren. Ein
Zwang liegt dann und nur dann vor, wenn
das Ignorieren der Meta-Wahl Kosten im
Privatbereich des Individuums zur Folge
hat oder hätte. Kosten wird definiert als
das Verschwinden einer Option aus der
Optionsmenge des Individuums. Die Unterscheidung
zwischen diesen zwei Arten
von Wahl ist notwendig, um die Zirkularität
der Definition zu vermeiden, die entstünde,
wenn man im Definiens darauf
abstellte, daß Zwang dann nicht vorliegt,
wenn das Individuum sich dem Eingriff
in seine Privatsphäre freiwillig unterwirft,
der Aufforderung oder Zumutung zustimmt."

Du würdest zur Not CM mit
vorgehaltener Waffe das wegnehmen, was er zu verteidigen bereit ist,

weil

Du Deine Motive für lauterer als seine hälst.


... und wieder ich!? Ich laufe nämlich plündernd durch dunkle
Gassen... ist so ein heimliches Hobby von mir. Jetzt ist es raus.

Nein, Du gehst entsprechend wählen bzw applaudierst, wenn andere genau das für Dich tun. Hier zum Beispiel. Und wenn man Dich darauf ansprichst, kommt "wieso, ich war`s doch garnicht, der Staat macht`s eh schon".

Darf ich auch mal? Ach, ich mach`s einfach [[wut]]

Verstecke Dich doch nicht
hinter "Zwangssolidarität" und ähnlichen orwellschen Floskeln.

Vielleicht

hast Du Recht, vielleicht brauchst es das alles. Aber lass und doch

erstmal

klären, wovon wir ausgehen und wo wir stehen.


Wir stehen mitten im tributfordernden Staat innerhalb einer
Eigentumsordnung, womit wir allesamt zum Wirtschaften gezwungen sind, d.h.
wir müssen für wen auch immer Überschuss generieren. Soweit sollte das
grundsätzliche Verständnis schon gefruchtet sein und dahingehend wäre es
mir doch ganz recht, wenn wir die sich durch was auch immer ergebenden
systemischen Benachteiligungen eines Großteils der in diesem Zwangssystem
Handelnden tendenziell beseitigen könnten. Liegen wir da weit
auseinander!?

Ja, liegen wir. Wir sind nicht zum wirtschaften "gezwungen", zumindest nicht nach einer einigermaßen stringenten Definition von "Zwang", siehe oben.

Meine Bereitschaft den "Debitismus" zu erforschen, ist durchaus

vorhanden.

Einigt Euch (=Ihr Debitisten) doch vielleicht mal auf eine klare

Defintion,

dann macht es mir das Leben auch leichter. So gibt es für mich sehr

viele

Debitismen, aber nicht DEN Debitismus.


PCM zum Eigentum:

«Der Eigentumstitel ‹Macht› geht allen anderen Titeln immer voran.
Titel können nur existieren, wenn sie besichert sind. Diese Besicherung
kann nur durch angedrohten oder durchgeführten Einsatz von Waffen
erfolgen. Die Waffe muss dabei nicht nur im Besitz, sondern auch im
Eigentum der Macht bzw. der jeweiligen Machthalter sein. Die Waffe
besichert dabei das Eigentum an sich selbst. In der Waffe fallen demnach
Besitz und Eigentum zusammen. Wer sie besitzt, ist zugleich ihr
Eigentümer, da er mit Hilfe ihres Besitzes andere von ihrem Besitz
ausschließen kann.» (Quelle:
Martin,
«Macht, der Staat und die Institution des Eigentums»
, 2003, S.
12)

Schön. Dann ist mein Körper eine Waffe und der damit mein Eigentum. Ganz ohne Staat. Danke. Q.e.d..
Wer das nicht glaubt ist herzlich eingeladen sich davon zu überzeugen, wenn er versuchen möchte mich umzuverteilen.

Ansonsten, auch x-mal schon gepostet, hier wird es in 8 Minuten mit Bildchen auch für Dummies erklärt:
Die Philosophie der Freiheit
https://www.youtube.com/watch?v=Au-3YsmDHUI

Zivilisierte Menschen (ist hier ja auch ein Schimpfwort, aber ok) sagen vorher "Bitte" und danach "Danke". Sozialisten aller Couleur rabulisieren sich ein Recht auf andere zurecht. Your choice.

LG

Fabio

--
“We are on strike against the dogma that the pursuit of one’s happiness is evil. We are on strike against the doctrine that life is guilt." John Galt

---------------------
DASH - Digital CASH


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.