Bedarf an Mindestreserve (edit.)

Beo2, NRW Witten, Samstag, 16.05.2015, 11:49 (vor 3553 Tagen) @ Silberengel6086 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 16.05.2015, 12:10

Meine Frage: Ist es wirklich so, dass sich der Bedarf an Zentralbankgeld (die Mindestreserve im Bankensystem) nur minimal ändert [sic], wie hier behauptet wurde?

Der Bedarf an Mindestreserve (ZBGeld) im Bankensystem ändert sich nicht, wenn sich das ausgereichte durchschnittliche Kreditvolumen an Nichtbanken nicht ändert. Daran ändert auch der Zahlungsverkehr innerhalb und zwischen den Banken prinzipiell nichts.

Der Bedarf wird höher, wenn die Banken in der Summe planen, das Kreditvolumen an Nichtbanken zu erhöhen .. weil sie erhöhte Nachfrage erwarten. Und umgekehrt, der Bedarf würde bei sinkender Kreditnachfrage von Nichtbanken sinken.

Im übrigen, durch den Zahlungsverkehr ändert sich bei großen Banken auch der durchschnittliche Bestand an ZBGeld kaum: denn der ständige Abfluss wird durch den ständigen Zufluss ausgeglichen. Eine größere Rolle spielen hierbei die Interbankenkredite.

Spiegelt sich der tatsächlich laufende Bedarf von ZBG innerhalb eines Jahres nicht an den Tendern wieder, wo laufend ZBGeld entsteht und wieder ausgebucht wird?

Die Summe der bilanzierten (weil) offenen "Tender" (Repogeschäfte, Pfandkredite) besagt gar nichts, denn sie werden nicht nur eröffnet, sondern auch laufend getilgt (ausgebucht).

Summe aller Tenderauszahlungen p.a. minus Mindestreserve im Bankensystem wäre dann der tatsächliche Überschussbedarf?

Du vergisst die bereits getilgten Tender.

In der Jahresbilanz ist ja nicht ersichtlich, wie hoch der tatsächliche Bedarf an ZBGeld im Laufe des Jahres war. In den Passiven ebenfalls nicht.

Richtig.

Dort werden ja nur Verbindlichkeiten ggü. Banken aufgebaut, sprich Reserven im Interbankensystem hin- und hergereicht, was die Nachfrage bei der ZB natürlich minimiert.

Auch richtig.

Mit Gruß, Beo2


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