Grundsätzlich anderes Gewaltverständnis

tar ⌂, Gehinnom, Freitag, 27.02.2015, 23:27 (vor 3631 Tagen) @ Fabio10917 Views

Hi,

ganz grundsätzlich: ich finde die Schärfe, die CM in die Diskussion
gebracht hat bedauerlich, weil unproduktiv. Ich hatte gehofft, eher auf
mäeutischem Wege zu
einem mögliche Konsens zu kommen. Inhaltlich bin ich aber völlig seiner
Meinung und ich hoffe einfach ´mal, dass es Dich nachdenklich macht, wenn
ich das sage, der ich Dir - glaube ich - freundlich(er) begegne.

Die von Grund auf unterschiedlichen Weltansichten erschweren schon ausreichend genug die Kommunikation - es wird aber zermürbend, wenn man beständig völlig am Thema vorbei persönlich angegriffen wird und hier fehlt mir einfach das Verständnis ggü. den Liberalen, die sich als gewaltbereite Verteidiger ihrer Eigentumsposition sehen, die selbst vollumfänglich auf der bereits vorhandenen und allseits "wütenden" (meist unsichtbaren) Staatsgewalt fußt. Glücklicherweise haben wir BillHicks, der es viel besser drauf hat als ich, Zusammenhänge zu erläutern - ich habe leider die Angewohnheit, gedanklich zwei Schritte zu überspringen und dabei abstrakt zu bleiben.

Mir unverständlich ist, inwiefern man bei einer Änderung der staatlichen Umverteilung das ohnehin vorhandene staatliche Gewaltpotential plötzlich als viel gewalttätiger zu verorten meint als bisher/zuvor? Da wird man plötzlich ganz höchstpersönlich mit der Waffe bedroht und der angeblich vollumfänglich eigenständig erworbenen Errungenschaften beraubt... ja, meine Güte - als ob das momentan irgendwie anders wäre!? [[wut]]

Meine Ausgangsaussage war, dass der Staat auf eine

Zwangssolidarität

zurückgreifen muss, weil die "natürliche" nicht mehr ausreicht.

Punkt.


Und ich fragte -anfangs noch ganz unschuldig- wie Du das gegen

mich[/b] durchsetzen willst???

> Das muss nicht ich durchsetzen, sondern vollzieht der Staat

bereits mit Hilfe seiner Staatsgewalt.[/b]


Das ist genau der Kernpunkt, den ich bereits angesprochen habe (das
Vegetarier-Bsp.). Du drückst Dich um das klare Bekenntnis zur Gewalt. Steh
doch bitte einfach dazu. Sag es laut und deutlich, einfach nur der
intellektuellen Redlichkeit halber.

Habe ich wirklich nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass unser Wirtschaften auf Gewalt und Zwang basiert? Soll ich mir das nun noch auf die Stirn tackern und einen Selfie hochladen, dass dieses "Bekenntnis" als Beleg anerkannt wird? [[wut]]

Du würdest zur Not CM mit
vorgehaltener Waffe das wegnehmen, was er zu verteidigen bereit ist, weil
Du Deine Motive für lauterer als seine hälst.

... und wieder ich!? Ich laufe nämlich plündernd durch dunkle Gassen... ist so ein heimliches Hobby von mir. Jetzt ist es raus.

Verstecke Dich doch nicht
hinter "Zwangssolidarität" und ähnlichen orwellschen Floskeln. Vielleicht
hast Du Recht, vielleicht brauchst es das alles. Aber lass und doch erstmal
klären, wovon wir ausgehen und wo wir stehen.

Wir stehen mitten im tributfordernden Staat innerhalb einer Eigentumsordnung, womit wir allesamt zum Wirtschaften gezwungen sind, d.h. wir müssen für wen auch immer Überschuss generieren. Soweit sollte das grundsätzliche Verständnis schon gefruchtet sein und dahingehend wäre es mir doch ganz recht, wenn wir die sich durch was auch immer ergebenden systemischen Benachteiligungen eines Großteils der in diesem Zwangssystem Handelnden tendenziell beseitigen könnten. Liegen wir da weit auseinander!?

Meine Bereitschaft den "Debitismus" zu erforschen, ist durchaus vorhanden.
Einigt Euch (=Ihr Debitisten) doch vielleicht mal auf eine klare Defintion,
dann macht es mir das Leben auch leichter. So gibt es für mich sehr viele
Debitismen, aber nicht DEN Debitismus.

PCM zum Eigentum:

«Der Eigentumstitel ‹Macht› geht allen anderen Titeln immer voran. Titel können nur existieren, wenn sie besichert sind. Diese Besicherung kann nur durch angedrohten oder durchgeführten Einsatz von Waffen erfolgen. Die Waffe muss dabei nicht nur im Besitz, sondern auch im Eigentum der Macht bzw. der jeweiligen Machthalter sein. Die Waffe besichert dabei das Eigentum an sich selbst. In der Waffe fallen demnach Besitz und Eigentum zusammen. Wer sie besitzt, ist zugleich ihr Eigentümer, da er mit Hilfe ihres Besitzes andere von ihrem Besitz ausschließen kann.» (Quelle: Martin, «Macht, der Staat und die Institution des Eigentums», 2003, S. 12)

Besten Gruß!â„¢

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


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