Die grossen Schuldner sind die grossen Eigentümer

pigbonds, Freitag, 17.07.2015, 08:30 (vor 3492 Tagen) @ CalBaer11754 Views

Da wird substantiell nie was abbezahlt.


Ohne Schulden muesste der Staat auch nicht sein Vermoegen uebereignen, wie
es derzeit in Griechenland passiert. Die Nutzniesser haben also nie ein
Interesse daran, dass der Schuldner schuldenfrei wird, ausser natuerlich
dass er schuldenfrei ist, kurz bevor er stirbt. Bei Staaten wird das nie
angenommen.

Griechenland muss nur einen Bruchteil seines Vermögens übereignen, nämlich
ein paar Betriebe. Das ist eher ein symbolischer Akt, der aber auch dazu
dienen soll, diese Betriebe effizient zu machen und dem Klientelismus zu
entziehen.

Sehe ich auch so. Hypothekenschulden sind gewaltig und zwingen die

Leute

jeden morgen
aus den warmen Federn!


Nicht zwingend, es haengt immer von den wirtschaftlichen Bedingungen der
Schuldner ab.

Nicht zwingend, doch die meisten Leute möchten ihr Haus weiter behalten.

In den USA passieren auch massenweise Privatbankrotts, weil
die Schuldenlast fuer viele nicht mehr bewaeltigbar ist.

Aber meist nicht, weil sie nicht leisten wollen, sondern weil sie nicht können.
Hätten sie einen Job, dann würden sie die warmen Federn jeden Morgen verlassen,
um zu bedienen.

Das Prinzip
Produktivitaetswachstum durch Schuldenwachstum kann man nicht beliebig
dehnen, weil mit steigender Verschuldung die Produktivitaet irgendwann
wieder abnimmt. Es gibt ein Schuldenoptimum mit hoechster Produktivitaet,
nur leider kann man das Optimum nicht beliebig ansteuern, weil Schulden im
Laufe eines Kettenbriefdurchlaufs nun mal systematisch ansteigen, bis die
Produktivitaet eben wieder abnimmt.

Was alles kein Problem ist, solange die Schulden privat sind. Man könnte jederzeit
einen Bail-In machen, eine Sanierung, in der die Gläubiger zu Eigentümern werden.

Dass bestimmte Laender mit hohen Privatschulden nicht kollabieren, mag
daran liegen, dass es in vielen kapitalistischen Gesellschaften immer noch
einen gewissen Sozialkodex gibt. D.h., was Glaeubiger einnehmen, geben sie
zurueck in Form von Transferleistungen, um ihre Schuldner bei Laune und
Gesundheit zu halten (einfach auch nur aus Kenntnis der Geschichte, um
nicht in einem Land aus Revolten und Revolutionen zu enden - denn dann
waere es auch das Ende des vermoegenden Glaeubigers).

Nein, die Schuldner verdienen relativ gut, z.B. Roche oder Novartis und deren
Angestellten mit Hypotheken auch.
Was Du nicht wahrhaben willst, ist, dass Schuldner immer Nettovermögen aufweisen,
jedenfalls bis kurz vor der Pleite.
Schuldner, die überschuldet sind, sind insolvent und werden abgewickelt.

In Deinen Betrachtungen scheinst Du zu übersehen, dass es ein Nettovermögen
im System geben kann.

die Vermoegenstransfers wie
Privatisierung und Austerity fuer sie durchzufuehren.

Das ist alles nicht nötig, GR kann aus dem EUR raus. Wollen sie aber
drin bleiben, dann müssen sie die Regeln akzeptieren, Regeln, die
zu jedem Zeitpunkt zugunsten GR gedehnt worden sind.


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