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Ashitaka, Samstag, 18.07.2015, 21:25 (vor 3490 Tagen) @ Silke11759 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 18.07.2015, 21:29

Liebe Silke,

Es klingt aber so, als wenn Unternehmer mittels GB die Geldschöpfung
betreiben können.

Ja, so klingt es. Nur können sie es nicht. Sie räumen lediglich Guthaben ein.

Über diesen Gedanken habe ich schon bei @Zara gestaunt, weil ich es so
herum nicht verstehe.
"Eigentum erarbeitende Nichtbanken sind der Hauptakteur bei der Produktion
von Geld."
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355033

Witzig, nicht? Zarathustra hat sich so gelb geschrieben, dass Geld nun wieder produziert wird. Silke, da gibt es nichts in seinem Gedanken (diesbezüglich!) zu verstehen. Geld wird nicht produziert, da Geld immer und ausschließlich eine Eigenschaft darstellt. Wenn der Machthalter von jetzt auf gleich die Eigenschaft nimmt, wo ist dann Zarathustras produziertes Geld (die Kuh, das Metall) geblieben? Wie schon mal geschrieben: Die Kuh ist Kuh, das Metall ist Metall. Es kommt auf die Eigenschaft an, auf die vom System (der Zentralmacht) auferlegte Eigenschaft Geld.

In einem Staat nutzt es doch nicht, Pilze im Wald zu sammeln, Äpfel vom
Baum zu pflücken. Eigentum wird nicht erarbeitet sondern erzwungen.
Entscheidend ist doch, wer das uneingeschränkte Zugriffsrecht über die
Pilze/ Äpfel per Waffengewalt/Recht hält – der
Eigentümer=Waldbesitzer/ Apfelbaumbesitzer.
Stellt der oder ein Staatsbüttel (Eigentumsgarant)den Sammler, muss
dieser abgeben – laut Ukas, per Waffengewalt erzwungen.

So ist es.

Unternehmer investieren, weil sie von ihren bestehenden und ständig
wachsenden Urschulden (Leben der Unternehmerpersonen/-familien) und
Abgabeschulden (Steueranteile in allem Lebensnotwendigen, dass jeder zur
Urschuldtilgung in einem Staat braucht) runter kommen wollen.

Ja, aber "runter kommen müssen"! Niemand würde es wollen, wenn die Sanktion nicht so hart wäre.

Wir können ja nicht aus einer Haben-Position heraus starten sondern sind
immer und überall in der zeitlich aktuellen Runde im Soll
(Vorfinanzierungsproblem) - in der Existenz gehalten durch Nachschuldner
(freiwillige oder gezwungene) und den, den Wirtschaftsrahmen bestimmenden
Staat.

Exakt.

Ich schaffe ja durch Wirtschaften keine bleibenden Werte, sondern
verschulde Andere - reiche meine Urschulden weiter + Kosten meiner
Wirtschafterei = unternehmerische Aktivität + Abgabeschulden, derentwegen
ich überhaupt erst wirtschafte, anstatt Subsistenz zu betreiben.

Unternehmen verschulden sich bei den GB's und stellen als Sicherheit ihre
Gewinnaussicht (erfolgreiche Nachschuldnersuche) oder früher bereits
erworbene Zugriffsrechte auf BIP (Eigentum - staatlich garantierte
Zugriffsrechte) ins Feuer.

Das ist doch aber noch kein Geld?

Richtig erkannt. Nein, das ist Verschuldung. Diese Verschuldung stellt gegenwärtig das Potential dar, um durch geldpolitische Operationen (ZB autorisiert) Geld über die Laufzeit des geldpolitischen Geschäfts zu schöpfen.

Beide Habenichtse (Unternehmer + GB) müssen mit ihren gegenseitigen
Forderungen über den GB->ZB-Schritt zur ZB=Staatsinstitut, um diese
Schuldverhältnisse "systemfähig" zu machen = in die Machtverhältnisse
einzupflegen.

Wirtschaften ist in meinen Augen keine Eigentumsökonomik (da können
Heinsohn/Steiger/Stelter u.a. im Gegensatz zum @Dottore nicht über ihren
Schatten springen) sondern ein ständiges Hantieren mit Machtverhältnissen
(eingehen, verschieben, verteidigen, verlieren).

Du hast es durchschaut. Immer wieder schön, diese Erkenntnisgewinne bei anderen Forenmitgliedern zu lesen. Zu H/S hier mein letzter Kommentar.

Das da irgendwo Ressourcen reingehen und Waren rauskommen ist nur ein
Nebenprodukt.
Das könnte man sich im Prinzip sparen.
Dann würde der zugrunde liegende Vorgang auch deutlicher werden:
Wirtschaften ist Krieg führen = Nachschuldnern zwingen, Zugriffsrechte
auf die Allmende abzugeben.
Wo nur ein Apfel ist und drei hungrige Mäuler (Apfelpflücker,
Baum(unter)eigentümer,Staat als Obereigentümer) wird den Apfel wer essen?

Deshalb ist kein Staat in keiner Form zu händeln, zu retten, zu
verbessern - er geht in endlicher Zeit unter, sobald er startet.

Konsequent, perfekt.

Das fasse ich so auf, dass Leute, die mit Geld wirtschaften (das
ist nämlich der Kern dieses Gleichnisses) Machtverhältnisse verschärfen
= sich mit Geld Zugriffsrechte sichern, indem sie "privare" betreiben, also
Andere vom natürlichen Ressourcenzugriff (Allmende) ausschließen (oder wo
sind die 5 + 2 Talente Gewinn her? Nachschuldner müssen dafür in die
Machtverhältnisse reingenommen werden, die ihrerseits wieder Nachschuldner
auftun müssen, um nicht selbst zu bankrottieren. Und wo sind die
erhaltenen 5 + 2 + 1 Talente Investition her? Aus vorausgegangenen Runden
des Wirtschaftens = früher erzwungenen Schuldverhältnissen, deren Tilgung
durch Nachschuldner mittels Staat+Bank erzwungen wurde, rückführbar auf
die erste per Waffe geforderte Abgabeschuld der Welt).

Anders verstehe ich den @Dottore nicht:
"Der Debitismus ist ein Machtbastard
Die Realität ist nicht Wirtschaften -- Geld, Preis und Zins -- Macht --
Abgaben -- weiter Wirtschaften.
Sondern: Macht -- Abgaben -- Geld -- Wirtschaften mit Geld und Preis und
Zins."

Liebe Grüße
Silke
und vielen Dank für Eure Geduld…

Wenn du so konsequent, so geordnet und ansprechend schreibst ... [[top]]

Herzlichst,

Ashitaka

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