Lustig nur, weil beide alte Schallplatten mit Kratzer abdudeln
Deine Grafik in allen Ehren, aber die ist weit entfernt von der Wirklichkeit.
Schon deshalb, weil sie nur einen Staat und eine Währung enthält, und nicht ein System von Staaten; weil sie keinerlei Begriff von Recht und dem Verhältnis von Zivil-/Privatrecht (Fundament des Marktes) und Öffentlichem Recht/Staatsrecht und deren Verhältnis zum staatlichen Gewaltmonopol enthält (Kern des "Westens"); keinerlei Begriff für Verhältnisse ZWISCHEN Staaten;
Und keinerlei Differenzierung zwischen einem bürgerlichen Rechtsstaat und einem "spirituell"-religiös legitimierten Königtum, v.a. keinerlei Verständnis für den Gehalt und die Gründe für die innere Stabilität solcher Staaten (die debtisten reproduzieren hier einen platt-aufklärerischen religionskritischen Standpunkt wie Karl Marx: "Religion ist Opium fürs Volk", was diesem Phänomen auch historisch in keiner Weise auch nur ansatzweise gerecht wird, sondern ein Kampfbegriff der "aufgeklärt"-liberalen Religion gegenüber traditionalen Religionen darstellt, also ein Machtmittel);
Und erst recht keinen allgemeinen Begriff von Macht, der dann differenziert würde in die wichtigsten unterschiedlichen Formen der Machtausübung.
Lustig an Zara/Ashitakas Streit ist, daß sie die alte Dichotomie der angeblichen Ausschließlichkeit von Staat und Markt ohne jegliches Verständnis für deren Verhältnis weiterdudeln (unter den Geldtheoretikern hat das vor allem Perry Mehrling wenigstens in Ansätzen verstanden).
Das geht ohne Dialektik nicht, und davon enthält Debitismus keinen Funken. Weshalb er auch eine die herrschende, US-basierte marktfundamentalistische Weltordnung legitimierende Offenbarungs- und Erlösungsreligion ist, wie Christentum, Marxismus, Anarcholiberalismus etc.
Für den europäischen "dritten Weg", den jetzt ironischerweise ausgerechnet Rußland verteidigen muß, wobei ich zweifle, daß dahinter ein klares Verständnis für diesen Weg besteht und deswegen auch da erstmal skeptisch bleibe, bleibt dabei nicht einmal ein Funken der Erkenntnis.