Das passiert wenn man in Apfelpflücksprache hegelt. Über das "Wahrchen"(mT)
Hey Kurt, hey Liated,
Ich verstehe Deine folgende Aussage nicht, wegen des rot eingefärbten
Wortes:
Nehmen wir mal einfach an, dass Subjekt und Objekt nicht getrennt
wären,
dann ist doch genau die Erkenntnistheorie die
Wahre in der Erkenntnis
VOLLKOMMEN IDENTISCH[/b] mit der Wirklichkeit ist.
...ich tipp mal auf:
Nehmen wir mal einfach an, dass Subjekt und Objekt nicht getrennt
wären,
dann ist doch genau die[color=orange]jenige[/color] Erkenntnistheorie
die [color=orange]w[/color]ahre[color=orange],[/color] in der Erkenntnis
VOLLKOMMEN IDENTISCH mit der Wirklichkeit ist.
Ich muss den Gedankengang hinter meine Formulierung ausführen. Das passiert eben, wenn man versucht in einfachen Worten zu hegeln.
Das Adjektiv ("die wahre Erkenntnistheorie") passt so nicht. Das ist viel zu schwach. Adjektive sind wie Preisschilder die an den Äpfel in der Apfelpflücksprache kleben. Es geht hier um mehr als eine Eigenschaft der Erkenntnistheorie sonder um die Kategorie des Wahren.
Andererseits geht aber eine Gleichsetzung mit "das Wahre" als Kategorie zu weit. Geht aber in diese Richtung. Das Problem ist, dass "das Wahre" eben das Gesamtverhältnis von Erkenntnis und Wirklichkeit ist.
Mal in prinzipiell in Hegels Worten: Diese Erkenntnis ist nur für sich das Wahre. Während die Wirklichkeit das Wahre an sich ist. Und das Verhältnis beider ist das an und für sich Wahre.
Erkenntnis und Wirklichkeit ist aber dialektisch aufgehoben. Subjekt und Objekt sind verschieden, aber in ihrem Verhältnis (das Wahre) gibt es keine Widersprüche mehr.
Meine Gedanken waren zu sehr im Fluss und die Erkenntnistheorie ergoss sich schon im Wahren.
Aber mal "klarer" formuliert:
Nehmen wir mal einfach an, dass Subjekt und Objekt nicht getrennt wären, dann finden wir das Wahre durch die Erkenntnistheorie sowie ihrer impliziten Ontologie, in der Erkenntnis VOLLKOMMEN IDENTISCH mit der Wirklichkeit ist. Das Wahre ist dann eben dieses Verhältnis zwischen Erkenntnis und Wirklichkeit.
Die Formulierung ist sauber, aber ich mag sie nicht, weil es sich sich so liest, als liegt "das Wahre" da so rum wie ein Apfel, den man nur einsammeln muss. Das Wahre ist aber ein Prozess, da sich sowohl Wirklichkeit als auch Erkenntnis permanent ändern. Ein "Wahrchen" wie Hans-Peter Dürr wohl sagen würde.
Oder wie es der Meister aller Apfelpflücksprachkritik sagen würde:
"Das Wahre und Falsche gehört zu den bestimmten Gedanken, die bewegungslos für eigne Wesen gelten, deren eines drüben, das andre hüben ohne Gemeinschaft mit dem andern isoliert und fest steht. Dagegen muß behauptet werden, daß die Wahrheit nicht eine ausgeprägte Münze ist, die fertig gegeben und so eingestrichen werden kann." - Hegel, PdG Vorrede
Grüße
melethron
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„It’s the Second Law of Thermodynamics: Sooner or later everything turns to shit.“ - Woody Allen