Du hast Recht, das ist zu unstrukturiert. geworden..
Lieber Meph,
das ist mir bei deinen Texten schon öfter aufgefallen.
Ja.
Das Meiste ist wohldurchdacht, logisch strukturiert, nachvollziehbar und
schlüssig.
Vielen Dank.
Dazwischen tauchen immer wieder Passagen auf, wo ich den Eindruck habe:
Was meint sie jetzt bloß? Das ist doch völlig abgehoben (vorsichtig
ausgedrückt)?
Nicht abgehoben, nur anders. Ich habe nicht die Erkenntnis für mich gepachtet.
Ausformulieren müssen sowieso die Profis.
Ich kann es nicht.
Auf diese Teile (und nur auf diese) in deinem langen Text möchte ich
eingehen.
Gern.
Urschuldbedienung unter Nichtsubsistenzverhältnissen heißt zwingend:
Abgabe von erwirtschafteter Leistung an Mächtigere ...gern auf dem
Rücken von noch größeren Verlieren...aber prinzipiell - ohne
Nachschuldner geht nix.
Die in Gesellschaft immer gezwungen werden müssen, so wie ich zur Urschuldbedienung gezwungen bin und leider auch Nachschuldnersuche in gewissem Ausmaß zwinge oder zwingen lasse.
Da ist kein Platz für Freiwilligkeit.
Das ist der wichtigste Satz.
Bedeutet im Umkehrschluß, wer die Erwirtschaftung von Abgaben (als
Individuum oder Kollektiv) verweigert, gibt damit seine Urschuldbedienung
==> Existenzberechtigung auf.
Ein Penner, Illegaler oder Lebenskünstler kann existieren ohne die zwingende Macht zu bemühen. In guter Nachbarschaft kommen Machtstrukturen kaum zum Tragen - bis auf die Steueranteile und Vorschriften, die man nicht vermeiden kann.
Das mit Nichtsubsistenzverhältnisse ist Kokolores, weil es gibt keine
Subsistenzverhältnisse (mehr).
Das mag ich nicht glauben... vielleicht in BRD nicht mehr.
Warum sind die Neandertaler untergegangen und haben nur ein "ganz klein
wenig" in uns hinterlassen?
Wir sind Neandertaler! Also die überlebenden Neandertaler.
Nein wir sich vermischt. Die waren völlig selbständig von Spanien bis nach Kleinasien als Sapien in seiner letzten Welle aus Afrika die Erde überzogen hat und sich auch mit Ihnen wieder mischte.
Wir haben gleiche Vorfahren. Die N. haben sich aber umweltbedingt anders ausdifferenziert als die S..
Weil sie irgendetwas hatten, was das Leben als speicherungswürdig
empfand.
Das finde ich schräg und verwirrungsstiftend. "Das Leben" empfindet
nichts.
Ja, falsches Wort. Ich habe aber kein besseres. Die N.-Gene wurden mit reingenommen in das Erbgut.
Warum gibt es in richtig guten Marktführerunternehmen keine
Machtbetonungen nach innen?
Was soll dieser Satz bedeuten?
Wer erfolgreich wirtschaften will hält Hierarchien flach und nutzt das teils sehr spezifische Potential jedes Mitarbeiters per Motivation, Verantwortungsübertragung, Beteiligung und lockerer Leine mehr als durch Druck, Reglementierung und Erpressung.
Nein, die Privaten sind nicht machtlos.
Sie können sich natürlich für den kollektiven Selbstmord entschließen,
was in der Geschichte öfters vorgekommen ist, wenn die Angehörigen eines
Kollektivs kein Überleben für ihre Nation (=Kollektiv) mehr gesehen
haben, lt. Spengler.
Die Machthalter müssen Machtzession betreiben.
Ohne Unterhunde können die Oberen in der Tat nichts stemmen.
Darauf wollen Zara und pigbonds hinaus.
Macht ist immer dynamisch aufgeteilt.
Sie müssen sich
hinterbänklerisch abwenden von dem Unfug, den die Macht betreibt.
Nachbarschaftshilfe, Subsistenz, kreative Startups ohne den Staatsdreck
-
das ist unsere einzige Chance, sich dieser Pest zu erwehren...
Das ist eine der Passagen, wo ich den Eindruck habe: Was meint sie jetzt
bloß? Das ist doch völlig abgehoben (vorsichtig ausgedrückt)?
Wenn ich im Dorf neben einer Stadt lebe sind das Parallelwelten.
Hier im Dorf vergibt jeder möglichst an jeden seine Aufträge. Alle kennen sich. Schuldner und Gläubiger sind viel näher und versuchen, so oft es geht die Forderungen/Schulden-Paare gemeinsam aus der Welt zu schaffen. Da reicht auch mal ein Handschlag oder Versprechen an Stelle eines schriftlichen Vertrages.
In der Stadt ist die Trennung zwischen Machthaltern und Anderen, die Polarisierung zwischen Machthabern und Habenichtsen viel ausgeprägter.
Alles klar. Ein kreatives Startup finanzieren ohne Staatsdreck. Wie viele
Tage hast du dich schon von Nachbarschaftshilfe ernährt?
Das geht keine 365 Tage im Jahr.
Aber es geht besser, je mehr man die zwingende Macht nicht hereinbittet.
Erste Schritt:
Ratten jagen...
Wie viele Tage hast du bereits von den erjagten Reatten gelebt?
Wenn ich eine Fahrgemeinschaft nutze (Fahroptionen bei Anderen in Anspruch nehme und dafür bei anderen Sachen helfe) oder per pedes/ Fahrrad unterwegs bin und auf ein eigenes Auto verzichte, muss ich für den Unterhalt des eigenen Autos nicht mehr wirtschaften.
Nein, die Privaten sind nicht machtlos (Macht muss zediert werden,
sonst
ersäuft sie in sich selbst… sehr viel Macht).
Ach ja? Die Privaten erobern sich also auch Macht? So eine Art
Untermacht?
Ein sörrischer Untertan ist der Horror für den Machthalter.
Da mus man nicht einmal Revolutionär sein sondern, sagen wir mal, zu doof erscheinen.
Das Zwingen ist ein sehr aufwändiges Geschäft.
Wer aufgeklärt genug ist lässt sich schlecht pressen und verführen.
Da entstehen Strukturen, von denen wir heute nicht einmal zu träumen
wagen - aber das ist die Kerneigenschaft von Leben...
Es entstehen Machtstrukturen oder - Eintagsfliegen. Alles andere sind
Traumgespinste.
Macht kann sich auch außerhalb von großen Machtzirkeln formieren, z.B. in Familienclans die vorwiegend in der Außenwirkung Nachschuldner zwingen, nach innen aber eher egalitär bzw freiwillig agieren oder in anarchischen Strukturen.
...es evolviert.
So läuft Evolution.
Sonst regeln das unsere Nachschuldner für uns.
Nein, nicht "sonst", sondern so ist es immer.
Entweder bist du Nachschuldner - oder du wirst geregelt.
Ich habe mal den Ausdruck von jemandem gehört: Er lebte nicht sondern er
wurde gelebt.
Daraufhin hat er sein Leben geändert.
Leben kannst du nur als - Nachschuldner.
Ja, aber per Zwang oder per Freiwilligkeit (da ist dann auch eine andere Qualität von Macht im Spiel, so wie ja Liebe auch eine Macht ist).
Ich muss das Ganze noch einmal genauer durchdenken.
Danke für die Denkanstöße
Liebe Grüße
Silke