Seltsamer Glaube

Mephistopheles, Datschiburg, Samstag, 08.08.2015, 22:26 (vor 3469 Tagen) @ Fidel10376 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 09.08.2015, 17:13

Hallo Ashitaka

Heinsohn hat die öffentliche Meinung nur deshalb so lange überlebt, weil
er spürt, was aussprechbar ist.
Mit der Wahrheit zerstört man die Aufmerksamkeit, die Heinsohn eitel
genießt.

Aussprechbar ist alles, was nicht "tabu" ist. Sobald er etwas ausspricht, was "tabu" ist, schalten die Leute sofort ab und nehmen nicht mehr wahr. Es ist, wie wenn ein Schalter umgelegt würde und die Leute nur noch ein Rauschen vernehmen, und der Fähigkeit völlig verlustig gehen, über das Gesagte nachzudenken. Das ist dann der Fall, wenn etwas auftaucht, das "tabu" ist.
Die haben dann eine innere Hörblockade, so, als wie wenn es ein Verbrechen wäre, ein "tabu" zu hören und es nicht sofort zu blockieren.
Auf der anderen Seite muss Heinsohn natürlich irgendwie relevante Sachen sagen, sonst wird er ebenfalls nicht wahrgenommen.
Nun bewegt sich alles, was irgendwie relevant ist, um Haaresbreite an dem entlang, was "tabu" ist.
Und da niemals auszugleiten, da gehört schon eine beachtenswerte Geschicklichkeit dazu.

Auf den ersten Blick ist die eigentumsschaffende Macht (nach dem
Feudalismus) ausreichend legitimiert.
Demokratie, Gesellschaftsvertrag etc… Nur, dass das die Untertanen der
Monarchen auch geglaubt haben.

Die Leute haben geglaubt, der Monarch sei irgendwie von Gott geleitet oder tue Gottes Werk.
(Heutzutage glauben die Herrscher des Geldes, sie tun Gottes Werk.)
Und das hat sich darin gezeigt, dass alles was die Leute taten, Gottes Segen hatte und zu Geld wurde.
Als dann das Tun nicht mehr in Geld umgesetzt werden konnte, haben die Leute ihren Glauben an den Monarchen und an Gott verloren.

Jetzt glauben sie an die Demokratie, und das zeigt sich darin, dass irgendwie alles, was sie in der Demokratie tun, zu Geld wird.
Wird das eines Tages nicht mehr der Fall sein - aber nicht vorher! Da hilft alle Aufklärung nichts! Erst ab dem Moment, wo das Tun der Leute nicht mehr zu Geld wird, erst dann werden sie ihren Glauben an die Demokratie verlieren.

Gut möglich, dass sie sich dann wieder Gott zuwenden und einem Monarchen, in der Hoffnung, dass ihr Tun wieder zu Geld werden möge.
Aber wehe, das schafft Gott nicht und der Monarch! Dann wird ihre Herrschaft nur sehr kurz sein.

Gruß Mephistopheles


Hast Du, Ashitaka, eine Vorstellung von wirtschaften ohne Zwingherrn?

Beste Grüsse
Fidel

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc


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