Das einzige ist: ceteris paribus - ein Zauberwort ...
Dass ein Überangebot bei gleicher Nachfrage zu Preissteigerungen führt, habe ich schon mehrmals erlebt. Immer wieder das gleiche Grundmuster: ein neuer "Wettbewerber" dringt in einen stabilen, "aufgeteilten" Markt ein, ...
> Und erhoeht das Angebot? Ja?
Ja.
> Und dann sinken die Preise? Oder etwa nicht?
Nein. Das würde ja implizieren, dass die "alten" Anbieter vorher Überpreise gefordert hätten.
Nein, oder vielmehr doch:
CrisisMavenscher Merksatz 003: "Auskoemmliche Preise sind immer Ueberpreise"
Ansonsten sind sie nicht kostendeckend. Es gibt aber verschiedene Preisuntergrenzen. Und ganz am Ende immer noch ein subjektives Element. Ausscheiden wird am Ende der "marginale Produzent".
Preissenkungen muss man sich auch leisten können.
Ja, lieber die Bananen verfaulen lassen. Die Mode vom letzten Jahr nie nicht in den Schlussverkauf geben. Das Ding nennt sich Deckungsbeitragsrechnung. Ist aber kein Basiswissen.
Das Argument ist totaler Bloedsinn. Sorry. Warum jeder hier seinen Muell ablaedt, den er bei Meidung einer Exmatrikulation seinem "Prof" nie praesentieren koennte, erschliesst sich mir nicht ...
Und der neue Anbieter wird nur dann mit "Kampfpreisen" einsteigen, wenn er ein dickes Finanzpolster besitzt
Genau. Sonst wird er nicht einsteigen. Das Beispiel, DASS einer einstieg, kam ja nun von Ihnen.
und die berechtigte Hoffnung,
Wieso berechtigt?
seine anfänglichen Verluste
Wieso Verluste? Nehmen wir an, und nur dann sollte er frisch-froehlich in einen Markt hineingraetschen, er habe die bessere Kostenstruktur, dann kann er sich leisten, "gerade noch" kostendeckend zu verkaufen und die anderen Wettbewerber auf diese Weise zu vertreiben. Alles andere -nennt sich "ruinoeser" Preiswettbewerb- macht nur ein Verzweiflngstaeter (z.B. weil die Bananen sonst eh verfaulen wuerden!). Diese Argumente sind nie und nimmer von jemandem, der in der Wirtschaft je verantwortlich aktiv war!
später durch höhere Preise wieder hereinholen zu können.
S.o., nein, es sei denn, er weiss bestens ueber die Finanzpolster seiner Wettbewerber Bescheid und wie er die quasi "aushungern" kann. Aber das ist alles hochspekulativ - alles, nur um das Naturgesetz der Schwerkraft zu widerlegen? Bei letzterem endet das mit Bruechen oder bestenfalls Beulen ...
> Oder bleiben die Angebotsmengen gleich?
Es wird mehr "angeboten", aber nicht mehr nachgefragt.
Richtig, dann sinken die Preise. Oder sie tun es nicht, dann bleiben die Anbieter auf der Ware sitzen. Ganz normaler Vorgang. Entweder der Regalboden haelt die Belastung aus oder er bricht. Die Schwerkraft ist dieselbe ...
Also "wollen" täten die Anbieter schon, aber wenn die Pferde nicht (mehr) saufen wollen/können...
Ja, so ist das - Angebot und Nachfrage heisst das uebrigens. Und Nutzentheorem.
Nein. Der Markt teilt sich neu auf.
Meine Rede. Nach Angebot und ... wie hiess sie gleich?
Am Ende müssen alle ihre Preise anheben, weil ja jeder seine Fixkosten aus nun geringerem individuellen Umsatz zu bestreiten hat.
> Und jetzt ...Trommelwirbel ... steigt auch noch die Nachfrage?
Nein. Die bleibt die ganze Zeit gleich.
Aha. Oekonometrie studiert? Woher Sie wissen? Immer ab vier Uhr frueh neben jedem Baecker gestanden. Bei Wind und Wetter?
Alle Achtung!
> Aber das ist natuerlich Unsinn: der marginale Produzent geht stattdessen Pleite.
Denkste!
Nein, denke ich nicht. Haengt, s.o. vom Finanzpolster ab. Aber langfristig ...
Das sind dann so die Aha-Momente im Leben, wenn eine liebgewonnene Theorie von der Realität zerlegt wird.
Ach herrje.
Beim ersten Mal dachte ich auch noch, das sei eine Ausnahme...
Ja. Aber immerhin.
> DANACH, nachdem das Angebot geschrumpft ist, koennen die Preise erst wieder angehoben werden.
Falsch. Wenn alle Anbieter unter halbwegs gleichen Bedingungen arbeiten, dann kommt jeder halbwegs intelligente Unternehmer für sich allein darauf, bei (individuell) sinkender Nachfrage seine Preise anzuheben, damit ihn die Fixkosten nicht in den Ruin treiben.
WENN er kann. Aber:
Diese Argumente:
Nachfrage/Angebot geschrumpft/gestiegen? Haben Sie mit dem Zaehler neben jedem Broetchenregal gestanden????? Das ist doch barer, barster, Unsinn!!!
Falls Du ein Beispiel brauchst, wie man mit "Kampfpreisen" baden geht,
kannst Du gerne die Pleite der Praktiker AG studieren.
Danke, ich treibe woechentlich Studien. Das war aber andersherum. Die sahen sich vorher schon in einer unvorteilhaften Position und meinten (immerhin ein sinnvoller Versuch - das Gesetz heisst Angebot und Nachfrage, Preiselastizitaet und so 'ne Sachen), und meinten mit sinkenden Preisen mehr/neue Kunden anlocken zu koennen. Jedoch Kunden kommen nicht aufgrund des Preises allein. Service, Markentreue, subjektiv empfundene Kulanz, Angebot ("... ach, dort kriege ich nebem dem Akku-Schrauber gleich noch Mars-Riegel und Kondome ...") etc. etc. spielen eine Rolle. Sie haben von Betriebsfuehrung schlicht NULL Ahnung ...
Zwei Jahre später war das Brot bei beiden Bäckern teurer als vorher, > Ja, weil ... ceteris paribus eben nicht beachtet wurde.
Inwiefern?
Das Angebot stieg, alles andere blieb gleich.
Alles andere? Koennten Sie mal 'ne Aufstellung machen? So al la:
A) Baecker A hat nie nicht seinen Stromanbieter gewechselt.
B) Anbieter B hat sein Sortiment nicht veraendert.
C) Anbieter C hat nicht "zufaellig" den Liefervertrag mit dem Altersheim bekommen?
Sie wissen viel mehr als die NSA. Ich staune und verneige mich ehrfuerchtigst.
SOOOO beweist man, dass die Schwerkraft ab einem bestimmten IQ nicht gilt. Bei manchen Finanzministern werde ich das Gefuehl grade auch nicht los ...
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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