Fragen über Fragen ..
Die Steuerforderung ist die monatliche In-Rechnung-Stellung an die Bürger der bereits, d.h. im Vormonat erbrachten Leistungen des Staates. Was die Bürger bestellt haben, muss ja schließlich bezahlt werden, sonst ist der Lieferant pleite.
Hat der Buerger diese staatlichen Leistungen denn bestellt? Nein, sie werden erbracht, ob er es will oder nicht.
Und wer hat die Regierungsparteien an die Macht gewählt? Was haben diese den Bürgern im Wahlkampf an staatlichen Leistungen versprochen? Wahlen sind doch verbindliche Bestellungen, oder!?
Staatliche Leistungen wachsen nicht an den Bäumen, sondern werden aus Leistungen der Staatsbediensteten und der Lieferanten des Staates erstellt. Diese wollen für ihre Leistungen an das Gemeinwesen entschädigt werden.
Der Staat koennte diese Leistungen reduzieren. Den Rest koennte er ueber Neuverschuldung bezahlen, so wie er es faktisch schon immer macht.
auch "weniger Staatsausgaben" müssen mit Steuerabgaben re'finanziert werden. Auf welche Staatsausgaben möchtest Du denn gerne verzichten?
Auf fast alle. Private koennen das meiste genauso organisieren, und zwar noch viel besser und effizienter.
Okay, dann erzähle uns doch, aus welchen staatlichen Leistungen dieser "Rest" bestehen sollte. Und auch, von wem sich der Staat dann das Geld für die ständig wachsende Verschuldung leihen sollte. Ohne ausreichende Steuereinnahmen müsste der Staat ja seine Verschuldung monatlich aufstocken, um solvent zu bleiben.
Ohne Steuereinnahmen könnte der Staat seine Leistungen nicht re'finanzieren.
Fuer die Finanzierung sind Steuern meiner Ansicht voellig vernachlaesigbar.
Abgesehen hiervon, würde der Staat seine Grundverschuldung tilgen, gäbe es gar kein gesetzliches Zahlungsmittel und keine Volkswirtschaft mehr.
Darum geht es gar nicht - im Gegenteil, permanente Staatsverschuldung, also gehen gesetzliche Zahlungsmittel nie aus.
Aber, ohne ausreichende Steuereinnahmen müsste die Staatsverschuldung monatlich aufgestockt werden, oder? Wie weit sollte das getrieben werden; wo wäre eine Grenze?
Die Staatsverschuldung sollte auf gar keinen Fall schneller wachsen als das BIP ; dazu gibt es auch keine objektive Notwendigkeit. Sie braucht und sollte niemals höher sein als max. 50% des BIP (bzw. 25-50%) .. es sei denn mit ausdrücklicher Zustimmung der Mehrheit der Staatsbürger. Eine entsprechende Schuldenbremse gehört eigentlich in die Verfassung. Die Regierungsparteien müssten dann stärker die Bürger besteuern, da sie keine kreditfinanzierte "Wahlgeschenke" mehr machen könnten.
Das sehe ich im Widerspruch zum Debitismus. Real konstante Verschuldung ist nur eine schoene Theorie, aber wo hat es das in der Praxis schon mal gegeben?
Okay, also solle es d.M.n. eine stetig real wachsende Staatsverschuldung geben (gemessen am BIP). Wer ist dann der Geldverleiher, der immer mehr von seinem Geldvermögen dem Staat verleihen kann? Und, wer zahlt die Zinsen dafür?
Nein, der Staat benötigt prinzipiell keine "Guthabenhalter". Er ist selbst eine Bank bzw. hält sich eine, nämlich die Zentralbank, und ist ein Geldemittent (des gZM).
Zentralbanken gab es nie vor Staatsgruendung. Deswegen muss er sich erst mal von Privaten finanzieren lassen, die natuerlich eine Einkommensquelle =Steuern sehen wollen.
Womit sollen denn die Privaten den Staat finanzieren, bevor dieser ausreichende Menge an gesetzlichem Zahlungsmittel emittiert hat (um überhaupt erst die VoWi in Gang zu setzen)? Was für Einkommensquelle können denn die Privaten haben, und in welcher Währung, bevor der Staat selbst überhaupt solvent ist bzw. bevor er das gZM in Umlauf gebracht hat (und die VoWi "angesprungen" ist)?
Fragen über Fragen. Sie alle betreffen deine Wirtschaftstheorie. Verstehe mich richtig: Ich möchte so gern etwas von Dir lernen. Und komme mir bitte nicht wieder mit einem Ismus! Ich bin kein Fan von Ismen.
Mit Gruß, Beo2