Guthaben gegenüber Bankinstituten
Hi politicaleconomy,
ein Guthaben ist eine Forderung gegen ein kontoführendes Bankinstitut.
Gegenüber Nicht-Banken besteht kein Guthaben, da die Nichtbanken keine Sichtguthaben im Rahmen eines "Geschäftsbesorgungsvertrages" einräumen können. Ein Guthaben existiert nur, solange das Konto bei der Bank einen Habensaldo ausweist.
Denn der Begriff "Guthaben" meint normalerweise
einen Saldo - das Ergebnis der Verrechung mehrerer Forderungen und
Verbindlichkeiten und damit "Netto-Finanzvermögen".
Ja, das Guthaben bei einem Bankinstitut ist ein Vermögensgegenstand, da die Geschäftsbesorgung (Barauszahlung, Abtretung durch Überweisung) vertraglich zugesichert ist.
Das ist eine
Rechengröße, keine konkrete Forderung gegen eine spezifische Person.
Das Guthaben ist eine Forderung gegen ein Bankinstitut. Eine Forderung gegen Nichtbanken kann kein Guthaben sein. Deshalb auch die strikte Trennung in den Bilanzposten der Aktiva.
Mit "Vermögen" kann man "Guthaben" deshalb nicht gleichsetzen, weil
"Guthaben" ein Saldo aus Forderungen darstellt, während "Vermögen" auch
"Sachvermögen" einschließt, also auch forderungslose Vermögenswerte (die
keine Gläubiger- und Schuldnerseite haben, sondern nur einen Eigentümer).
Exakt. Das Guthaben ist genauso wie die Forderung gegen Nichtbanken - aus der Sicht des Guthabenden - ein Gegenstand des Vermögens (Aktivuum).
Also wenn ich eine Bundesanleihe halte, dann ist das mein "Guthaben" und
die Kehrseite der Medaille der Staatsschuld?
Ja, aber "Guthaben" in Anführungszeichen (nur als Analogie, genaugenommen
nicht ganz korrekt, s.o.). Bei der Staatsanleihe ist Dein Vermögen die
"Schuld" (Verbindlichkeit) des Staates.
So sieht es aus. Die Staatsanleihe ist keine Forderung, sondern ein Bundeswertpapier, welches die Schuld des Staates gegen den Inhaber des Wertpapiers verbrieft, nicht gegenüber einer vom Innehaben unabhängigen Person / Gesellschaft.
Heißt das jetzt, daß der Staat schuld daran ist, daß Du Vermögen
hast?!?!?![]()
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(Ich hoffe, die Ironie ist
halbwegs verständlich)
Exakt so ist es, nur so kann das Wertrecht verstanden und begreiflich werden. Alles Vermögen (jeder Vermögenswert, Aktivuum) ist ausschließlich durch Verschuldung (Passivum) bewertbar.
Kein Mittel vermag etwas, wenn sich niemand findet, der das, was dieses Mittel vermag, zu schulden bereit ist. Ein Wert entsteht nicht aus sich selbst heraus oder aus einem Mittel, sondern indem sich jemand findet, der sich zur Anschaffung oder Herstellung eines Mittels verschuldet.
Wir sollten die Diskussionen dahingegend weiterführen.
Herzlichst,
Ashitaka
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Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.