Das zweite Gut setzt den Regelmechanismus der ersten 'ausser Kraft'???
Ein misslungenes Experiment blamiert den Physiklehrer.
Mein Beitrag sollte ein bisschen provozieren.
Sorry, aber zur Zeit bin ich ob der schnoeseligen "Basiswissens"-Nichtswisser etwas gereizt. Sorry, wenn ich ueberreagiert haben sollte.
Deckungsbeitrag / Preisdifferenzierung ist ein Thema für sich.
Das mag ja sein. Aber: Wurminfektionen sind auch ein Thema fuer sich. Und veraendern das Gewicht des befallenen Organismus. Aber niemand verfiele im Traum darauf, daraus eine Aenderung der Schwerkraftkonstante abzuleiten.
Wir haben also zwei Güter, wobei das zweite Gut den Regelmechanismus des ersten Gutes außer Kraft setzt.
So sehe ich das nicht. Die Helium-Fuellung eines Ballons setzt auch nicht den Regelungsmechanismus Schwerkraft "ausser Kraft". Waere das so, dann wuerde sich eben gerade KEIN Veblen- oder Giffen-Effekt ergeben ...
Ja, sobald der Konsum des ersten Menschen den Konsum des zweiten Menschen imitiert, gerät das Modell durcheinander.
Nein, jeder (!) Mensch trifft souveraene Entscheidungen. Diese moegen sich an andern orientieren. Das aber aendert doch genauso wenig die Schwerkraftgesetze, wie wenn ich mich neuerdings in meinem Huepf-Verhalten an Dirk Nowitzki orientierte.
Die Regeln der neoklassischen Ökonomie gelten vor allem dann, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind:
Ich redete nicht von der "neoklassischen" oder "irgendeiner" Oekonomie.
In welcher "Oekonomie" gelten denn die -ceteris paribus- Effekte von Angebot und Nachfrage nicht? Oder das Gossensche Nutzentheorem? Oder das Greshamsche Gesetz?
Aber trotzdem, obwohl ich kein Neo-Klassiker bin (weiss nicht mal, was das ist - die Gegner definieren das anders als die "Anhaenger" - und die sind sich untereinander auch nie einig):
1. Menschen, die sich nicht kennen
Nein. Wieso? "Wer seinen Metzger nicht kennt, wird dort nichts kaufen?" End of story. Da haette mich WIRKLICH ein Beleg interessiert
a) dafuer, dass jemand ueberhaupt so etwas Verschrobenes behauptet und
b) dass das dann auch wirklich ein sog. Neoklassiker (was immer das ist) waere ...
2. Menschen, die keine langfristige Beziehung aufbauen
Nein - selbe Bitte wie zu 1.)
3. Menschen, die das Wirtschaftssystem kennen,
Na ja, wer nicht weiss, was das fuer eine Geldmuenze oder -schein ist, d'accord. In der irischen Hungerkrise in den 1840er Jahren z.B. vergab der Staat irgendwann oeffentliche Auftraege. Die Arbeiter wurden z.T. mit Zehn-Pfundnoten bezahlt, die sie aber nie vorher gesehen hatten. Statt sie zur Bank zu tragen oder in einer Kneipe im Wege der Bezahlung "kleinwechseln zu lassen", trugen sie sie zum Pfandleiher, um sie zu beleihen. Und der freute sich, wenn sie nicht mehr rechtzeitig ausgeloest wurden.
Aber als Grundbedingung, so wie "in England faehrt man links", muessen Grundkenntnisse des Wirtschaftssystems da sein.
Klingt mir aber wenig "huerdenhaft" - auch alle Einwanderer in USA haben sehr schnell begriffen, wie das bei McDonalds funktioniert.
gewaltfrei handeln (Wattenscheid)
(Ist das ein Ort oder ein Autor?) - Gewaltfrei ist ein Gummi-Begriff. Aber dafuer gibt es das Sanktionensystem, das die Kosten fuer Rechtsbruch eben so hoch halten soll, dass es halbwegs gewaltfrei zugeht.
und ein gemeinsames Werteverständnis haben
Nein. Ein abweichendes fuehrt lediglich dazu, dass jemand was nicht kauft, was der andere fuer "toll" haelt.
4. Menschen, die sich trauen, ihre Preisvorstellungen durchzusetzen
Nein. Tun sie es nicht, verschwinden sie vom Markt. Meist kommt aber jemand anders und bietet ihnen Hilfe an (es sei denn, es waere ein einmaliges Geschaeft, etwa, wie die russischen Oligarchen den Babuschkas ihre Anteile am sowjetischen Industrievermoegen "abgeluchst" haben; wenn aber jemand denkt "der kann ja was" - wird er ihn "vermarkten" helfen - und die Provision hat er sich verdient. Binnen kurzem lernt der andere, Preisvorstellungen durchzusetzen.)
5. Menschen, die keinen anderen Gesetzen unterworfen sind - ein Arzt darf beispielsweise keine Termine versteigern.
Das ist eine problematische Forderung. Vielleicht sind Neoklassiker so verstiegen (das Neo deutet ja auf "Matrix" hin). Ein Libertaerer wuerde so etwas nie fordern!
Unter diesen einengenden Bedingungen wird der Geltungsbereich der neoklassischen Ökonomie immer kleiner.
Ja, wenn man die Schwerkraft nur fuer Frauen zulaesst ...
Aber nochmal: das ist hier jetzt keine Wissenschaft, das war Dir klar? Das sind irgendwelche Phantasten. Ich redete von den ehernen Naturgesetzen. Dazu gibt es noch kulturabhaengige:
Bei uns wird eine Versteigerung auf dem Fischmarkt vom kleineren zum hoeheren Preis aufgerufen. Auf dem Rotterdamer Fischmarkt genau andersherum. Aber nie im Traum wuerde ein hollaendischer Fischer, anders als einige hier im Forum, behaupten, das Gesetz von Angebot und Nachfrage gaelte nicht uneingeschraenkt ...
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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