Ach woher denn - wie kommst Du denn darauf?

politicaleconomy, Donnerstag, 05.02.2015, 22:53 (vor 3650 Tagen) @ CalBaer18456 Views

Hi,

Verschuldet sich dagegen der Rest der Welt im Aggregat, kann der Staat
Guthaben aufbauen.


Wie soll das denn im Zentralbank-Kapitalismus gehen?

Wenn sich jemand verschuldet, muss jemand anders Guthaben machen
(debitistische Banalitaet). Wenn nun der Staat aber keine Schulden haben
soll, sondern nur Guthaben, gibt's auch keine Staatsanleihen, ergo keine
ZB-faehigen Papiere und somit kein ZB-Geld. Auf die ZB kann man dann gleich
verzichten.

Ist das Dein Ernst? Dir ist nicht klar, daß die ZB monetisiert als Bank der Banken ständig private Schuldtitel monetisiert und prinzipiell auch ausschließlich private Schuldtitel monetisieren könnte?

Daß der Staat netto keine Schulden hat, muß nicht bedeuten, daß er keine Anleihen begeben hat. Es bedeutet, daß seine Forderungen minus seinen Verbindlichkeiten gleich Null sind (=Saldo Forderungen/Verbindlichkeiten). Beispiel dafür (war in den 50er/60er Jahren so) siehe unten.

Keine ZB, keine Staatsschulden, die Leute wirtschaften mit privatem Geld
- das gab es natuerlich in der Vergangenheit auch.

Keine Staatsschulden, ZB, die Leute wirtschaften hauptsächlich mit auf privaten Schuldtiteln basierendem Geld - das gab es auch. Naheliegendstes Beispiel: 50er/60er Jahre. Den netto sparenden (Forderungen haltenden) privaten Haushalten entsprach damals der netto verschuldete Unternehmenssektor, der bei ausgeglichenem Staatshaushalt die Gegenbuchung übernahm. Das ist eine typische Wachstums/Wirtschaftswunderkonstellation.

Die Konstellation, netto Finanzforderungen haltende private Haushalte, netto Finanzforderungen haltende Unternehmen und gleich hohe Gegenbuchung (Schulden) bei Staat (und in D: Ausland) - das ist eine typische deflationäre Krisenkonstellation (hatten wir in den 30er Jahren, hier für die USA gezeigt und analysiert, haben wir heute wieder).

Allerdings, sobald der
Staat Krieg fuehren will, muss er Schulden aufnehmen.

Eher so: wenn er Schulden aufnehmen muß, weil der Rest der Welt sparen (Forderungen ansammeln) will - wie es in einer deflationären Deflation eben für die privaten einzelwirtschaftlich sinnvoll ist - , muß er sich überlegen, wofür. Und da deflationäre Spiralen nun mal die Aggressionen zwischen Ländern hochkochen lassen, liegen dann auch die Voraussetzungen dafür vor, sich da für Rüstungsinvestitionen zu entscheiden.

Steuern sind das Mittel der politisch herrschenden Klasse, die

politisch

beherrschte Klasse zu enteignen. Entweder oben enteignet unten - oder

zur

Abwechslung auch mal wieder umgekehrt.


Eben, durch Umverteilung, allerdings in beide Richtungen, um der
Luta'schen Normalverteilung zu entgehen.

Nun, je nach Richtungsbedarf - bzw. danach, welche gesellschaftliche Teilgruppe per Propaganda politische Einfluß-Übermacht hat (momentan klar die Banken und Großunternehmen, also Umverteilung von unten nach oben).


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