Total daneben!
Hallo Zarathustra,
Eine Zentralmachtordnung bedeutet nicht, dass es eine Allmacht haltende Spitze geben muss, die durch ihren eigenen Willen die gesamte Machtordnung verändern kann.
Du bist ganz klar in einem totalitären Machthalterdenken gefangen und vereinst der Einfachheit halber den Willen (das Wollen) mit der Macht (= Fähigkeit = dem Können). Du suchst die Macht bei den Wollenden, verortest sie dort, ohne zu erkennen, dass der Wille der Massen keine Fähigkeit im Schlepptau hat (nix 1:1), um eine Verwirklichung beliebiger Willensbildung zu ermöglichen.
Die Massen können z.B. keine Abgaben festsetzen, sie erheben oder vollstrecken. Auch wenn sie es wollen würden, sie selbst könnten die Abgaben nicht festsetzen, erheben oder vollstrecken. Dann müsste sich jeder selbst einen Steuerbescheid zuschicken, die Zahlung an sich ausführen oder gegen sich selbst vollstrecken. Nur so lägen Wille und Macht bei der Masse.
Diese Fähigkeiten hat die Masse nicht, da es keinen Sinn in einer Ordnung macht, die der Machtabgabe wegen institutioneller (installierter) Machthalterebenen bedarf, damit die anschließenden Machtzessionen (Befähigungen) aller überhaupt gewährleistet werden können.
Ich versteh nicht, was daran so schwer zu verstehen ist. Deine Behauptung, wir würden in Bezug auf Zentralmachtsysteme an Allmacht, an Götter, glauben, bei denen sich der Wille und die Macht in einem Punkt vereinen, zeugt davon, dass du weitaus weniger verstanden hast, als du hier mit immer selben Fehlschüssen und um Hilfe rufenden Suggestionen (Kompetenzrakete ) vorzugeben behauptest.
Du blendest einfach die institutionelle Ebene aus, tust so, als seien die Institute nicht vorhanden, als könne ein Schwarm ( als hätte er die Macht/Fähigkeit, als "könnte" er selbst) den Bau einer Moschee verhindern. Dabei wäre dies nur ein Wollen des Schwarms (Wille), der sich gegen eine Institution wendet. Es ist diese institutionelle Ebene (z.B. Behörde), die in eine zentrische Machtordnung (Befähigungsordnung) eingebunden ist (d.h. befähigt ist, aber eben nicht machen kann was sie will).
Ein Institut hat die Fähigkeit (Macht), den Bau einer Moschee zu verhindern (durch berechtigten, begründeten und rechtlich geprüften Machtakt). Weil das Institut es kann, nicht handeln muss, sondern handeln kann. Die Masse kann eine Willensbildung selbst nicht verwirklichen, sie kann nur den Willen äußern. Dass der Wille der Masse Einfluss auf die Handlungen der Institute hat, lässt nicht die Zentralmacht verschwinden. Macht ist nämlich Fähigkeit (zum handeln oder auch nicht handeln, ist kein Ereignis). Die Macht und eine Machtentfaltung darf nicht verwechselt werden.
Herzlichst gähnend,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.