Philosophie der Zerstörung

Mithrandir ⌂, Dienstag, 03.03.2015, 21:01 (vor 3940 Tagen) @ melethron21151 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 23.10.2015, 16:58

Hallo Melethron!


Ich behaupte nicht es gehe um Determinismus und Berechenbarkeit. Wie zur
Hölle kommst du darauf?!

Du sprachst von Maschinenwesen (Golem), die Erkenntnisse von sich geben. Maschinen funktionieren (.. kommen zu Ergebnissen) durch (klassische) Berechnungen. Berechnungen auf Grundlage der klassischen Physik sind nur innerhalb sehr überschaubarer Parameter möglich, bzw. stets unvollständig.

Mit anderen Worten: Von klassischen Maschinen können wir keine neuen Erkenntnisse erwarten. Nur alte, - destruktive.


Es geht darum, dass Falsifikation voraussetzt, dass man
Fundamentalaussagen machen können muss. Das Problem dabei ist, dass es
solche Aussagen nicht gibt, da Aussagen in der Wissenschaft (und
außerhalb) ein Netz aus Aussagen bilden.

Das ist wieder Quatsch. Milder kann ich es nicht ausdrücken. Ich hatte es doch bereits erwähnt. (Mach-Zehnder- Interferometer, bzw. Doppelspaltexperiment) Du scheinst irgendwie 100 Jahre wissenschaftliche Erkenntnistheorie verpasst zu haben. Bei Experimenten mit Quantensystemen sind 'sämtlich mögliche Aussagen über die Wirklichkeit im Universum' mit inbegriffen. Mehr geht nicht!


Das Michelson Morley Experiment falsifiziert etwa nicht die Äthertheorie,
wenn man die Lorentz Transformationen berücksichtigt. Man kann die
Ärthertheorie sinnsvoll erweitern.

Womit wir wieder bei der klassischen Physik und über 100 Jahre zurück wären.. (worin Du Dich wohl zu fühlen scheinst).

Warum nicht gleich 500 Jahre zurück? Das ptolemäische Weltbild und sein "Planetengetriebe" lieferte noch einige Zeit nach der Proklamation des heliozentrischen Weltbildes 'genauere Berechnungen' der Planetenumläufe.

Warum hat man es also nicht behalten? (In der Praxis falsifizierbar waren beide Theorien damals nicht.)


Genau da steckt das Hauptproblem. Man prüft nämlich nur eine Aussage
relativ zum aktuellen Wissensstand (zum gültigen Paradigma). Die
Äthertheorie zu prüfen setzt schon Grundannahmen über Raum und Zeit etc
etc voraus.

Nicht Grundannahmen - sondern 'versuchsweise aufgestellte Behauptungen'(Axiome) - also das was Popper fordert,- auf die wissenschaftliche Erkenntnistheorie selbst angewendet.

Einstein begann ein fundamentales Umdenken indem er gleich eine
Vielzahl unhinterfragter Annahmen neu überlegte.

Und genau das ist eben auch was Quine hinterfragt
(Duhem-Quine-Thesis).

Weiterhin kann man dann ja nicht sein komplettes Theoriegebäude
verwerfen (und bei 0 anfangen) wegen eines Experiments. Man kann aber auch
nicht wissen welche Annahmen es in einem Theoriekomplex sind, durch die das
Experiment in Widerspruch mit Theorie gerät. Man stellt im
wissenschaftlichen Arbeite nie (oder selten) einzelne Fundamentalaussagen
in Frage.

...tja, - das kommt halt dabei raus, wenn man induktiven Schlüssen folgt, die aus Abstrahierungen gemacht werden: Verwirrung und Widersprüche
(auch das hatte ich bereits erwähnt).


Und wenn ein kleines Kind etwa glaubt, dass alle Schwäne weiß sind und
dann eine Schwarzen Schwan sieht, dann ändert es seine Vorstellung von
alleine ohne Popper gelesen zu haben.

Eine scheinbar einfache Erkenntnis, in der die meisten leider nicht geübt sind (oder es wohl wie das Kind im Laufe ihres Lebens verlernt haben und durch üble Philosophien irre geleitet wurden).

Daniel Kahneman (Nobelpreisträger Ökonomie): http://www.amazon.de/Schnelles-Denken-langsames-Daniel-Kahneman/dp/3886808866

(sinngemäß) "Deduktion ist für das Gehirn (Anmerk.: er nennt das "System 2")überaus anstrengend. Die Unfähigkeit oder Abneigung der meisten Menschen deduktiv vorzugehen, korreliert diametral mit der Begeisterung, induktive Schlüsse zu akzeptieren".

Poppers kritischer Rationalismus ist eine Kopfgeburt die mit Wissenschaft
einfach nichts zu tun hat und allenfalls auf dem Papier oder mit klein-Erna
Modellen (Schwäne) funktioniert.

Karl Popper war u.a. Sympathisant der "österreichischen Schule" - also der 'Praxeologie'.
Gefundenes (bzw. versuchsweise aufgestelltes) Axiom: "Der Mensch handelt" - woraus sich dann die ganze weitere Ökonomie logisch (und erfolgreich) ableiten lässt.

Auf die "Emergenzen", die Du für Deine konstruktivistischen Ansichten
reklamierst - aber an keiner Stelle erklären kannst,


Häh?! Ich sprech doch dauernd von Entropie und entropischen Kräften. Und
wo behaupte ich Konstruktivismus?

..dort wo Du (konstruierte, also berechnete) Erkenntnisse durch oder von Maschinenwesen für Philosophie hältst.

... und Du sprachst außerdem von Geist und Bewusstsein als 'emergentes Phänomen'.

nicht eingegangen. Ich wiederhole meine Frage sinngemäß: Ist es

möglich

ein Auto auf Grund dessen zu bauen, dass man es es zerlegen kann?


Du kannst ein Auto dann allenfalls wieder aufbauen oder nachbauen, wenn du
es zerlegst.


aha - also durch "kaputt machen" kann man bestenfalls den Ausgangszustand wiederherstellen? ...und bei nur geringen Fehlern nur noch Schrott?

...sagte ich nicht bereits: Du folgst destruktiven Philosophien, die nur Schrott hinterlassen - und zu nichts im Universum taugen außer der Zerstörung!?


Grüße

Mithrandir

melethron

(Zahlreiche Rechtschreibfehler korrigiert)

--
"Wenn Ausbeutung für eine Gruppe in der Gesellschaft zu einer Form des Lebens wird, so wird sie für sich selbst ein Rechtssystem schaffen, was dies autorisiert, und einen Moral-Kodex, der dies glorifiziert."
Frederic Bastiat


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