Geschäftsbankguthaben bieten keine immer gültige Option
Hi Zara,
Ich kann mir auch nicht erklären, wie Du an einer zwanghaften Deutung
festhältst, die selbst unter Debitisten nur wenige Anhänger findet,
geschweige denn unter den Ahnungslosen. Viel erbaulicher ist doch, dass Du
die Mechanismen des Systems weiterhin akribisch ergründest, statt diesen
Begriffsstreit zu führen.
Ich halte an keinem Begriff fest, der ein systematisches Verständnis verhindert. Im Gegenteil, ich teste so einiges aus, was auch schon sehr weitergeholfen hat. Hat man es systematisch verstanden, sind die Begriffe beliebig. Doch solange sind sie die Gefängnisse unseres Verstandes. Für mich sind Begriffe nichts anderes als Signifikanten (Bezeichnungen), die das Denken kanalisieren und in Bahnen gefangen halten. Meine Signatur ist dahingehend ernst gemeint. Die stärksten Verteidigungsmauern der Zentralmachtsysteme sind ihre Sprachen, ihre Begriffe und die Beanspruchung von Begriffen für Teilsysteme, die das Ganze aus dem Auge verloren haben. Schau dir alleine die Bezeichnungsvielfalt für ein Guthaben bei Kreditinstituten an (Sichtguthaben, Sparguthaben, Giralgeld, Geschäftsbankengeld, Bankguthaben, Geld). Mit diesem Salat lässt sich systematisch nichts erklären. Ich sehe meine Diskussionen hier als Testballons an. Ein Bankenprüfer aus unserem Hause, mit dem ich mich zwischendurch austausche, empfiehlt ebenfalls den Begriff Geld völlig zu vergessen, versteht aber der Eigenschaft wegen auch, weshalb ich dem nicht folgen kann. Er ist Debitist, soviel weiß ich und habe ich von ihm gelernt, obwohl er niemals etwas von Dottore vor unserem Kennenlernen auf einer Party gehört hat. Das Denken in Schuldverhältnissen liegt ihm genauso, er sieht die Kreditbasis genauso scharf, wie ich es durch den Debitismus nach und nach verstanden habe. In einem Punkt sind wir uns 100% einig: Es fehlt eine Erklärung, die alle Theorien endlich weg von funktionellen Erklärungsansätzen (Geld als Mittel) hin zum eigenschaftlichen Beschreiben des Systems führt (was ist das als Mittel dienende Geld im eigentlich?).
Du weißt, dass die Zahlungsfunktion erst in dem Augenblick entsteht, da die Geschäftsbank den Bedarf an Zentralbankgeld gedeckt hat und das ZBG an das Empfängerinstitut transferiert bzw. den verrechneten Betrag transferiert. Systemisch bin ich da nicht alleine hier, dürften die meisten Debitisten verstanden haben, wie es im zweistufigen Zentralbanksystem abläuft (Siehe Bill Hicks Darstellung).
Teilsystematisch isoliert entfaltet ein Guthaben auf Ebene der Geschäftsbanken isoliert gar keine Funktion. Wenn man es noch gut hat, ist es kein Geld, könnte man es genausogut als "Keingeld" bezeichnen! Es gibt keine Macht in diesem Staate, kein Recht, die bzw. das das zu umgehen versteht! Vielmehr wird von vielen Künstlern suggeriert, dass es bereits Geldcharakter (Geldeigenschaft) bietet, eben weil sie nur die Funktionen vor Augen haben, aber keine Vorstellung des zweistufige Zentrabanksystems.
Geld ist ein Oberbegriff. Zentralbankgeld und Giralgeld sind
Unterbegriffe.
Eine einfache Frage: Was unterscheidet diese Unterbegriffe systematisch? Kannst du dich überhaupt auf eine solche Frage, ohne Ausweg zu suchen, einlassen?
Was soll denn Geschäftsbankengeld (Giralgeld) sonst sein, wenn nicht eine
Form von Geld? Ungeld? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass
Dottore das GBG zu Ungeld erklärte.
Ein Geschäftsbankguthaben, ein gut haben des Geldes (Sichtguthaben, Sparguthaben). Ein Kreditinstitut kann Geschäftsbankguthaben schaffen, ohne dass es eine immer gültige Option bietet! Denn schafft es das Bankinstitut nicht, seinen Bedarf an Zentralbankgeld 1:1 zu decken, wird auch kein Geschäftsbankguthaben an extern transferiert. Nix gültige Option!
„Geld kann
auch zusätzlich geschaffen werden, ob über ZB oder Banken spielt keine
Rolle.“
In unserem zweistufigen Zentralbanksystem nur durch die Zentralbank.
Hackfleisch bleibt doch auch Fleisch, nachdem es gehackt wurde, auch wenn
Dir ein Feinschmecker erklärt, es sei kein Fleisch.
Wenn ich Fleisch bei dir gut habe, habe ich das gut gehabte Fleisch nicht. Egal wie oft es anschließend gehakt oder paniert wird, oder was für Scherze man darüber machen will!
Herzlichst,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.