Schneider – weiter bösartig und unkonstruktiv

trosinette, Donnerstag, 27.08.2015, 11:49 (vor 3451 Tagen) @ Silke8324 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.08.2015, 12:06

Guten Tag,

Da wird jede Menge geprägt und vorgeschrieben ->PROGRAMMIERT
:
:
Nun habe ich auch dieses Programm für mich zum Verschrotten freigegeben und spiele ein neues Programm auf.

Die Programmiersprache, in der dein neues Programm verfasst wurde, verfügt aber nicht mal über eine anständige Delete-Vorschrift, weshalb Ernest Hemingway formulierte: „Wirklich erhaben ist, wer seinem früheren Ich überlegen ist.“. Wären wir Programmierbar, könnte sich Ernest den Spruch sparen, sein früheres Ich per Delete-Vorschrift aus der Welt schaffen und sich einschließend eine neue Lochkarte in den Hintern schieben.

In Bezug auf den Menschen mit der Metapher der Programmierbarkeit zu hantieren ist im besten Fall eine Spielerei, die zur Anwendung kommt, weil uns ausgerechnet an dieser Stelle, an der es dann endlich mal ernst wird, die allseits eingeforderte Präzision und Möglichkeit der genauen Ausformulierung verlässt.

Wer in Bezug auf den Menschen ernsthaft die Metapher der Programmierbarkeit ins Feld führt, ist nach meinem Verständnis eine recht gesunde technokratische Krebszelle, die im Gegensatz zum Suchtkranken Ernest im eigenen Oberstübchen bisher noch keine ernsthafte Funktionsstörung umzuprogrammieren hatte.

Technokratische Metaphern und Modelle sollen uns natürlich das Denken vereinfachen und die einfachste Form des Denkens ist gar nicht denken. Dann reagieren wir nur noch - wie programmierte Computer eben auch nur reagieren. Das ist eine Gefahr, auf die mich zumindest Joseph Weizenbaum in diesem Zusammenhang hingewiesen hat.

Die Gefahr des nicht mehr Denkens ist bei den paar Protagonisten des hiesigen Think-Tanks sicherlich zu vernachlässigen. Die könnten beim Denken sogar getrost zwei drei Gänge zurückschalten und auch mal zur Sportbild greifen. Zumal das ungeheuerliche Ergebnis des Hauptstudiums nach meinem Kenntnisstand zurzeit nur lautet: „Wir führen einen Tanz auf, der sich verändern kann“.

Es kann sich also verändern?! Das kommt mir so vor, als ob wir auf dem zivilisatorischen Spielbrett unserer erkenntnisreichen Geistesgeschichte auf dem Feld „Gehe zurück auf Los und ziehe keine 4000 Euro ein“ gelandet sind. Zivilisatorisches Spielbrett, weil unsere ahnungslosen Vorbilder, die in der präneolithischen Stammesgemeinschaft stationär vor sich hin blubberten, merkwürdigerweise mehr von der Ewigkeit und weniger von der Veränderung alles Seienden überzeugt waren.

Das wir, im Gegensatz zu unseren Vorbildern, mehr auf Veränderung stehen, hat auch etwas mit unserer modernen und kaum greifbaren Vorstellung von Zeit zu tun. Diese Vorstellung hat einen nicht unerheblichen Anteil an unserem technokratischen Fortkommen. So wird z.B. kolportiert, dass nicht in erster Linie die Erfindung der Dampfmaschine die industrielle Revolution möglich machte, sondern die Erfindung der Uhr. Erst mit der Uhr konnte man festhalten, mit wieviel Umdrehungen pro Sekunde sich das Hamsterrad zu drehen hat.

...der Hinterbänkler war ja noch nicht fertig

Hinterbänkler ist zwar noch nicht fertig, hat aber nix mehr zu melden, da er, wie er selber schreibt, den Ausgang „nur“ fühlt und damit offenbar über ein Wissen verfügt, das sich nicht in Worte fassen und oder gar belegen lässt. Dieses gefühlte Wissen kann man Mystik oder Esoterik nennen. Beide Disziplinen finden in unserer von Technokraten beherrscht Welt kein großartiges Gehör. Wer trotzdem versucht, über sein gefühltes Wissen zu berichten, macht sich gegenüber den gehobenen Ansprüchen unserer vermeintlich fortgeschrittenen Geisteswelt schnell zum Trottel.

Darüber hinaus habe ich eine Info, die im Gegensatz zu meinen weltbewegenden theoretischen Erörterungen für Dich vielleicht wirklich von Bedeutung sein könnte, sofern sie Dir nicht längst bekannt ist:

Die letzten Wochen habe ich die ganzen Äpfel von den Straßenbäumen (wegen
der Dürre abgeworfen) aufgesammelt - und verarbeitet - macht ja sonst keiner hier.

http://mundraub.org

Mit freundlichen Grüßen
Schneider


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.