Vielleicht machen die fehlenden 20% Wissenschaft den Kohl fett

trosinette, Mittwoch, 18.02.2015, 09:50 (vor 3944 Tagen) @ Centao11071 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 18.02.2015, 09:54

Guten Tag,

@Elli, wer den Beitrag von Beo2 als gut kennzeichnet, verortet aber
unseren geschätzten Dottore mit dem "Debitismus" auch im selben Reich der
Sozialwissenschaften. Das ist aber zu 80% falsch.

Wenn es hart auf hart kommt, läuft die Diskussion um die Wissenschaftlichkeit möglicherweise auf eine erkenntnistheoretische Diskussion hinaus, in der man sich dann als Rüstzeug mit den einschlägigen Autoren wie z.B. Descartes rumquälen kann. Sowas tue ich mir aber nur in einem vernachlässigbar geringen Umfang an. Ich habe keine Lust, mir meine unwissenschaftlichen nicht belegbaren Bauchgefühle, die bekanntlich ein paar Millionen Jahre mehr auf dem Buckel haben als unheilbringende Wissenschaft, durch übermäßige Studien zu versauen.

Wenn ich mir aber die hiesigen Diskussionen um den Debitismus und Geld ansehe, kann von Einhelligkeit offenbar keine Rede sein und so kann ich laut Kant überzeugt sein, dass der Debitismus bei weitem noch nicht den sicheren Gang einer Wissenschaft eingeschlagen hat, sondern ein bloßes Herumtappen sei:

„Ob die Bearbeitung der Erkenntnisse, die zum Vernunftgeschäfte gehören, den sicheren Gang einer Wissenschaft gehe oder nicht, das läßt sich bald aus dem Erfolg beurteilen. Wenn sie nach viel gemachten Anstalten und Zurüstungen, so bald es zum Zweck kommt, in Stecken gerät, oder, um diesen zu erreichen, öfters wieder zurückgehen und einen andern Weg einschlagen muß; imgleichen wenn es nicht möglich ist, die verschiedenen Mitarbeiter in der Art, wie die gemeinschaftliche Absicht erfolgt werden soll, einhellig zu machen: so kann man immer überzeugt sein, daß ein solches Studium bei weitem noch nicht den sicheren Gang einer Wissenschaft eingeschlagen, sondern ein bloßes Herumtappen sei, und es ist schon ein Verdienst um die Vernunft, diesen Weg wo möglich ausfindig zu machen, sollte auch manches als vergeblich aufgegeben werden müssen, was in dem ohne Überlegung vorher genommenen Zwecke enthalten war.“

Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Untersuchung einer Supernova menschelt es mir beim Debitismus einfach zu sehr. Ich sehe es natürlich vollkommen ein, dass diese meine Gefühlsregung in einer Forenwelt, in der die vorherrschenden Patriarchen das Zepter des belegbaren Wissens schwingen, keine Rolle spiel.

Mi freundlichen Grüßen
Schneider


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