Begriffe etc (mT)

melethron, phase space, Dienstag, 03.03.2015, 14:07 (vor 3953 Tagen) @ Silke20681 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 13.05.2016, 15:48

Hey Silke,

wenn Du sachlich argumentierst ist das ganz interessant, aber...
Deine virtuelle Welt bekomme ich durch Autosuggestion, Meditation im Wald
oder sonstwo (psychisch), durch LSD oder Heroin (chemisch), oder
Gehirnimplantate (physikalisch) auch hin, wenn ich das Leben wie es real
ist nicht mehr will.
Oder ich kann meinen Körper beenden und mal schauen, was danach so
kommt.

Das Gefühl der Präsenz ist was anderes als ein "Eintauchen" etc in eine Psychedelische Erfahrung oder ö.ä. Das Cerebellum ist dabei nämlich entweder nicht betroffen oder wird allenfalls "betäubt" (etwa bei Alkohol). Es ist was anderes als mehr nur das Gefühl an einem anderen Ort zu sein, sondern man täuscht auch die Reflexe (etwa den Vestibulookulären Reflex). Vgl dazu das.


Keiner von uns ist erhaben.
Wir haben alle unsere Modelle und Bilder im Kopf, weil die Realität ganz
anders ist, als das, worauf wir uns mit all unseren unzulänglichen
Sensoren, Verarbeitungs- und Interpretationsoptionen und Sprachen versuchen
zu einigen.

Ich finde, dass es weit geht zu behaupten "Realität sei ganz anders", wo wir ja selbst das nicht wissen können. Wir haben eben nur unsere Sinne. Und wir machen natürlich auch falsche Annahmen über die Welt. Wir irren uns und ändern dadurch fortwährend unsere Vorstellungen. Aber daraus zu schließen, dass die "Realität eben ganz" anders ist, ist doch eigentlich auch nur ein Model, dass wir aus der Erfahrung des Irrtums erzeugen.

Hier schleicht sich
klammheimlich der "heilige" Geist ein [[zwinker]] .


Die "Welt als Wille", Epigenetik und morphische Felder wurden hier schon
oft als wichtige Faktoren dargestellt.
Das hat nichts mit Heiligkeit zu tun.

Ich hatte das etwas ironisch gemeint. Ich glaub nur, dass wir Vorstellungen unserer (christlichen) Kultur mit uns rumtragen ohne es zu merken.

Wir begreifen nur zu wenig wenn wir es nicht zulassen...dürfen.
Schule, Kirche, Zivilisation und Staat versuchen uns Phantasie und
Wissensdurst, Freude, Glück und Liebe zu rauben und füttern uns mit ANGST
und Karikaturen der menschlichen Impulsverarbeitung, wenn wir uns nicht
wehren.
Wir leben nur noch als hochbuchende Schuldner und
Gläubiger...Nachschuldner jagend.

Sehe ich auch so. Zivilisation ist immer ein "Totalitäres System" aus dem man als Einzelner nicht ausbrechen kann. Kultur funktioniert nur dadurch, dass das Hinterfragen der Kultur durch die Kultur selbst unterbunden wird. Das gilt auch in "Subkulturen". Zivilisation/Kultur und Sekten sind in ihre grundlegenden Funktionsweise sehr ähnlich.

PS.
Mathematik ist auch nur eine Sprache von vielen mit Stärken und
Schwächen.
Eine mathematische Formel kann so aufregend und ästhetisch sein wie ein
Gedicht oder ein gemaltes Bild.
Warum versuchst Du eigentlich in einem Debitismusforum nicht, den
Debitismus als Erklärungsmodell zu verbessern?
Wenn ich in ein Tupperwareforum gehe und gegen die Vorzüge von Tupperware
argumentiere mache ich das weil...???

Ich versuche doch genau das Verbessern. Meine Überlegungen gehen nur sehr weit ins Allgemeine. Ein Resultat meiner Betrachtung ist eben auch, dass die selben Phänomene (Zahlungsunfähigkeit) wie im Debitismus auch bei Nettogeld und vermögensabhängigen Gewinnen auftreten können. Das passt manchen dann einfach nicht in den Kram. Sie verstehen dann nicht, dass ich quasi eine Überkategorie bespreche (Wald) bei der ein debitistische Phänomen (Baum) nicht ignoriert sondern nur eine Unterkategorie sind. Weiterhin wird meine "naturwissenschaftliche" Betrachungsweise, dann auch gleich als eine "Entschuldigung" bzw. für ein Werturteil gehalten.

Auch, dass ich Begriffe wie Urschuld ablehne, hat nichts damit zu tun, dass ich die Analogie für falsch halte oder nicht verstehe, sondern für einen Kategorienfehler halte, bei dem ökonomische Kategorien der Natur übergestülpt werden. Für Physiokraten waren die Früchte der Erde eine Art Grundrente.

Solche Begriffe wirken dann zurück auf das Denken und verzerren die Wahrnehmung. Man muss ständig aufpassen da man permanent Vorstellungen verallgemeinert und diese dann in die Welt packt. Daher versuche ich immer Perspektivenwechsel.

Ich erwähne auch immer wieder Marx nicht weil ich Marxist oder Sozialist bin, sondern weil seine philosophische Kritik der ökonomischen Kategorienen und seine Gesellschaftskritik seine Berechtigung hat. Ich könnte hier auch mit analytischer Philosophie argumentieren, aber man kann, wenn man überhaupt nur Marx erwähnt sehr gute Einblicke in den Grad der ideologische Beschränkung des Gegenübers erkennen. Es ist für mich immer ein Heidenspaß, wenn man ein Marx Zitat bringt und man dann gleich eine Erklärung kommt, warum der Sozialismus nicht funktionieren kann. Das Beste sind dann immer die Geschichten vom guten Diktator. [[freude]]

[image]

Grüße
Der Weltgeist

--
„It’s the Second Law of Thermodynamics: Sooner or later everything turns to shit.“ - Woody Allen


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.