Erst entsteht die Forderung, dann findet sich die Gelegenheit zur Befriedigung (oder leider nicht)

Silke, Freitag, 14.08.2015, 11:31 (vor 3464 Tagen) @ Hinterbänkler9131 Views
bearbeitet von Silke, Freitag, 14.08.2015, 12:46

Lieber Hinterbänkler,

Jede Zelle hat Lebenswille, fordert Nahrung und bekommt sie geliefert.

WOLLEN kann sie viel.
Gelegenheiten gibt es auch haufenweise,
Nur wenn sie es KANN (Lieferung einfordern, Lieferung abgreifen), (über)lebt sie.
Zentralmachthalter ist Leben des Lebenden, der WILLE des Lebens der zum KÖNNEN des Lebens werden muss. KANN sie nicht - lebt sie nicht, sie WOLLTE nur. Keine ausreichende MACHT, um vom WOLLEN zum KÖNNEN zu kommen -> kein Leben.
Natürlich müssen dabei die endlosen möglichen Gelegenheiten genutzt werden - genau richtig, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, auf die richtige Art und Weise - sonst wird aus WOLLEN und WILLEN kein KÖNNEN.

Leider kann ich aus Zeitmangel aktuell nicht die Diskussion um
Zentralmacht und Schwarmsysteme verfolgen, obwohl ich spüre, dass da sehr
viel Interessantes drin steckt.

Schade, schade - Kernkompetenz im Forum braucht aber den Hinterbänkler viel öfter.[[top]]

Aber über den obigen Satz bin ich beim schnellen Überlesen gestolpert.

Ich behaupte: Keine Zelle fordert Nahrung. Im 'Schwarmsystem' der
Zellen - also in einem Gesamtorganismus - wird nur geliefert und durch
freibeutende Zellen genommen. Die Evolution wird nicht durch Fordern
befördert, sondern durch Gelegenheiten.

Gelegenheiten sind nur GENUTZTE Gelegenheiten, wenn sie nutzbare Resultate erbringen, sonst sausen sie vorbei wie all die anderen Gelegenheiten.
Will ich eine Gelegenheit nutzen, muss ich erst einmal einen Bedarf entwickeln, eine Forderung fordern weil sich ein Bedürfnis entwickelt (Haupteigenschaft von Leben= Bedürnisentwicklung die nach Bedürfnisbefriedigung drängt).

Eine Zelle, die sich keinen Zugang zum Blutkreislauf verschafft hat oder gesperrt wird, stirbt ab. Prof Spitzer mit seinen Nervenzellen noch einmal anschauen - die wachsen nicht, wie sich Gelegenheiten ergeben, sondern weil BEDÜRFNISSE entstehen. Bleiben die Bedürfnisse aus, verschwinden die Nervenzellen an den entscheidenden Stellen bis hin zur digitalen Demenz.
Eine Krebszelle. die sich ein massives Zugangsnetz mit zig Kollateralen verschafft hat, wuchert.
Gelegenheit ist der Blutzugang - nutze die Gelegenheit und gedeihe oder nutze nicht und sterbe.

Fordern tut da also gar nichts. Fordern und Liefern, bzw. Fordern und
Schuldtilgung setzt eine 'debitistische' und damit menschliche
Kommunikationsweise voraus.

Urschuldig sein (lebend sein) heißt, ständig neu fordern aus ständig neu entstehenden Bedürfnissen heraus.

Und das ist auch meine Kritik am Dottor'schen Debitismus, das mit der
Urschuld. Ich behaupte: Urschuld bzw. Urforderung gibt es nur in einer
debitistischen Zivilisation, mit dem debitistischen Blick auf die
zivilisatorischen Gegebenheiten. Urschuld ist keine Realität sondern
eine Interpretation
durch den Beweisführer. Ein blödes kleines Mem,
ein verrutschter Gedanke...

Jedes Lebewesen hat seine Urschuld bedienbar zu halten.
Ich schulde mir die Befriedigung von Basalbedürfnissen, sonst bankrottiere ich.
Das ist gerade das geniale am Dottorischen Debitismus - diese Pflicht zur Bedienbarhaltung der Urschuldbefriedigung bei drohender Strafe des Unterganges in die historische Entwicklung von Spezies, Gemeinschaft und dann leider Gesellschaft einzusortieren.
Endet die Urschuld folgt Tod.

Und dies sei auch mal (m)ein Hinweis, dass es Möglichkeiten gibt, der
realen debitistischen Welt als Individuum zu entkommen.

Nein.
Du erstickst,
verdurstest,
verhungerst,
deprivatisierst,
wenn Du nicht die Urschuld Deiner Person UND der DEINEN (die gehören nämlich mit zu deiner Person) nicht bedienbar hältst, indem Du ständig neu hereinkommende Forderungen bedienst/ neu erscheinende Bedürfnisse befriedigst, Triebe bedienst).
Du kannst Dich sehr wohl aus der Gesellschaft ausklinken, aber nicht aus der Natur.

Bei Gelegenheit werde ich meine Vorstellungen mal skizzieren.

Freu mich drauf.
Lies bitte noch einmal das Urschuldkapitel.
Das ist extrem wichtig.
http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/URSCHULD.pdf

Ganz liebe Grüße
Silke


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