Warum so kompliziert?

Mercury, Dienstag, 24.02.2015, 23:04 (vor 3944 Tagen) @ melethron10457 Views

Hallo Melethron,

nur kurz, weil es mir meine Antwort mehrfach geschreddert hat und mir die Lust inzwischen fehlt.

Meine Bemerkung bezog sich nur auf dein hingeschmissenes "Jetzt ist der Zins auch noch an der Subprime-Krise schuld". Dummerweise hat sie gerade dort große und direkte Bedeutung.

Die Betrachtung "es ist der fehlende Zins" ist auch eher eine Prinzipiendarstellung. Dieser wirkt sich in verschiedenen Kontexten unterschiedlich aus.

Das kann direkt sein, wenn ich meine Zinsen finanzieren muss.
Das kann eine Komplexitätsstufe darüber liegen, wenn die Bank das Ausfallrisiko über eine Menge x von Krediten berechnet.
Das kann viele Komplexitätsstufen darüber liegen, wenn es die Preisbildung von Erdöl betrifft und daraus abgeleitet die Arbeitslosenquote in den USA.

Dennoch liegt es immer an dem einfachen Mechanismus: Du hast heute etwas konsumiert, für das du im nächsten Jahr arbeiten musst. Und von dem du mehr abliefern musst, als du dir geliehen hast.

Das treibt Banken dazu, andere sehend in den Abgrund zu treiben. Das treibt das Wirtschaften.

Das mathematische Raten und Vermuten betrifft die Logik dieser Mechanik in keinster Weise. Sie hat keinerlei inneren Erklärungswert, beschreibt nur Wahrscheinlichkeiten z.B. über Verteilungen der Ergebnisse. Bei den berühmten Wahlprognosen: Sie beschreibt das vermutete Gesamtergebnis, nicht die Entscheidungsgründe der Wähler.
Wenn ich auf Basis einer stochastischen Berechnung voraussagen kann, ob als nächstes ein PKW oder ein LKW um die Ecke biegt - dann habe ich noch lange nicht erklärt, wieso ein Auto fährt.

Aber man kann es sich natürlich auch schwer machen.

Grüße Mercury


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